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Rolf

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"Den Menschen ist ihr Glauben ist nicht mehr peinlich"




Zahl der Theologiestudenten steigt wieder an - Auch Unternehmer und Pop-Stars bekennen sich zu ihrem Glauben - Anzahl der Kirchenaustritte sinkt

MARBURG (gec). Das Interesse an Glaube und Religion wächst. Die christlichen Institutionen in Nord- und Mittelhessen registrieren immer mehr Besucher, Wiedereintritte und Interessenten. Davon profitieren vor allem Freikirchen und Neupietisten.

"Das passt in eine Zeit permanenter Überforderung, in der viele Menschen nach Orientierung suchen", erklärt der Sprecher der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Karl Waldeck. Viele erlebten die Welt des Konsums als brüchig: "Da fragt man sich, was trägt."

Trotzdem falle es den Menschen noch schwer, ja zur Kirche zu sagen, meint der Pfarrer. So gibt es immer noch mehr Männer und Frauen, die der Kirche den Rücken kehren, als Menschen, die wieder eintreten. Doch die Zahl der Austritte ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit Jahren gefallen. Waren es von 1999 bis zum Jahr 2003 etwa 4000 Austritte jährlich, so wurden 2006 nur noch 2700 Austritte registriert. Parallel dazu traten immer mehr Menschen wieder in die Kirche ein. Bei den nord- und mittelhessischen Katholiken ist der Trend seit zwei Jahren ähnlich, wenngleich nicht so deutlich. Der Sprecher des Bistums Fulda, Christof Ohnesorge, erklärt sich das Plus bei den Eintritten allerdings mit der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum neuen Papst.

Dass sich die kirchliche Lage im Land schon grundsätzlich verändert hat, glaubt der Geschäftsführer der Stiftung Marburger Medien, Jürgen Mette, nicht. Doch Glauben sei nicht mehr peinlich: "Heute bekennen sich große Unternehmer, Politiker und Musiker frisch und fröhlich zu ihrem Glauben." Bei der Stiftung, die religiöse Schriften für engagierte Christen in evangelischen und katholischen Kirchen sowie in Freikirchen produziert, hat das neue Interesse einen regelrechten Boom ausgelöst. Die Auflagen der Printerzeugnisse haben sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Die Mitarbeiterzahl stieg von zehn auf 20. Zur Zeit baut das ökumenische Medienwerk für 1,6 Millionen Euro ein neues Medienhaus in Marburg.

Von dem Trend profitieren indes vor allem Freikirchen und Neupietisten. "Diese Gemeinschaften versprechen eine höhere Stabilität und Sicherheit", urteilt der Marburger Theologieprofessor Dietrich Korsch. Nach seiner Einschätzung ist Marburg mit dem Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband, dem Brüderhaus Tabor und der Studentenmission Deutschland das neupietistische Zentrum Hessens. Dagegen sei die evangelische Landeskirche viel pluraler. Die Menschen würden nicht so eng an bestimmte Glaubensvorstellungen gebunden. So fordert die zum innerkirchlichen Pietismus zählende Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor eine klare Entscheidung für Christus. Hier beobachtet Direktor Harry Wollmann seit einigen Jahren einen deutlichen Aufschwung. Verdoppelt hat sich nicht nur die Zahl der Menschen, die das vierjährige theologische Studium zum Prediger oder Missionar absolvieren wollen. Auch bei dem großen Herbst-Jugendtreffen von Tabor melden sich inzwischen so viele junge Leute an, dass die erst 1999 eröffnete neue Predigthalle nicht mehr ausreicht. Angesichts von 1900 Interessenten musste das Treffen geteilt werden.

Früher kamen vor allem die traditionellen Jugendkreise, erzählt Wollmann. Heute seien auch Schulfreunde und Arbeitskollegen ohne christliche Vorprägung dabei. "Die Leute suchen nach Antworten und Lösungen", meint Wollmann. Dass sich vor allem bei Schülern und Studenten viel verändert, hat auch der Geschäftsführer der in Marburg ansässigen Studentenmission Deutschland (SMD), Michael Haberland, festgestellt. Weil Christsein im Schulalltag eine immer größere Rolle spiele, sei die Zahl der Schüler-Bibelkreise der SMD von 500 auf fast 800 in Deutschland geklettert. Auch an den Hochschulen wuchs die Zahl der Gruppen von 60 auf 72. Hier hänge der Anstieg aber auch mit vermehrtem Arbeitseinsatz der SMD zusammen. Bei den Theologiestudenten steigt indes nur die Zahl der angehenden Religionslehrer, berichtet Korsch für die Marburger Philipps-Universität: "Da rechnen sich die Studierenden bessere Berufschancen aus."
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