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Esoterischer Irrgeist bemächtigt sich der Evangelikalen


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Rolf

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Esoterischer Irrgeist bemächtigt sich der Evangelikalen





Seit einigen Jahren wird systematisch das Denken deutscher Evangelikaler umprogrammiert. Vorangetrieben wird diese Umerziehung durch namhafte Vertreter der Deutschen Ev. Allianz (DEA) und der evangelikalen Szene. Ziel dieser Umerziehung ist das vorbehaltlose und kritiklose Akzeptieren aller Glaubensinhalte, die über die evangelikale Schiene die Gläubigen in Deutschland erreichen. Der neue AllianzVorsitzende Jürgen Werth formulierte den Kern dieses Umerziehungsprogrammes in der DEA-Zeitschrift EINS so: „Jeder sollte das, was Brüder und Schwestern tun, zunächst einmal stehen lassen. Sollte hinhören, hinschauen, nachfragen. Und nicht öffentlich verächtlich machen, was der eigenen Prägung fremd ist." In einem Zeitungsinterview formuliert Werth diese Sehweise positiv und emotional: „Ev. Allianz bedeutet: ,Ich habe Sehnsucht nach Ergänzung. Ich kann und will von anderen lernen." Diese Sehweise führt zu einer verhängnisvollen Handlungsweise: Unaufgeklärten Gläubigen wird mittlerweile alles zur geistlichen Menue-Bereicherung vorgesetzt, was irgendwo einen christlichen Stempel trägt. Ob diese geistlichen Produkte möglicherweise mit gefährlichen Giften „gespritzt" sind, interessiert scheinbar nicht mehr, wie drei aktuelle Fälle zeigen:

Was Hunderttausende von Evangelikalen in Deutschland lesen sollen, zeigen in der Regel spezielle Buchkataloge an. Einer davon ist „Der Katalog 2007" von der ABCteam-Verlagscooperation, in der sieben evangelikale Verlage zusammengeschlossen sind.

Auf den ersten Seiten des neuen Kataloges 2007 darf sich Werner Tiki Küstenmacher mit einem Vorwort groß in Szene setzen. Anschließend werden seine Bücher angeboten, darunter auch seine Simplify-yourlife-Reihe. „Tiki" Küstenmacher ist ein deutscher ev. Pfarrer, der sich allerdings als Autor und Karikaturist einen Namen gemacht hat.

Küstenmacher hat mit dem Management-Trainer Professor Lothar Seiwert das Buch „Simplify your life" geschrieben, was zu deutsch übersetzt „Vereinfache Dein Leben" bedeutet. Dieses Buch ist im nichtchristlichen CampusVerlag erschienen und wird von der Verlagscooperation nur verkauft. Das Buch gibt nicht nur etwa 650 Tipps, wie man mehr Ordnung am Arbeitsplatz und zuhause herstellen kann, sondern bietet auch esoterische Anweisungen zur Lebensgestaltung an. Darunter ist auch das Enneagramm, eine esoterische Lehre, die auf einer Charakter-Analyse aufbaut. Das Enneagramm hat einen okkulten Hintergrund und verkündet die Selbsterlösung des Menschen. Dass das Enneagramm in Deutschland bekannt wurde, daran hat Küstenmachers Frau Marion, eine christliche Esoterikerin, kräftig mitgearbeitet. Sie veröffentlichte Publikationen darüber und gab Kurse. Marion und Werner Tiki Küstenmacher verfassten auch ein positives Buch über hoch okkulte, buddhistische Mandalas. Titel: „Energie und Kraft durch Mandalas".

Neben dem Buch „Simplify your life" vertreibt die Verlagscooperation auch einen Abreißkalender mit der Bezeichnung „Simplify your day" (Vereinfache Deinen Tag!). Darin preist Küstenmacher u. a. Yoga an und empfiehlt, von Karfreitag bis Ostern nicht einen Bibeltext, sondern einen Abschnitt aus Goethes „Teufels"- Tragödie „Faust" zu lesen.
Welcher gewaltige Dammbruch sich derzeit vollzieht, zeigt ein weiteres Beispiel aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift EINS der Deutschen Ev. Allianz.

Dort stellt der Amerikaner Richard Foster in einem Artikel das „immerwährende Gebet" vor. Es kommt aus der Praxis des „Atemgebetes" und fordert, dass man kurze Gebete, wie beispielsweise „Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen über mich als Sünder!", immer und immer wieder laut oder still betet, „bis es ganz tief in den Körper eingedrungen ist." Foster beschreibt in dem EINS-Artikel eine Vier-Stufen-Versenkungstechnik, bei der man auf der letzten Stufe dann in der „Gegenwart Gottes" stehen könne.

Als an Christus gläubig gewordene Buddhisten den EINS-Artikel lasen, waren sie entsetzt. Denn das „immerwährende Gebet" des Richard Foster ist fast identisch mit der Technik, die sie früher verwendeten, um eine buddhistisch-dämonische Erleuchtung zu erlangen. Foster ist in der evangelikalen Welt kein Unbekannter. Er schrieb etliche viel beachtete Bücher über „geistliches Leben" und erscheint auch seit Jahren als Autor in der Zeitschrift „Aufatmen". Foster gründete in den USA die Renovare-Bewegung, die versucht, vor allem Evangelikale zur Mystik zurückzuführen. Der US-Professor für Spiritualität ist auch Herausgeber der Renovare Spiritual Formation Bible. Es ist eine Studienbibel, die neben dem Bibeltext Anweisungen für „geistliche Disziplinen" und „geistige Formung" enthält. Foster stellt in diesen Begleittexten u. a. mystische Techniken und Visualisierungs-Methoden vor, um Gott in außerkörperlichen Geist-Reisen zu begegnen. Der evangelikale US-Bestsellerautor Dave Hunt schreibt dazu: „Das ist astrale Projektion und okkulter Kontakt durch Vorstellungskraft, und das ist die Haupttechnik, die Schamanen verwenden, um mit ihren Führungsgeistern in Kontakt zu kommen."

Wer mit dem Okkultismus so verstrickt ist, wie Foster es erkennen lässt, der hat naturgemäß auch mit Gottes Wort Probleme. So spricht die Renovare-Bibel Teilen der Heiligen Schrift die göttliche Autorenschaft ab. Vom 1. Buch Mose wird beispielsweise behauptet, es sei ein Sammelwerk von Mythen und Volksmärchen.

Auf vielen offiziellen Ebenen der Evangelikalen in Deutschland scheint der biblische Grundsatz „Prüfet aber alles und das Gute behaltet" (1. Thess. 5,21) aufgegeben worden zu sein. Dies zeigt sich auch am Beispiel des „Hörenden Gebetes".
Beim „Hörenden Gebet" setzen sich vier, fünf Christen zusammen und „beten" für einen Gast in ihrer Runde, den sie nicht unbedingt kennen müssen. Worte, Bilder, Szenen oder Bibelverse, die den „Betenden" während des Gebetes in den Sinn kommen, werden als Botschaften Gottes ausgewertet und dem Gast -ob Christ oder Nichtchrist - mitgeteilt. Dies können Mitteilungen über Lebens- und Berufsentscheidungen sein, aber auch Warnungen vor drohenden Unfällen.
Das „Hörende Gebet" wurde im charismatischen Christlichen Zentrum Nürnberg von Ursula und Manfred Schmidt entwickelt und war auf dem evangelikalen Führungskräftekongress im Januar 2007 in Leipzig ein viel genutztes „Seelsorge"-Angebot.

Schaut man in das Fachbuch „Hörendes Gebet" (Autoren M. und U. Schmidt) aus dem Verlag der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE), so wird man auf strenge Regeln stoßen, nach denen das „Gebet" ablaufen muss. So müssen die „Betenden" in völliger Demut und mit Respekt vor der Privatsphäre des Gastes handeln. Nur positive Botschaften, die dem Gast im Leben weiterhelfen, sollen übermittelt werden. Negative Botschaften sollen zurückgehalten oder in positive visualisiert werden. Denn negative Bilder und Botschaften stammten in der Regel nicht von Gott.

Diese Vorgehensweise beim „Hörenden Gebet" zeigt deutliche Parallelen zu esoterischen Jenseitskontakten auf. Beispielsweise beschreibt das „Praxisbuch des Channelns", wie man zu seinem geistigen Führer im Jenseits Kontakt aufnehmen kann und welche Regeln man beachten muss, wenn man als Medium Jenseitsbotschaften für andere Menschen einholt (= channeld). Merkwürdigerweise sind es dieselben Verhaltensregeln und Schwerpunkte (demütig sein, nichts Negatives sagen, nur positive Botschaften etc.), die man auch beim „Hörenden Beten" beachten muss. Hier stellt sich die Frage: Wer meldet sich tatsächlich beim „Hörenden Gebet"? Sind es okkulte Geistführer als getarnte „Engel des Lichts" oder ist es tatsächlich der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater Jesu Christi? In der Bibel finden wir keinen Auftrag zum „Hörenden Gebet". Die Botschaften, die die Propheten der Bibel von Gott erhielten, deckten Sünden auf und mahnten zur Umkehr. Aber genau diese Endabsicht vieler Gottesmitteilungen in der Bibel wird beim „Hörenden Gebet" bewusst ausgeklammert. Eventuelle Sünden des Gebets-Gastes sollten möglichst nicht aufgezeigt werden, heißt es im Buch immer wieder. Aber ist das biblisch (vgl. Jer. 23,16-22)?

Dann wird im Fachbuch immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Großteil der „Gottesmitteilungen" beim „Hörenden Gebet" nur in Bildern erfolge, die zu deuten seien. Das ist bei esoterischen Jenseitskontakten nicht anders! Es heißt weiter, Gott müsse heute in Bildern sprechen, um dadurch den Verstandes-Filter der betenden Botschaftsempfänger zu umgehen. Die Bibel hat diesbezüglich jedoch eine etwas andere Schau (z. B. 1. Kor. 14, 15-19 oder Eph. 6,17-18).
Pastor Horst Marquardt, einer der Leiter des Führungskräftekongresses, sagte gegenüber TOPIC, dass er viele Dankes-Bekundungen wegen des Angebotes des „Hörenden Gebetes" in Leipzig vorliegen habe. Marquardt: „Obwohl ich auch vorher kritisch war, Gott scheint heute solche Wege zu benutzen!"

Die Termine der Gebetsgruppen des „Hörenden Gebetes" der Nürnberger charismatischen Gemeinde sind auf Monate hinaus ausgebucht. Für „Gäste" wird an bestimmten Tagen im Halbstunden-Takt gebetet. Ist Gott ein Gebets-Automat, der quasi auf Knopfdruck reagiert? Kann man bei ihm Termine buchen wie beim Wahrsager (und seinem Wahrsagegeist)? Teilt sich Gott heute nicht mehr jedem Gläubigen mit, sondern nur noch „prophetisch Begabten", die diese Gabe „einüben" müssen, so das Schmidt-Buch?

T. A. McMahon, ein enger Mitarbeiter des schon erwähnten Dave Hunt schrieb vor kurzem über die allgemeine Lage der Evangelikalen: „Der Hauptirrtum liegt heute in der evangelikalen Gemeinde darin, dass Erfahrungen (Gefühle, Emotionen, Leidenschaft, Intuitionen usw.) zum Leitfaden wurden, um wahre Spiritualität zu erlangen und durchzusetzen ... Anstatt eine Lehre, eine Praxis oder eine Situation durch das Wort Gottes zu testen, wird das, was man darüber verspürt, zum Schiedsrichter."

TOPIC Nr. 03/2007
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