Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Tabuthema Abtreibung: Ist das Leben oder kann das weg?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34167 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

 

 

 

 

Tabuthema Abtreibung: Ist das Leben oder kann das weg?

 
 
 
11. April 2022
 

Ungeborene hätten keine starken Fürsprecher in unserer Gesellschaft, beklagt der Gynäkologe Dr. Detlev Katzwinkel. Dabei könne gute Beratung einen Perspektivwechsel bewirken.

 

Wird das noch gebraucht oder kann das weg?“ So oder ähnlich hat meine Mutter uns Geschwister immer gefragt, wenn wir mal wieder unsere Zimmer generalaufräumen mussten, weil das Chaos zu groß geworden war. In der aktuellen Diskussion um die Frage nach den Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland fühle ich mich manchmal an diesen Satz erinnert.

 

Welchen Wert hat eigentlich ein ungeborener Mensch im Bewusstsein der Allgemeinheit? Was denken wir als Christen, welch einen Wert Gott dem Ungeborenen zumisst? Können wir über das Ungeborene einfach so entscheiden, wenn uns seine Ankunft gerade nicht in die Lebensplanung passt? Weil es nicht gewollt war, weil der Partner es nicht akzeptiert, weil es voraussichtlich behindert sein wird? Kann das einfach so weg?

 

Ungeborene haben unbedingten Lebenswillen

 

Eine Schwangerschaft kann für ein Paar manchmal komplett überfordernd sein. Für das Ungeborene jedoch geht es dabei immer gleich um alles – Leben oder Sterben. Aber es hat keine starken Fürsprecher in unserer modernen Wegwerfgesellschaft. Der unbedingte Lebenswille Ungeborener, Frühgeborener, Neugeborener und auch krank geborener Kinder ist zwar seit Jahrzehnten bekannt und dokumentiert, aber Ungeborene können nicht für sich selbst sprechen.

 

In den Medien wird aktuell darüber diskutiert, ob man für eine „gut organisierte Abtreibungsklinik“ nicht auch werben dürfen müsste, ein Verbot sei doch ungerecht. In der Politik wiederum wird geregelt, unter welchen Umständen der im Grundgesetz verbotene Schwangerschaftsabbruch dann doch straffrei bleiben soll und wann vielleicht nicht. Darüber hinaus fordern etliche Interessengruppen lautstark, dass Schwangerschaftsabbruch ganz grundsätzlich freigegeben werden soll, es sei schließlich eine Privatangelegenheit der Frau oder der Eltern.

 

Nur das Ungeborene selbst spielt in diesem Zusammenhang eine ganz untergeordnete Rolle. Inzwischen wird in der öffentlichen Auseinandersetzung laut gefragt, ob das Ungeborene überhaupt schon ein Mensch sei. Ja, ab wann ist ein Mensch eigentlich ein Mensch?

 

Manche wollen in einem Ungeborenen eher einen Zellhaufen sehen und ihn auch so behandeln können. Dabei hat die Medizin und die Wissenschaft durch immer tiefere Erkenntnisse längst gezeigt, dass man bei der Ultraschall-Untersuchung schon in der siebten Schwangerschaftswoche den kindlichen Herzschlag beobachten, die Arm- und Beinknospen sehen, ja sogar die Bewegungen des Kindes wahrnehmen kann. Es fällt schwer, hier noch von einem Zellhaufen zu sprechen.

 

„Im Körper meiner Mutter hast du mich gebildet“

 

Im Gegenteil, Mütter bzw. Eltern, die sich auf ihr Kind freuen, kommen regelrecht ins Schwärmen angesichts solcher Bilder und sprechen von einem Wunder. Wie also umgehen mit einer seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe kommenden Diskussion über den Umgang mit den extrem gegensätzlichen Positionen von Befürwortern und Gegnern einer Freigabe der Abtreibung in Deutschland?

 

In den Psalmen finden wir einen beeindruckenden Text, geschrieben zu einer Zeit, als es all die modernen Untersuchungsverfahren noch überhaupt nicht gab: „Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Körper meiner Mutter hast du mich gebildet. […] Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen.“ (

Please Login HERE or Register HERE to see this link!

) Eine sehr liebevolle Beschreibung, die zeigt, wie Gott, der Allmächtige, den ungeborenen Menschen betrachtet und ihn zutiefst wertschätzt.

 

Perspektivwechsel ist möglich

 

Aber was bringt diese Info der verzweifelten schwangeren Frau? Ich selbst habe in Gesprächen, zu deren Beginn der Abbruch der Schwangerschaft als alternativlos angesehen wurde, erlebt, dass ein Perspektivwechsel möglich ist. Vor allem, wenn man sich Zeit nimmt und die vielfältigen Möglichkeiten und Hilfsangebote aufzeigt.

Entscheidungen über Leben und Tod eines ungeborenen Kindes sollten jedenfalls nie unter Zeitdruck geschehen. Es gibt gute und qualifizierte Beratung und Unterstützung, gerade auch im christlichen Kontext. Nicht selten helfen diese Gespräche zu mehr Offenheit für ein Ja zum Kind.

 

 

Dr. Detlev Katzwinkel ist Gynäkologe am St. Martinus Krankenhaus in Langenfeld.


  • 0