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Abtreibung an der Tagesordnung


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Rolf

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Abtreibung an der Tagesordnung




Weltweit wird jede fünfte Schwangerschaft abgebrochen, in Europa ist es sogar jede dritte. In Entwicklungsländern ist der Eingriff oft lebensgefährlich.


Trotz Antibabypille, Kondomen und anderen Verhütungsmöglichkeiten werden jedes Jahr Millionen Frauen ungewollt schwanger und beschließen, das Kind nicht zur Welt zu bringen. Weltweit endet jede fünfte Schwangerschaft mit einem Abbruch, in Europa wird fast ein Drittel aller Schwangerschaften abgebrochen. Während in Osteuropa 45 Prozent aller schwangeren Frauen abtreiben, stimmt der Anteil in den übrigen europäischen Ländern etwa mit dem weltweiten Durchschnittswert überein. Nahezu alle Abtreibungen, die unter unzureichenden medizinischen Bedingungen stattfinden, geschehen in Entwicklungsländern. So fassen Gilda Sedgh vom Guttmacher-Institut in New York und Kollegen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Situation im aktuellen Medizinjournal „The Lancet“ zusammen.

Abtreibungszahlen gehen zurück

Nach Berechnungen der Forscher wurden im Jahr 2003 knapp 42 Millionen Schwangerschaften abgebrochen. Gegenüber 1995 nahm die Zahl der Abtreibungen damit um 17 Prozent ab. Besonders in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist der Anteil der Schwangerschaftsabbrüche in diesem Zeitraum gesunken. Hier nahm die Rate um die Hälfte ab. Die Forscher führen das auf die zunehmende Verbreitung moderner Verhütungsmittel in diesen Staaten zurück. Dennoch lag der Anteil der Abtreibungen in osteuropäischen Ländern auch 2003 noch deutlich höher als im restlichen Europa. Die Wissenschaftler plädieren daher dafür, die Versorgung mit Verhütungsmitteln in den ehemaligen Ostblockstaaten weiter zu verbessern.

Riskanter Eingriff in armen Ländern

Zwar nahm zwischen 1995 und 2003 die absolute Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ab. Der Anteil der Abtreibungen, bei denen die Frauen nicht ausreichend ärztlich betreut wurden, stieg aber im selben Zeitraum von 44 auf 48 Prozent, betonen die Forscher. Von 20 Millionen Risiko-Abtreibungen im Jahr 2003 wurden 97 Prozent in armen Ländern vorgenommen. Jährlich 70 000 Frauen bezahlen den Engriff wegen unhygienischer und unprofessioneller Umstände mit dem Leben. Weitere fünf Millionen erleiden dadurch nachhaltige Gesundheitsschäden. Besonders in Staaten, in denen Abtreibung unter Strafe steht, würden Frauen unter der fehlenden medizinischen Betreuung leiden. „Sichere und unsichere Abtreibungen korrespondieren weitgehend damit, ob ein Schwangerschaftsabbruch legal oder illegal ist“, schreibt Gilda Sedgh. „Unsere Daten widerlegen auch die Annahme, dass eine Legalisierung zu mehr Abtreibungen führen würde, beziehungsweise das Verbot Schwangerschaftsabbrüche unterbinden könnte.“

Die Legalisierung gewollter Schwangerschaftsabbrüche könne vielmehr dabei helfen, das Risiko für die Frauen zu vermindern: In Südafrika sank die Infektionsrate nach Abtreibungen um 52 Prozent, nachdem dort 1997 die Abtreibungsgesetze gelockert wurden. Zukünftig müsse aber noch mehr dafür getan werden, unsichere Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern, um so die Gesundheit der Frauen nicht unnötig aufs Spiel zu setzen, schreiben die Wissenschaftler.





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