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SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Woran erkennt man Sekten ? Was unterscheidet sie von biblischen Gemeinden? Welche Merkmale haben alle Sekten gemeinsam ?
AUTOR: ROLF WIESENHÜTTER
Teil 1
Inhalt;
Einleitung
Vier Szenen
1. Szene: Ananda Marga
2. Szene: Naturgesetzpartei
3. Szene: Scientology
4. Endzeitl. Argumente
Was sind Sekten, wie entstehen sie, und wie beurteilen wir sie ?
Die Tiefe der Sünde im Gegensatz vonWahrheit und Lust
Einleitung
Der Trend vieler Menschen zu Gurus und neuen Propheten, zu meditativen Bewegungen und in religiöse Gruppen ist seit Jahren ein aktuelles Problem in Deutschland.
Die religiöse Revolte ist vielschichtig und umstritten.
Eltern, Kirchen, Öffentlichkeit und Regierung rufen den Katasrophenalarm aus.
Sind die sogenannten Jugend- und Psychoreligionen Fluchtbewegungen?
Zerstören sie den Sinn für Realität?
Machen sie Menschen abhängig?
Oder ist die religöse Revolte ein Zeichen des Aufbruchs?
Ein Signal des Protestes gegen gesellschaftliche und religiöse Institutionen die zu Instrumenten der Unterdrückung geworden sind?
Rebellion gegen den Druck einer sinnentleerten Welt und Umwelt?
Dies alles sind Fragen, dies alles sind Probleme, die uns heute durch die Generationen beschäftigen.
Fragen, denen wir alle uns stellen müssen!
Oder meinen Sie, das wäre ein Problem, welches ausschließlich junge Leute etwas angeht?
Einige Individualisten, einige Aussteiger, die das alles satt haben, die das nicht mehr mit angucken wollen, wie sich eine ganze Welt um sie herum tagtäglich selbst belügt?
Einige Arbeitsscheue?
Einige Typen, die ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Umwelt haben?
Einige religiöse Fanatiker, Weltverbesserer?
Nein, Nein!! So ist das nicht. Deutschland ist zu einem religiösen Supermarkt geworden. Achttausend Religionsgemeinschaften werben mit Antworten auf unsere drängenden Fragen.
Wenn Sie bedenken daß heute in unserem Land Hunderttausende betroffen sind, dann müssen wir uns fragen, ob die Ursachen für dieses Phänomen nicht viel tiefschichtiger, die Gründe hierfür nicht ganz woanders zu suchen sind!
Und vergessen sie nicht, daß alle diese Betroffenen Eltern, Verwandte haben; und daß die Freundin, der Freund, oft ohnmächtig und machtlos plötzlich mit Fragen konfrontiert sind, von denen sie vorher vielleicht noch nicht einmal gewußt haben, daß sie existent sind.
Und wer will Ihnen das verdenken?
Selbst die Fachleute unter uns stehen staunend vor diesem Phänomen; - und es wird immer mühsamer, es erfordert immer größere Anstrengungen, sich hier überhaupt nur einen Überblick zu verschaffen!
Über eines aber sind sich alle einig: Es bedarf einer breiten Aufklärung unter allen, die betroffen sind und unter allen, die betroffen werden könnten.
Das ist der Grund, warum wir alle heute hier sind; und das ist der Grund, warum für diesen Abend eingeladen wurde.
Ich werde Ihnen heute Abend eine Definition vorlegen. Und ich werde ihnen anhand einiger Beispiele aufzeigen, um was es im Kern geht.
Und ich bitte Sie schon im voraus, mir nachher nicht zu sagen, was da noch alles hätte kommen müssen. In andertalb Stunden kann man nicht alle Punkte im Einzelnen beleuchten.
Ich möchte, daß der Abend für Sie zumutbar bleibt.
Und wenn Sie Betroffener sind, oder sie haben jemand in der Familie, der Betroffen ist, nachher nehmen wir uns Zeit für Sie, Pastor Spörri und die Mitarbeiter von der biblischen Glaubensgemeinde um ein erstes persönliches Gespräch mit Ihnen zu führen.
Wenn Sie gekommen sind, um von diesem Abend etwas mitzunehmen, um mit zu denken und etwas für sich zu erfahren, dann grüße ich Sie alle herzlich in dem Namen unseres Herrn Jesus!
Ich habe diesen Abend in drei Teile unterteilt, damit Sie immer wissen, wo ich bin:
1. Religionen : Revolution gegen unsere
Gesellschaft?
2. Sekten erkennen und beurteilen
3. Was steckt vom biblischen Standpunkt her
dahinter?
1. Religion: Revolution gegen unsere Gesellschaft ?
Ich möchte an den Anfang einige kurze Szenen stellen. Sie werden sich vielleicht über diese Szenen wundern, aber sie werden, so wollen wir hoffen, etwas begreifen, von der Gefahr die ausgeht von diesen Gruppen, die es ja alle so gut mit uns meinen.
1.Szene
Berlin, Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche, 8. Februar 1978!
Am späten Nachmittag, vor den Augen zahlreicher Zuschauer, übergießen sich auf dem Platz vor der Kirche am Kurfürstendamm ein junger Mann und eine junge Frau mit Benzin. Sekunden später stehen sie in Flammen! Ein Schrei wurde nicht gehört, geholfen hat aber auch keiner.
Als die Feuerwehr eintraf, waren die Flammen bereits erloschen. Dabei hatten die Beiden ihre Selbstverbrennung demonstrativ vorbereitet.
An den Turm der Gedächtniskirche hängten sie zwei Transparente, auf denen sie ihre Tat ankündigten.
Außerdem verteilten sie Flugblätter an die Vorrübergehenden.
Offenbar hat sie niemand ernst genommen, und im entscheidenden Augenblick ist es dann zu spät.
Nachher hatte die Polizei Mühe, die Neugierigen zurückzudrängen.
Die Reaktion der Öffentlichkeit ist zwiespältig. Der Westberliner evangelische Bischof hält am nächsten Tag in der Gedächtniskirche eine Gebetsandacht für die Toten und ihre Angehörigen.
Die Presse hält sich in ihrer Berichterstattung zurück.
Von einer grausigen Tat ist die Rede und von "Sektenanhängern."
Im übrigen herrscht Verlegenheit, wie die Selbstverbrennung einzuschätzen ist; eine Verlegenheit, die vor allem verrät, wie wenig man über den Hintergrund der Tat weiß.
Die Beiden hatten sich in den von Ihnen verteilten Flugblättern als ein Mönch und eine Nonne von "Ananda Marga" bezeichnet. "Ananda Marga" charakterisieren sie als eine soziale theologische Bewegung.
Sie forderten die Befreiung ihres Führers Sri Anandamurti, der aufgrund "falscher Anklage" seit über sechs Jahren gefangen gehalten werde.
Ananda Marga - Auf deutsch "Weg zur Glückseligkeit" - ist eine religiöse Bewegung mit stark ideologisch-politischem Einschlag.
Das Flugblatt, indem die Beiden Ihre letzte Botschaft verbreiten, ist ein aufschlußreiches Dokument.
Es gibt einen wichtigen Einblick in die religiöse Welt zweier junger Menschen, in Ihre Denkweise, Ihren persönlichen Einsatz, Ihre Hoffnungen und Enttäuschungen.
Es dokumentiert die Revolte einer Jugend, die sich nicht mit der Ungerechtigkeit und Unmoral einer inhumanen Welt abfinden will.
Sie setzen dagegen totalen Idealismus, der selbstlosen Dienst, Moral und Hingabe beinhaltet und sind bereit, auch den ganzen Preis dafür zu bezahlen:
"Die Flamme unserer Körper ist Symbol für das Feuer
des selbstlosen Dienstes von Ananda Marga."
2. Szene:
Wer glaubt, kann fliegen!
So war es in den letzten Wochen und Monaten in der Hamburger Lokalpresse nachzulesen.
Verbrechensbekämpfung könnte so einfach sein. Wir mieten einen großen, ruhigen Raum und lassen jeden Morgen und jeden Abend 200 Menschen gemeinsam meditieren. In vier
Wochen wird die Kriminalitätsrate um 30% sinken.
Wir haben Erkenntnisse,die Wünsche und Ideale aller Menschen erfüllen können, so wurde der staunenden Öffentlichkeit erklärt, die entscheiden sollte, wem sie ihre Zukunft anvertrauen will.
Es ging hier nicht einfach um die Neugründung einer Sekte in der Stadt Hamburg, sondern handelte sich um Auszüge aus dem Parteiprogramm der 1992 von Anhängern des indischen Gurus Maharishi Mahesh Yogi gegründeten Naturgesetzpartei, die sich mit der Lehre der Transzendentalen Meditation an der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft beteiligte. (1)
3. Szene:
Im Frühjahr 1990 wurde die seit längerem ausgerufene Clear - Deutschland -Kampagne zur Freisetzung der wertvollen Power Deutschlands gestartet. In rund 50 deutschen Zeitungen wurden einschlägige Annoncen mit dem Kopf Albert Einsteins als Blickfang geschaltet. In den Großstädten wurde auf jeweils 400 Plakatwänden geworben.(2)
Um dahinter zu kommen was das bedeutet muß man das Ideologiesystem der Scientology kennen. Lernen kann man dieses in Kursen, intern "Auditings" genannt, in denen die Teilnehmer vor allen Dingen ihr Leben für die Scientology Mitarbeiter durchsichtig machen. Dieses Wissen nutzen diese Leute dann vor allem um Menschen unter Druck zu setzen und sie finanziell auszubeuten.
Dabei werden die Anhänger den merkwürdigsten Prozeduren ausgesetzt.
So wurde z.B. oft ein sog. "Reinigungsrundown" verordnet, ein dreiwöchiger Kurs zur Körperreinigung. In diesem
5000DM teuren Kurs mußten die Teilnehmer täglich 5 Std. in einer 90 Grad heißen Sauna hocken. Zusätzlich wurde ihnen täglich eine Überdosis an Vitaminen und täglich bis zu 5000mg Nikotinsäure verabreicht, das entspricht 5000 starken Filterzigaretten. Die Haut wird knallrot, so berichteten Absolventen, Du kriegst Juckreiz und der Kreislauf spielt total verrückt. In kürzester Zeit ist man vollkommen erledigt.(3)
Die Lehren, die aus der "Scientology -Kirche" zu ziehen sind, sind vielfältig. Ein einzelner Fanatiker mit starker Ausstrahlung kann eine gehorsame Gefolgschaft um sich versammeln, sie mit seinen Wahnvorstellungen infizieren und ihr einreden, die Außenwelt stehe ihr feindlich gegenüber und sie allein könne die Welt retten.
Dies läßt sich steigern bis zu einem Durchbrechen aller zivilisatorischen Schranken und Menschen dazu bringen, scheußliche Verbrechen zu verüben. (4)
4. Szene
Der Ordnung halber muß man sagen, daß es neben solchen extremen radikalen Organisationen unter dem Deckmantel der durch unser Grundgesetz garantierten Religionsfreiheit viele andere Gruppen gibt, einfach verschiedene theologische Auffassungen vertreten. Damit ist nicht gesagt, daß sie harmlos sind.
Viele Organisationen sind endzeitlich ausgerichtet. Nehmen wir zum Beispiel die Frage nach der Wiederkunft Jesu, der ja angekündigt hat, daß er einmal wieder auf diese Welt kommen wird.
Nun sagt die erste Gruppe, Jesus sei seit 1914 bereits wieder unsichtbar zurückgekehrt. Eine zweite Gruppe wiederspricht und meint, Jesus kann noch garnicht wiedergekommen sein, weil zuerst Elia kommen müsse. Da meldet sich eine dritte Gruppe mit der Bemerkung, Jesus könne überhaupt erst wiederkommen, wenn die Sabbatschändung überwunden wurde. Ein vierter widerspricht vehement und betont, zuerst kommt ja wohl mal der Antichrist. So könnte man endlos fortfahren.
Aber können wir uns die Antwort heraussuchen wie sie uns am plausibelsten klingt, wo doch jede Einzelne für sich Absolutheitsanspruch betont und sich alle gegenseitig das ewige Leben absprechen? Kann man diese Frage demokratisch entscheiden oder durch kompromißbereitschaft sich diplomatisch einigen? Welche Antwort ist richtig, oder lautet die Wahrheit noch ganz anders ?
Dieses Beispiel steht für unendlich !
Wie es dazu kommen kann, hängt zutiefst mit der menschlichen Natur zusammen, wie wir nachher noch sehen werden.
Kommen wir nun zu der zweiten wichtigen Frage, die uns heute beschäftigen soll die lautet:
2. Was sind Sekten, wie entstehen sie und wie beurteilen wir sie ?
A. Was sind Sekten ?
Das Wort Sekte bedeutet übersetzt soviel wie "losgelöst, abgespalten."
Schon von dieser Definition her läßt sich der Begriff Sekte längst nicht auf alle Religionsgemeinschaften anwenden, denn die allermeisten dieser Gemeinschaften haben vorher nie zu den Großkirchen gehört.
Unser Ausgangsbegriff "Sektiererische Abspaltungen" enthält aber vor allem das Wort "sektiererisch."
Mit seinem stark abwertenden Ton ist es zu einem Reizwort geworden. Mit ihm müssen wir uns nun beschäftigen.
Wenn wir versuchen uns vorurteilsfrei mit dem Verhältnis zwischen den Großkirchen und den übrigen Religionsgemeinschaften auseinanderzusetzen, schiebt sich der Begriff "Sekte" zwangsläufig immer wieder dazwischen.
Er stempelt ab.
Er ordnet in ein vorgegebenes System ein.
Kirchen und Sekten standen sich stets gegenüber, so hört man immer wieder sagen.
Aber gerade diese Unterscheidung zwischen Kirche und Sekte zu treffen, ist so einfach nicht möglich.
Die Begriffe fassen die heutigen Gegebenheiten nicht.
"Sekte" ist ein aus dem lateinischen entlehntes Wort, daß in unserem Kulturraum von Anfang an ein Begriff der Kirche war. Sie wollte bestimmte Gruppen in ihrem Verhältnis zur Kirche kennzeichnen.
Sie warf ihnen Eigenwilligkeit, falsche Lehre, unchristliches Verhalten, Spaltungsgeist, u.s.w. vor.
"Sekte" ist also ein Begriff, in dem das Ringen der Kirchen um ihre eigene Identität, ihr Kampf gegen ihr Fremdes, sie Gefährdendes seinen Niederschlag gefunden hat.
Das bedeutet, "Sekte" ist nur in ihrem Verhältnis zur Kirche "Sekte," nicht für sich allein.
Das Übergewicht der Kirchen ist dafür verantwortlich, daß alle, die sich davon abgelöst haben, die sich davon distanziert haben, negativ gestempelt wurden.
Man darf aber Religionsgemeinschaften nicht deshalb verurteilen, weil sie nicht den großen Kirchen angehören, sondern man muß sie aufgrund ihrer Inhalte beurteilen.
Das gleiche gilt im übrigen auch in Bezug auf die Großkirchen.
Die ersten Aussagen über Irrlehre und Sekte finden wir im Neuen Testament.
Paulus schreibt an die Galater:
"Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden laßt zu
einem anderen Evangelium, obwohl es doch kein anderes
gibt; nur daß da einige sind, die euch verwirren und
das Evangelium von Jesus Christus verkehren wollen...
Ich tue euch aber kund....wenn selbst ein Engel vom
Himmel herabkäme und ein anderes Evangelium predigen
würde, als das, welches wir euch gepredigt haben, so
sei er verflucht." (Gal. 1:6ff.)
Im zweiten Petrusbrief lesen wir:
"...wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer,
die nebeneinführen verderbliche Sekten und
verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat...Sie sind
Brunnen ohne Wasser, Wolken vom Wind umhergetrieben;
...sie verheißen Freiheit, obwohl sie selbst Knechte
des Verderbens sind. (2.Petr.2:1ff.)
Und im Titusbrief:
"Einen ketzerischen Menschen meide, denn ein solcher
ist gänzlich verkehrt, sündigt und spricht sich
selbst das Urteil." (Tit.3:10f)
Das sind harte Worte! Aber wenn wir die Dinge nüchtern und realistisch betrachten, dann sehen wir, daß diese Worte der Bibel Anwendung finden müssen,um auf den Prüfstand zu stellen, was christlich sein will.
Ob die Großkirchen mit ihrem Pluralismus oder ihren Lehren von Unfehlbarkeit und Zölibat, oder wie sie alle heißen, sich das Messer nicht selbst an die Kehle setzen, überlasse ich der Fantasie des Einzelnen.
Wie wir am Anfang des Vortrages gesehen haben, gibt es sie, ohne Zweifel, die Sekten.
Woran erkennt man sie nun?
Der wichtigste Maßstab ist das Evangelium und die biblische Wahrheit für jede Form christlichen Glaubens.
Wie ist diese Wahrheit aber inhaltlich zu füllen?
Die Wahrheit von der ich rede ist immer Gottes Wahrheit, und Gott ist lebendig.
Wir haben es also absolut mit lebendiger Wahrheit zu tun.
Biblische Wahrheit, das ist die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, damals und heute, - also ein Geschehen
Biblische Wahrheit, das ist somit nichts anderes als Jesus Christus selbst, - also eine Person.
Biblische Wahrheit, das ist das Wirken des Geistes Christi - vor allem in schenkender Liebe, in der sich Gottes Liebe spiegelt.
Nur so kann die "biblische Wahrheit" vom Evangelium her verstanden werden.
Und nur so haben wir mit dieser Wahrheit ein geistliches Beurteilungsmaß, mit dem wir Glaubensformen messen und unterscheiden können.
Sie möchten wissen, wie man da hin kommt?
Ich sage es Ihnen, - am Ende des Vortrages!
Unterscheiden kann jedenfalls nur der vom Inhalt her,
der eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufgebaut hat.
Es gibt natürlich ein paar Faustregeln über die Glaubensinhalte hinaus für jedermann leicht zu erkennen:
Als Sekte kann man bezeichnen:
1. Religionsgemeinschaften, bei denen nicht Jesus der Gekreuzigte und Auferstandene der Mittelpunkt ist.
2. Religionsgemeinschaften, die Inhalte der Bibel rundherum ablehnen.
3. Religionsgemeinschaften, die eine diktatorische Struktur haben.
4. Religionsgemeinschaften, die einen oder mehrere Menschen vergöttern und unfehlbare Eigenschaften zuschreiben z.B. Gurus, Meister u.s.w.
5. Religionsgemeinschaften, die andere Bücher der Bibel gleichstellen oder für wichtiger halten.
6.Religionsgemeinschaften, die nur einzelne Teile der Bibel akzeptieren.
7. Religionsgemeinschaften, die religiöse Gesetze vertreten um Menschen vorzuschreiben, wie sie leben sollen, z.B. in Bezug auf Kleidung, Nahrung, Arbeit, Freizeit, auch in Bezug darauf, was Menschen geistlich vorwärts zu bringen hat und was nicht.
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SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Erstellt von
Rolf
, Oct 06 2007 20:36
Rolf
, Oct 06 2007 20:36
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Rolf
Geschrieben 06 October 2007 - 20:40
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SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Woran erkennt man Sekten ? Was unterscheidet sie von biblischen Gemeinden? Welche Merkmale haben alle Sekten gemeinsam ?
AUTOR: ROLF WIESENHÜTTER
Teil 2
3. Wie entstehen nun solche Sekten?
Wir sind hier auch noch einmal bei der Frage, welche Merkmale alle Sekten gemeinsam haben.
Antwort: Alle Sekten beruhen auf Religion !
Ich möchte an dieser Stelle noch einige Augenblicke dazu verwenden, um diesen Begriff Religion zu erklären.
Religion ? - Was ist das eigentlich?
Das wäre natürlich jetzt riesig interessant, wenn wir miteinander zunächst einmal dieses Gespräch führen würden.
Wir können das jetzt - aus Zeitgründen - nicht machen, darum will ich das ganze Verfahren jetzt abkürzen und versuchen, ihnen eine Antwort zu geben.
Der Mensch hat sieben Fragen, die in seinem Leben auftauchen.
Jeder Mensch hat irgendwann diese sieben Fragen.
Irgendwann bricht das in uns auf!
Irgendwann!
Die erste Frage, - und die Reihenfolge ist jetzt nicht entscheidend, entscheidend ist nur, daß diese Fragen auftauchen:
Die erste Frage ist die Frage: Wo liegt der Sinn des Lebens ? Wozu das Ganze?
Jeder unter uns kriegt irgendwann diese Frage!
Was soll das alles? Wozu?
Das ist die Sinnfrage!
Die zweite Frage, die jeder Mensch irgendwann hat, ist die Frage: Was ist das mit dem Tod?
Was ist das mit dem Tod? Was ist das mit der Vergänglichkeit?
Und was kommt danach?
Wann kommt das?
Die dritte Frage, die jeder Mensch hat, ist die Frage nach dem Leid!
Irgendwann kommt die Frage: Woher kommt das eigentlich?
Sie kennen das! Warum läßt Gott das zu?
Wenn es einen Gott gibt, wie kommt er dazu?
Uns sowas zu schicken? Uns sowas zuzumuten?
Sowas zuzulassen! Irgendwann kommt die Frage nach dem Leid!
Die vierte Frage ist die Frage nach Gott!
Und die Frage heißt: Gibt`s ihn, oder gibt`s ihn nicht?
Und wenn es ihn gibt: Wer ist das; und wo ist er ?
Und jeder Mensch fragt sich fünftens angesichts Gottes nach dem Leben!
Er fragt: Was ist das eigentlich mit meinem Leben?
Wann gelingt das Leben?
Denken Sie an die Volksweisheiten der Menschen die sagen:
Unrecht Gut gedeihet nicht!
Das heißt: Man denkt über das Leben nach!
Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not! - das sind Weisheiten die nichts anderes wollen, als daß das Leben gelingt.
Und die gesamte Philosophie befaßt sich immer nur mit der Frage: Wann gelingt Leben? Wie gelingt das Leben?
Und die Nächste, die sechste Frage: Was ist eigentlich Wahrheit? Wer durchschaut eigentlich das Leben?
Wer durchschaut das eigentlich?
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns heute auch!
Und die letzte Frage; die mit die Quälendste ist, das ist die Frage nach der Schuld.
Sehen Sie, diese sieben Fragen kriegt jeder Mensch! Irgendwann!
Und die Antworten, die Sie finden müssen, darf ich Sie bitten, das genau zu hören:
Die Antworten, die sie finden müssen, - das nennen wir Religion!!
Die sieben Fragen haben Sie. Und die sieben Antworten müssen Sie finden.
Und diese Antwort, das ist Religion!
Sie können auch sagen: So verstehen Sie Ihr Leben!
Und dann geben Sie `ne Antwort!
Mir sagte mal jemand: Nach dem Tode kommt nichts! Das ist dann seine Religion!
Ein anderer sagte: Nach dem Tode kommt ein helles Licht!
Das ist dann seine Religion! Darauf bezieht er sich. Darauf verläßt er sich! Das ist Religion.
Folglich hat jeder Mensch Religion.
Jeder hat Antwort auf diese sieben Fragen.
Und Christen beantworten diese sieben Fragen aus der Bibel. Und zwar so, daß die Antworten nicht interpretiert sind, um eine Glaubensgemeinschaft zu rechtfertigen, sondern so, daß der Originalton des Wortes Gottes beibehalten wird.
Die Tragik bei der ganzen Geschichte ist nun die, daß die großen Kirchen, diese Fragen in weiten Teilen nicht mehr eindeutig beantworten. Damit hängt zutiefst der heutige Zustand der großen Kirchen zusammen, die zur Zeit mit Austrittswellen zu tun haben, wie es sie in der gesamten Kirchengeschichte noch nie gegeben hat.
Die Menschen sagen: Die Kirche hat mir nichts mehr zu sagen. Alles ist leer und bedeutungslos geworden.
Deshalb gibt es heute viele Freikirchen und Freie Christengemeinden, die deshalb noch lange keine Sekten sind.
Aber hier ist zumindest eine Teilursache zu sehen, warum für Sekten und Religionsgemeinschaften ein reicher Nährboden geschaffen wurde.
Das Interesse an spirituellen, geistlichen übernatürlichen Dingen in der Bundesrepublik ist riesig.
Bei Meinungsumfragen haben mehr als 80% der Bevölkerung ihr Interesse bekundet.
Und das wiederum nutzen Menschen für sich aus, die aus den verschiedensten Motiven heraus das Interesse der Menschen ausplündern.
Da sind zunächst diejenigen, die Ihre Antworten, die sie sich auf die sieben Fragen gegeben haben, dogmatisieren, daß heißt, die ihre Antworten als verbindlich wahr, anderen überstülpen wollen.
Da gibt es die Gruppe von Personen, die Situation ausnutzen um sich selbst zu verwirklichen. Die Anerkennung durch andere Menschen suchen und eine gewisse Position in der Gesellschaft einnehmen wollen.
Andere wieder wollen Kapital aus der Unsicherheit herausschlagen und verbinden ihre Antworten mit kräftigen Griffen in fremde Geldbeutel.
So werden oft Menschen mißbraucht, sei es auf sexuellem Gebiet, auf psychologischer Basis manipuliert und nicht selten auf breiter Basis ruiniert.
Was den Menschen als große Freiheit versprochen wurde entpuppte sich schließlich oft als Unterdrückung, Zwang, Mißbrauch.
Alles wird diktiert, was wir zu glauben haben und was wir zu leben haben. Was wir zu essen haben und wie wir uns kleiden. Welche Arbeit wir zu verrichten haben und wie wir unsere Freizeit gestalten. Wer unser Freund zu sein hat und von wem wir uns zu trennen haben. Welche Musik wir hören dürfen und was uns geistlich vorwärts zu bringen hat.
Davon ist dann in der Bibel nichts mehr zu finden.
Wir müssen verstehen, daß Gott auf uns überhaupt keinen Zwang ausübt. Bei ihm unterliegt alles dem Freiwilligkeitsprinzip. Er zwingt uns nicht, sondern bietet uns seine Liebe an. Die Charaktereigenschaften von Jesus sind Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Sanftmut,Freude, Güte, aber auch Verbindlichkeit, Treue und Wahrheit.
Was steckt nun dahinter, daß Menschen falsche Antworten auf die großen Lebensfragen akzeptieren und in die Irre geführt werden?
Hinter dieser Frage steht ein geistliches Prinzip, welches uns auf den ersten Blättern der Bibel beschrieben wird.
Es hat viel mit dem Freiwilligkeitsprinzip zu tun und damit, daß nicht jede Antwort uns Menschen Spaß macht, sondern dann und wann auch unbequem sein kann.
Lassen Sie uns an dieser Stelle eine kleine Pause machen und uns von den Plätzen erheben um einen Chorus miteinander zu singen.
3. Was steckt nun vom biblischen Standpunkt hinter den
vielen Sekten und Religionsgemeinschaften?
I. Eine Meditation zu 1. Mose Kapitel 3
Ich möchte zunächst eine Meditation zu 1. Mose 3 mit Ihnen durchführen.
Meditieren heißt: Sich versenken!
Das Geheimnis der Geschichte die ich Ihnen jetzt erzähle, ist, daß man seltsamerweise nicht verschlungen wird vom Negativen, der Sünde.
Das was hier verhandelt wird, nennt die Bibel das Erschrecken des Menschen über seine Sünde.
Das ist also nicht das Fallen in den Abgrund, sondern das Erkennen des Abgrundes angesichts dessen, was mein Leben bestimmen soll.
Ich möchte Ihnen also die Geschichte anzeigen und möchte Sie bitten heute Abend diesen Gedanken genau zu hören und mitzuüberlegen.
Es ist die Geschichte, die wir theologisch die Sündenfallgeschichte nennen.
Erster Mose 3
Und die Geschichte die ich Ihnen jetzt vorlese ist in Jahrhunderten geahnt und geschrieben.
Sie wurde nicht vom Schreibtisch geschrieben, sondern in einem prophetischen Durchblick der Jahrhunderte oder Jahrtausende.
Hier ist jedes Wort voll Gewicht, und für Schwätzer ist die Geschichte nichts. Für die Oberflächlichen, Sie werden wenig Freude haben.
Aber die, die gerne nach der Wahrheit suchen, werden mit dieser Geschichte ein Leben lang nicht zu Ende kommen.
Da heißt es:
" Und die Schlange war listiger, denn alle Tiere auf
dem Felde, die Gott der Herr gemacht hat.
Und die Schlange sprach zu dem Weibe: Ja, sollte
Gott gesagt haben ....."
Sollte Gott wirklich gesagt haben?
Und ich sehe in dem berühmten Bild von Albrecht Dürer die Schlange, wie sie sich windet um den Baum und sagt:
Sollte Gott wirklich gesagt haben?
Meinst Du Mensch, daß Gott so eng ist, so engstirnig ?
Gott kann doch garnicht so engstirnig sein!
Das ist doch Gott!
Er ist doch weit und groß und ... -
Ich sehe - und sie gestatten mir das - wie diese zischende Stimme herankommt und ein ganzes Weltall erfüllt und eine ganze Menschheit nahezu hinreißt.
Sollte Gott sowas gesagt haben?
Schon die Frage verrät, was man als Antwort erwarten muß.
Was sollte Gott denn gesagt haben?
" Ja, sollte Gott gesagt haben:
Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? "
Ihr solltet nicht essen von dem, was die Erde hervorbringt?
Glaubt Ihr denn, daß Gott so kleinkariert ist, wenn er uns schon einen Leib gegeben hat, das man damit nicht machen kann was man will?
Nein! Gott konnte das so garnicht gemeint haben!
" Da sprach das Weib zur Schlange: Wir essen von
den Früchten der Bäume im Garten; aber von den
Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott
gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht
an, daß ihr nicht sterbet! "
Und ich sehe wie Eva, die Mutter alles Lebendigen, während sie noch mit der Schlange spricht, sich schon hinwendet zu diesem Baum
Gott hat gesagt: Davon sollt ihr nicht essen!
"Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet nicht
sterben ....,"
Nein, nein! Ihr werdet nicht sterben!
Das ist einfach nicht wahr!
Das hast Du mißverstanden!
" sondern Gott weiß: An dem Tage da ihr davon esset
werden Eure Augen aufgetan....,"
OOOHHH! Ihr kriegt `nen Duchblick.
Ihr werdet intelligent.
Durchblick kriegen!
Zwischen den Dingen leben!
Ganzes Hochschulstudium kann man sich sparen!
Man muß das nur richtig machen. Doch!
Das weiß Gott!
" An dem Tage, da Ihr davon esset, werden Eure Augen
aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen,
was gut und böse ist!"
Ihr werdet sein wie Gott!
Ihr werdet nicht mehr Objekt sein, Ihr werdet Subjekt sein.
Ihr müßt Euch nicht mehr gängeln lassen, Ihr macht das selbst.
Ihr macht Euer Leben selbst. Sein wie Gott!
Ihr werdet unterscheiden können zwischen Gut und Böse!
Nicht mehr im Garten `rumsitzen.
Ihr werdet unterscheiden, definieren und kritisieren können.
Ihr müßt Euch nur an dieser Stelle nichts vormachen.
" Und das Weib sah ....,"
Nicht die Schlange, nicht mehr Gott!
" Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre
und das er eine Lust für die Augen wäre und
verlockend, weil er klug machte. "
Ein lustiger Baum! Weil er klug machte!
" Und sie nahm von der Frucht und aß, und gab Ihrem
Mann, der bei Ihr war auch davon, und er aß. Da
wurden Ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie
wurden gewahr, daß sie nackt waren. "
Darf ich versuchen, diese Geschichte etwas mit Ihnen auseinanderzunehmen? Sie werden das Geheimnis, daß sich hier verbirgt entdecken und sehen, warum das zu unserem Thema heute Abend paßt. Was hinter der heutigen Religionsvielfalt steckt.
Die Schlange war listiger!
Das heißt: Die Sünde liegt nicht im Menschen - vom Ursprung her.
Und wer das meint, der redet von Sünde zu gering.
Die Sünde kommt von außen an den Menschen heran, sie ist listiger.
Sie versteht es, den Menschen zu fangen.
Sie ist so listig, daß keiner unter uns, das niemals ein Mensch begriffen hat, was Sünde ist.
Als die Alten es niedergeschrieben haben; jahrhundertelang bedacht, da fiel es, wie eine Frucht aus langem Schweigen geboren:
Die Sünde ist nicht uns!
Und sie ist stärker als wir Menschen.
Und darf ich Sie bitten, das mitzunehmen:
So einfach ist das nicht, die Sünde als eine Möglichkeit im Menschen zu sehen.
Wir müssen wieder wahrhaftiger werden.
Man kann nicht sündigen, weil man will!
Zum sündigen braucht man eine Macht, die einen dazu bringt.
Eine Macht, die mich übermächtigt.
Und diese Schlange, steht in der Bibel, hat Gott der Herr wie alle Tiere gemacht.
Ach, sagen die Leute; folglich ist die Sünde von Gott gemacht.
Die Logik, die hier ansetzt, ist allerdings kein Ruhmesblatt des Menschen.
Und nehmen Sie von diesem Abend auch mit:
Es gibt eine Logik, die Gott ausstechen möchte.
Es wird Zeit, daß man nicht nur Logik treibt, sondern auch Theologik!
Und die Theologik heißt:
Nicht daß wir darüber nachdenken könnten, woher das Böse kommt.
Sondern die Theologik führt dahin, daß der Mensch auf jeden Fall auf diese Sünde ansprechbar ist.
Und das der Mensch auf jeden Fall auf das ansprechbar ist, was ihn von Gott wegbringt; und es gehört wahrscheinlich wieder zu einem Trick, die Frage aus sich heraus zu verlagern, anstatt sie bei sich zu lassen, nämlich die Frage:
Was ist das für ein Geheimnis, daß ich mich gegen Gott wenden kann ?
Ich möchte sie bitten, wenn sie der Wahrheit folgen wollen, dies zu hören:
Man kann über den Ursprung der Sünde jahrelang und jahrtausendelang nachdenken.
Aber diese Frage stellt die Heilige Schrift nicht und beantwortet sie nicht.
Warum sollten wir so dumm sein und sie wiederum stellen?
Weil wir von vornherein wissen, daß es keine Antwort gibt.
Und es gibt Menschen, die haben einen missionarischen Eifer Fragen zu stellen, auf die es keine Antwort gibt, damit sie auf jeden Fall die Behauptenden bleiben. (s. Sekten)
Warum drehen wir die Geschichte nicht einfach `rum und erschrecken vor der Tatsache, daß wir auf jeden Fall mit der Sünde reden können. Und sie einziehen lassen können ohne Diskussion.
Diese Diskussion wäre dann würdiger.
Und es heißt weiter, daß das Böse, das heißt die Schlange, anfängt zu verhandeln.
Und was verhandelt denn die Schlange?
Die Schlange verhandelt eigentlich nur eines:
Das ist nämlich eine theologische Frage!
Ob Gott wirklich etwas gesagt hat.
Die Schlange verführt doch garnicht zum abrupt Bösen.
Und nehmen sie aus der Deutung der Heiligen Schrift mit:
Die Heilige Schrift begibt sich nicht in die Lächerlichkeit, Sünde mit moralisch grobem Unfug gleichzusetzen.
Nein! Die Bibel offenbart Sünde als eine theologische Frage!
Als eine Frage an Gott.
Als eine Unterhaltung zwischen der Sünde und dem Menschen über Gott.
Dies ist die Deutung, die `n bisschen tiefer reicht.
Das heißt auf deutsch:
Glaubst Du wirklich, daß sich der Mensch von Gott ein Letztes sagen lassen muß, oder ob nicht der Mensch selbst seine Worte sagen sollte?
Glaubst Du, daß der lebendige Gott so engstirnig ist, das er einen Rahmen zieht und damit den Menschen einengt?
Glaubst Du, daß Gott so kleinlich mit den Menschen umgeht?
Und nun fragen Sie sich selbst:
Ist diese Frage nicht die Urfrage allen Aufbegehrens ?
Antoine de Saint Exupery (der französische Bomberpilot aus dem zweiten Weltkrieg) schreibt in seinem berühmten Buch "Die Zitadelle:" "Der Mensch steht immer in seinem Dorf vor einer Mauer. Und er hinterfragt diese Mauer um sie aufzustoßen. Denn er weiß genau: Es gibt mehr als diese Mauer! Es gibt mehr als diesen kleinen Raum. Und wenn er das Tor aufgestoßen hat, dann hat er wahrscheinlich die Weite geschaut, aber er hat die Geborgenheit verloren."
Und hier ist das Geheimnis. Das Geheimnis heißt:
Das der lebendige Gott dem Menschen sein Maß setzt, und in diesem Maß ist der Mensch geboren.
Und habe ich mein Maß verloren, dann habe ich die Wucherung, und das nennen wir Krebs, und das ist der Tod.
Der Mensch muß sein Maß bekommen, um leben zu können.
Maßlosigkeit ist Unmenschlichkeit.
Um genau diesen Punkt geht es.
Ob der lebendige Gott dem Menschen sein Maß setzen darf oder nicht.
Und die Schlange sagt:
Sollte Gott wirklich ein Recht haben, Dir ein Maß zu setzen?
Sollte Gott ein Recht haben Dich zu begrenzen?
Und damit kommt das Nächste und ich sage deutlich:
Die Geburtsstunde der Sünde ist niemals die nackte Brutalität.
Sondern die Geburtsstunde der Sünde ist die leise und behutsame Anfrage des Menschen an den Herrschaftsanspruch Gottes.
Und die Schlange geht ja nachher noch weiter. Und man könnte übersetzen und sagen:
Gott weiß genau, daß ihr nicht sterben werdet, er weiß das genau.
Er neidet Euch das.
Die Gemeinde neidet den Leuten eigentlich nur alles.
Und wenn wir hier über sexual- und erotische Fragen reden, dann sagen uns die Leute:
IM Grunde ist die Gemeinde ja nur da hinter her, uns den ganzen Spaß an der Freude zu nehmen.
Und das ist nämlich einleuchtend.
Und wenn die Gemeinde Jesu erst einmal so definiert ist, so bestimmt ist, daß sie uns den Spaß am Leben nehmen will, dann ist nicht der Mensch in seiner Zügellosigkeit zu verurteilen; Nein, dann muß man Zügellosigkeit Freiheit nennen, und die Definierung der Gemeinde Jesu, die muß man Kleinkariertheit nennen.
Und wenn man erst die Worte auf die Dinge legt, dann passen sie auch.
Und genau das macht der Mensch. Er legt sein Wort auf den lebendigen Gott und sagt: Du willst uns nur Zäune ziehen.. Du willst uns im Grunde nur beengen.
Und die Schlange stellt das genau richtig und sagt offen den Menschen ins Gesicht; hör genau hin:
Von wegen sterben!
Gott ist eifersüchtig!
Ihr werdet zu groß, ihr werdet zu stark, ihr werdet zu klug, das ist es!
Ihr werdet zu selbständig. Und ich sehe, wie die Schlange sich um den Baum schlingt und sagt:
Ihr werdet zu Herrschaftlich!
Und das ist es was Gott Euch neidet.
Dieser Gott ist im Grunde ein ganz mieser, kleinkarierter Spießbürger, der nichts anderes will als Euch an der Kandarre halten.
Und das leuchtet ein.
Doch - das ist einleuchtend, wenn mir jemand sagt:
Natürlich kannst Du das nehmen, Du mußt Dich nur nicht um die Vorschriften kümmern.
Ich darf Sie bitten, von diesem Abend, ich sage das nochmal, zu hören:
Es ist nicht die Plattheit der brutalen Sünde, mit der hier Sünde gekennzeichnet wird.
Es ist eine fast vornehme, fast intellektuelle Klärung der Weite des Menschen und der Kleinkariertheit des Tabus, das Gott setzt.
So setzt die Bibel das Geheimnis der Sünde an.
Nun darf ich Sie fragen: Was passiert denn jetzt eigentlich?
Antwort: Es passiert daß die Argumentation Eva überzeugt.
Das heißt also, Hinter der Sünde steckt nicht, ich wiederhole nochmal, eine Brutalität; es steckt eine Überzeugung dahinter.
Der Abrdruck oder Verlinkung dieses Vortrages bedarf der schriftlichen Genehmigung durch den Autor und ist nur unter Quellenangabe möglich. Anfragen unter www.rolf.wiesenhuetter@t-online.de
SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Woran erkennt man Sekten ? Was unterscheidet sie von biblischen Gemeinden? Welche Merkmale haben alle Sekten gemeinsam ?
AUTOR: ROLF WIESENHÜTTER
Teil 2
3. Wie entstehen nun solche Sekten?
Wir sind hier auch noch einmal bei der Frage, welche Merkmale alle Sekten gemeinsam haben.
Antwort: Alle Sekten beruhen auf Religion !
Ich möchte an dieser Stelle noch einige Augenblicke dazu verwenden, um diesen Begriff Religion zu erklären.
Religion ? - Was ist das eigentlich?
Das wäre natürlich jetzt riesig interessant, wenn wir miteinander zunächst einmal dieses Gespräch führen würden.
Wir können das jetzt - aus Zeitgründen - nicht machen, darum will ich das ganze Verfahren jetzt abkürzen und versuchen, ihnen eine Antwort zu geben.
Der Mensch hat sieben Fragen, die in seinem Leben auftauchen.
Jeder Mensch hat irgendwann diese sieben Fragen.
Irgendwann bricht das in uns auf!
Irgendwann!
Die erste Frage, - und die Reihenfolge ist jetzt nicht entscheidend, entscheidend ist nur, daß diese Fragen auftauchen:
Die erste Frage ist die Frage: Wo liegt der Sinn des Lebens ? Wozu das Ganze?
Jeder unter uns kriegt irgendwann diese Frage!
Was soll das alles? Wozu?
Das ist die Sinnfrage!
Die zweite Frage, die jeder Mensch irgendwann hat, ist die Frage: Was ist das mit dem Tod?
Was ist das mit dem Tod? Was ist das mit der Vergänglichkeit?
Und was kommt danach?
Wann kommt das?
Die dritte Frage, die jeder Mensch hat, ist die Frage nach dem Leid!
Irgendwann kommt die Frage: Woher kommt das eigentlich?
Sie kennen das! Warum läßt Gott das zu?
Wenn es einen Gott gibt, wie kommt er dazu?
Uns sowas zu schicken? Uns sowas zuzumuten?
Sowas zuzulassen! Irgendwann kommt die Frage nach dem Leid!
Die vierte Frage ist die Frage nach Gott!
Und die Frage heißt: Gibt`s ihn, oder gibt`s ihn nicht?
Und wenn es ihn gibt: Wer ist das; und wo ist er ?
Und jeder Mensch fragt sich fünftens angesichts Gottes nach dem Leben!
Er fragt: Was ist das eigentlich mit meinem Leben?
Wann gelingt das Leben?
Denken Sie an die Volksweisheiten der Menschen die sagen:
Unrecht Gut gedeihet nicht!
Das heißt: Man denkt über das Leben nach!
Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not! - das sind Weisheiten die nichts anderes wollen, als daß das Leben gelingt.
Und die gesamte Philosophie befaßt sich immer nur mit der Frage: Wann gelingt Leben? Wie gelingt das Leben?
Und die Nächste, die sechste Frage: Was ist eigentlich Wahrheit? Wer durchschaut eigentlich das Leben?
Wer durchschaut das eigentlich?
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns heute auch!
Und die letzte Frage; die mit die Quälendste ist, das ist die Frage nach der Schuld.
Sehen Sie, diese sieben Fragen kriegt jeder Mensch! Irgendwann!
Und die Antworten, die Sie finden müssen, darf ich Sie bitten, das genau zu hören:
Die Antworten, die sie finden müssen, - das nennen wir Religion!!
Die sieben Fragen haben Sie. Und die sieben Antworten müssen Sie finden.
Und diese Antwort, das ist Religion!
Sie können auch sagen: So verstehen Sie Ihr Leben!
Und dann geben Sie `ne Antwort!
Mir sagte mal jemand: Nach dem Tode kommt nichts! Das ist dann seine Religion!
Ein anderer sagte: Nach dem Tode kommt ein helles Licht!
Das ist dann seine Religion! Darauf bezieht er sich. Darauf verläßt er sich! Das ist Religion.
Folglich hat jeder Mensch Religion.
Jeder hat Antwort auf diese sieben Fragen.
Und Christen beantworten diese sieben Fragen aus der Bibel. Und zwar so, daß die Antworten nicht interpretiert sind, um eine Glaubensgemeinschaft zu rechtfertigen, sondern so, daß der Originalton des Wortes Gottes beibehalten wird.
Die Tragik bei der ganzen Geschichte ist nun die, daß die großen Kirchen, diese Fragen in weiten Teilen nicht mehr eindeutig beantworten. Damit hängt zutiefst der heutige Zustand der großen Kirchen zusammen, die zur Zeit mit Austrittswellen zu tun haben, wie es sie in der gesamten Kirchengeschichte noch nie gegeben hat.
Die Menschen sagen: Die Kirche hat mir nichts mehr zu sagen. Alles ist leer und bedeutungslos geworden.
Deshalb gibt es heute viele Freikirchen und Freie Christengemeinden, die deshalb noch lange keine Sekten sind.
Aber hier ist zumindest eine Teilursache zu sehen, warum für Sekten und Religionsgemeinschaften ein reicher Nährboden geschaffen wurde.
Das Interesse an spirituellen, geistlichen übernatürlichen Dingen in der Bundesrepublik ist riesig.
Bei Meinungsumfragen haben mehr als 80% der Bevölkerung ihr Interesse bekundet.
Und das wiederum nutzen Menschen für sich aus, die aus den verschiedensten Motiven heraus das Interesse der Menschen ausplündern.
Da sind zunächst diejenigen, die Ihre Antworten, die sie sich auf die sieben Fragen gegeben haben, dogmatisieren, daß heißt, die ihre Antworten als verbindlich wahr, anderen überstülpen wollen.
Da gibt es die Gruppe von Personen, die Situation ausnutzen um sich selbst zu verwirklichen. Die Anerkennung durch andere Menschen suchen und eine gewisse Position in der Gesellschaft einnehmen wollen.
Andere wieder wollen Kapital aus der Unsicherheit herausschlagen und verbinden ihre Antworten mit kräftigen Griffen in fremde Geldbeutel.
So werden oft Menschen mißbraucht, sei es auf sexuellem Gebiet, auf psychologischer Basis manipuliert und nicht selten auf breiter Basis ruiniert.
Was den Menschen als große Freiheit versprochen wurde entpuppte sich schließlich oft als Unterdrückung, Zwang, Mißbrauch.
Alles wird diktiert, was wir zu glauben haben und was wir zu leben haben. Was wir zu essen haben und wie wir uns kleiden. Welche Arbeit wir zu verrichten haben und wie wir unsere Freizeit gestalten. Wer unser Freund zu sein hat und von wem wir uns zu trennen haben. Welche Musik wir hören dürfen und was uns geistlich vorwärts zu bringen hat.
Davon ist dann in der Bibel nichts mehr zu finden.
Wir müssen verstehen, daß Gott auf uns überhaupt keinen Zwang ausübt. Bei ihm unterliegt alles dem Freiwilligkeitsprinzip. Er zwingt uns nicht, sondern bietet uns seine Liebe an. Die Charaktereigenschaften von Jesus sind Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Sanftmut,Freude, Güte, aber auch Verbindlichkeit, Treue und Wahrheit.
Was steckt nun dahinter, daß Menschen falsche Antworten auf die großen Lebensfragen akzeptieren und in die Irre geführt werden?
Hinter dieser Frage steht ein geistliches Prinzip, welches uns auf den ersten Blättern der Bibel beschrieben wird.
Es hat viel mit dem Freiwilligkeitsprinzip zu tun und damit, daß nicht jede Antwort uns Menschen Spaß macht, sondern dann und wann auch unbequem sein kann.
Lassen Sie uns an dieser Stelle eine kleine Pause machen und uns von den Plätzen erheben um einen Chorus miteinander zu singen.
3. Was steckt nun vom biblischen Standpunkt hinter den
vielen Sekten und Religionsgemeinschaften?
I. Eine Meditation zu 1. Mose Kapitel 3
Ich möchte zunächst eine Meditation zu 1. Mose 3 mit Ihnen durchführen.
Meditieren heißt: Sich versenken!
Das Geheimnis der Geschichte die ich Ihnen jetzt erzähle, ist, daß man seltsamerweise nicht verschlungen wird vom Negativen, der Sünde.
Das was hier verhandelt wird, nennt die Bibel das Erschrecken des Menschen über seine Sünde.
Das ist also nicht das Fallen in den Abgrund, sondern das Erkennen des Abgrundes angesichts dessen, was mein Leben bestimmen soll.
Ich möchte Ihnen also die Geschichte anzeigen und möchte Sie bitten heute Abend diesen Gedanken genau zu hören und mitzuüberlegen.
Es ist die Geschichte, die wir theologisch die Sündenfallgeschichte nennen.
Erster Mose 3
Und die Geschichte die ich Ihnen jetzt vorlese ist in Jahrhunderten geahnt und geschrieben.
Sie wurde nicht vom Schreibtisch geschrieben, sondern in einem prophetischen Durchblick der Jahrhunderte oder Jahrtausende.
Hier ist jedes Wort voll Gewicht, und für Schwätzer ist die Geschichte nichts. Für die Oberflächlichen, Sie werden wenig Freude haben.
Aber die, die gerne nach der Wahrheit suchen, werden mit dieser Geschichte ein Leben lang nicht zu Ende kommen.
Da heißt es:
" Und die Schlange war listiger, denn alle Tiere auf
dem Felde, die Gott der Herr gemacht hat.
Und die Schlange sprach zu dem Weibe: Ja, sollte
Gott gesagt haben ....."
Sollte Gott wirklich gesagt haben?
Und ich sehe in dem berühmten Bild von Albrecht Dürer die Schlange, wie sie sich windet um den Baum und sagt:
Sollte Gott wirklich gesagt haben?
Meinst Du Mensch, daß Gott so eng ist, so engstirnig ?
Gott kann doch garnicht so engstirnig sein!
Das ist doch Gott!
Er ist doch weit und groß und ... -
Ich sehe - und sie gestatten mir das - wie diese zischende Stimme herankommt und ein ganzes Weltall erfüllt und eine ganze Menschheit nahezu hinreißt.
Sollte Gott sowas gesagt haben?
Schon die Frage verrät, was man als Antwort erwarten muß.
Was sollte Gott denn gesagt haben?
" Ja, sollte Gott gesagt haben:
Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? "
Ihr solltet nicht essen von dem, was die Erde hervorbringt?
Glaubt Ihr denn, daß Gott so kleinkariert ist, wenn er uns schon einen Leib gegeben hat, das man damit nicht machen kann was man will?
Nein! Gott konnte das so garnicht gemeint haben!
" Da sprach das Weib zur Schlange: Wir essen von
den Früchten der Bäume im Garten; aber von den
Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott
gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht
an, daß ihr nicht sterbet! "
Und ich sehe wie Eva, die Mutter alles Lebendigen, während sie noch mit der Schlange spricht, sich schon hinwendet zu diesem Baum
Gott hat gesagt: Davon sollt ihr nicht essen!
"Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet nicht
sterben ....,"
Nein, nein! Ihr werdet nicht sterben!
Das ist einfach nicht wahr!
Das hast Du mißverstanden!
" sondern Gott weiß: An dem Tage da ihr davon esset
werden Eure Augen aufgetan....,"
OOOHHH! Ihr kriegt `nen Duchblick.
Ihr werdet intelligent.
Durchblick kriegen!
Zwischen den Dingen leben!
Ganzes Hochschulstudium kann man sich sparen!
Man muß das nur richtig machen. Doch!
Das weiß Gott!
" An dem Tage, da Ihr davon esset, werden Eure Augen
aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen,
was gut und böse ist!"
Ihr werdet sein wie Gott!
Ihr werdet nicht mehr Objekt sein, Ihr werdet Subjekt sein.
Ihr müßt Euch nicht mehr gängeln lassen, Ihr macht das selbst.
Ihr macht Euer Leben selbst. Sein wie Gott!
Ihr werdet unterscheiden können zwischen Gut und Böse!
Nicht mehr im Garten `rumsitzen.
Ihr werdet unterscheiden, definieren und kritisieren können.
Ihr müßt Euch nur an dieser Stelle nichts vormachen.
" Und das Weib sah ....,"
Nicht die Schlange, nicht mehr Gott!
" Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre
und das er eine Lust für die Augen wäre und
verlockend, weil er klug machte. "
Ein lustiger Baum! Weil er klug machte!
" Und sie nahm von der Frucht und aß, und gab Ihrem
Mann, der bei Ihr war auch davon, und er aß. Da
wurden Ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie
wurden gewahr, daß sie nackt waren. "
Darf ich versuchen, diese Geschichte etwas mit Ihnen auseinanderzunehmen? Sie werden das Geheimnis, daß sich hier verbirgt entdecken und sehen, warum das zu unserem Thema heute Abend paßt. Was hinter der heutigen Religionsvielfalt steckt.
Die Schlange war listiger!
Das heißt: Die Sünde liegt nicht im Menschen - vom Ursprung her.
Und wer das meint, der redet von Sünde zu gering.
Die Sünde kommt von außen an den Menschen heran, sie ist listiger.
Sie versteht es, den Menschen zu fangen.
Sie ist so listig, daß keiner unter uns, das niemals ein Mensch begriffen hat, was Sünde ist.
Als die Alten es niedergeschrieben haben; jahrhundertelang bedacht, da fiel es, wie eine Frucht aus langem Schweigen geboren:
Die Sünde ist nicht uns!
Und sie ist stärker als wir Menschen.
Und darf ich Sie bitten, das mitzunehmen:
So einfach ist das nicht, die Sünde als eine Möglichkeit im Menschen zu sehen.
Wir müssen wieder wahrhaftiger werden.
Man kann nicht sündigen, weil man will!
Zum sündigen braucht man eine Macht, die einen dazu bringt.
Eine Macht, die mich übermächtigt.
Und diese Schlange, steht in der Bibel, hat Gott der Herr wie alle Tiere gemacht.
Ach, sagen die Leute; folglich ist die Sünde von Gott gemacht.
Die Logik, die hier ansetzt, ist allerdings kein Ruhmesblatt des Menschen.
Und nehmen Sie von diesem Abend auch mit:
Es gibt eine Logik, die Gott ausstechen möchte.
Es wird Zeit, daß man nicht nur Logik treibt, sondern auch Theologik!
Und die Theologik heißt:
Nicht daß wir darüber nachdenken könnten, woher das Böse kommt.
Sondern die Theologik führt dahin, daß der Mensch auf jeden Fall auf diese Sünde ansprechbar ist.
Und das der Mensch auf jeden Fall auf das ansprechbar ist, was ihn von Gott wegbringt; und es gehört wahrscheinlich wieder zu einem Trick, die Frage aus sich heraus zu verlagern, anstatt sie bei sich zu lassen, nämlich die Frage:
Was ist das für ein Geheimnis, daß ich mich gegen Gott wenden kann ?
Ich möchte sie bitten, wenn sie der Wahrheit folgen wollen, dies zu hören:
Man kann über den Ursprung der Sünde jahrelang und jahrtausendelang nachdenken.
Aber diese Frage stellt die Heilige Schrift nicht und beantwortet sie nicht.
Warum sollten wir so dumm sein und sie wiederum stellen?
Weil wir von vornherein wissen, daß es keine Antwort gibt.
Und es gibt Menschen, die haben einen missionarischen Eifer Fragen zu stellen, auf die es keine Antwort gibt, damit sie auf jeden Fall die Behauptenden bleiben. (s. Sekten)
Warum drehen wir die Geschichte nicht einfach `rum und erschrecken vor der Tatsache, daß wir auf jeden Fall mit der Sünde reden können. Und sie einziehen lassen können ohne Diskussion.
Diese Diskussion wäre dann würdiger.
Und es heißt weiter, daß das Böse, das heißt die Schlange, anfängt zu verhandeln.
Und was verhandelt denn die Schlange?
Die Schlange verhandelt eigentlich nur eines:
Das ist nämlich eine theologische Frage!
Ob Gott wirklich etwas gesagt hat.
Die Schlange verführt doch garnicht zum abrupt Bösen.
Und nehmen sie aus der Deutung der Heiligen Schrift mit:
Die Heilige Schrift begibt sich nicht in die Lächerlichkeit, Sünde mit moralisch grobem Unfug gleichzusetzen.
Nein! Die Bibel offenbart Sünde als eine theologische Frage!
Als eine Frage an Gott.
Als eine Unterhaltung zwischen der Sünde und dem Menschen über Gott.
Dies ist die Deutung, die `n bisschen tiefer reicht.
Das heißt auf deutsch:
Glaubst Du wirklich, daß sich der Mensch von Gott ein Letztes sagen lassen muß, oder ob nicht der Mensch selbst seine Worte sagen sollte?
Glaubst Du, daß der lebendige Gott so engstirnig ist, das er einen Rahmen zieht und damit den Menschen einengt?
Glaubst Du, daß Gott so kleinlich mit den Menschen umgeht?
Und nun fragen Sie sich selbst:
Ist diese Frage nicht die Urfrage allen Aufbegehrens ?
Antoine de Saint Exupery (der französische Bomberpilot aus dem zweiten Weltkrieg) schreibt in seinem berühmten Buch "Die Zitadelle:" "Der Mensch steht immer in seinem Dorf vor einer Mauer. Und er hinterfragt diese Mauer um sie aufzustoßen. Denn er weiß genau: Es gibt mehr als diese Mauer! Es gibt mehr als diesen kleinen Raum. Und wenn er das Tor aufgestoßen hat, dann hat er wahrscheinlich die Weite geschaut, aber er hat die Geborgenheit verloren."
Und hier ist das Geheimnis. Das Geheimnis heißt:
Das der lebendige Gott dem Menschen sein Maß setzt, und in diesem Maß ist der Mensch geboren.
Und habe ich mein Maß verloren, dann habe ich die Wucherung, und das nennen wir Krebs, und das ist der Tod.
Der Mensch muß sein Maß bekommen, um leben zu können.
Maßlosigkeit ist Unmenschlichkeit.
Um genau diesen Punkt geht es.
Ob der lebendige Gott dem Menschen sein Maß setzen darf oder nicht.
Und die Schlange sagt:
Sollte Gott wirklich ein Recht haben, Dir ein Maß zu setzen?
Sollte Gott ein Recht haben Dich zu begrenzen?
Und damit kommt das Nächste und ich sage deutlich:
Die Geburtsstunde der Sünde ist niemals die nackte Brutalität.
Sondern die Geburtsstunde der Sünde ist die leise und behutsame Anfrage des Menschen an den Herrschaftsanspruch Gottes.
Und die Schlange geht ja nachher noch weiter. Und man könnte übersetzen und sagen:
Gott weiß genau, daß ihr nicht sterben werdet, er weiß das genau.
Er neidet Euch das.
Die Gemeinde neidet den Leuten eigentlich nur alles.
Und wenn wir hier über sexual- und erotische Fragen reden, dann sagen uns die Leute:
IM Grunde ist die Gemeinde ja nur da hinter her, uns den ganzen Spaß an der Freude zu nehmen.
Und das ist nämlich einleuchtend.
Und wenn die Gemeinde Jesu erst einmal so definiert ist, so bestimmt ist, daß sie uns den Spaß am Leben nehmen will, dann ist nicht der Mensch in seiner Zügellosigkeit zu verurteilen; Nein, dann muß man Zügellosigkeit Freiheit nennen, und die Definierung der Gemeinde Jesu, die muß man Kleinkariertheit nennen.
Und wenn man erst die Worte auf die Dinge legt, dann passen sie auch.
Und genau das macht der Mensch. Er legt sein Wort auf den lebendigen Gott und sagt: Du willst uns nur Zäune ziehen.. Du willst uns im Grunde nur beengen.
Und die Schlange stellt das genau richtig und sagt offen den Menschen ins Gesicht; hör genau hin:
Von wegen sterben!
Gott ist eifersüchtig!
Ihr werdet zu groß, ihr werdet zu stark, ihr werdet zu klug, das ist es!
Ihr werdet zu selbständig. Und ich sehe, wie die Schlange sich um den Baum schlingt und sagt:
Ihr werdet zu Herrschaftlich!
Und das ist es was Gott Euch neidet.
Dieser Gott ist im Grunde ein ganz mieser, kleinkarierter Spießbürger, der nichts anderes will als Euch an der Kandarre halten.
Und das leuchtet ein.
Doch - das ist einleuchtend, wenn mir jemand sagt:
Natürlich kannst Du das nehmen, Du mußt Dich nur nicht um die Vorschriften kümmern.
Ich darf Sie bitten, von diesem Abend, ich sage das nochmal, zu hören:
Es ist nicht die Plattheit der brutalen Sünde, mit der hier Sünde gekennzeichnet wird.
Es ist eine fast vornehme, fast intellektuelle Klärung der Weite des Menschen und der Kleinkariertheit des Tabus, das Gott setzt.
So setzt die Bibel das Geheimnis der Sünde an.
Nun darf ich Sie fragen: Was passiert denn jetzt eigentlich?
Antwort: Es passiert daß die Argumentation Eva überzeugt.
Das heißt also, Hinter der Sünde steckt nicht, ich wiederhole nochmal, eine Brutalität; es steckt eine Überzeugung dahinter.
#3
Rolf
Geschrieben 06 October 2007 - 20:43
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SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Woran erkennt man Sekten ? Was unterscheidet sie von biblischen Gemeinden? Welche Merkmale haben alle Sekten gemeinsam ?
AUTOR: ROLF WIESENHÜTTER
Teil 3
II: Die Tiefe der Sünde im Gegensatz von Wahrheit und
Lust
Nun will ich Ihnen noch erklären, was dann das Wesen aller Sünde geworden ist.
Die Tiefe der Sünde wird darin angezeigt, daß zwei Dinge einander gegenüberstehen
Und das sind die beiden Begriffe
WAHRHEIT und LUST
Diese beiden Begriffspaare stehen einander gegenüber.
Auf der einen Seite Gott, das heißt die Wahrheit, das Absolute, - und dem gegenüber die Lust.
Und wir haben von der Schlange gehört, von der es heißt, das sie listiger sei als alle anderen Tiere.
Und das Phänomen der List liegt darin, es hinzukriegen, den Menschen wegzuholen von der Wahrheit und an die Lust zu binden.
Das ist die Tiefe der Sünde nach der Bibel.
Lust gegen Wahrheit!
Spaß statt Gott!
Gabe statt Geber!
Augenblick verweile doch Du bist so schön - gegen Verantwortung!
Und Schuld heißt nicht: Ich habe irgend etwas Böses getan, sondern Schuld heißt: Ich habe die Wahrheit verlassen und habe die Lust größer geachtet als die Wahrheit.
Und hier verhält sich Paulus in einer dramatischen Weise in seinem Römerbrief als er sagt:
Der Mensch hat die Gabe höher geachtet als den Geber.
Und darf ich Sie jetzt einen Augenblick bitten:
Womit wird denn Politik gemacht?
Mit Wahrheit oder mit Lust?
Wie will man denn einen Wahlkampf gewinnen?
Doch nicht damit, daß ein Politiker Wahrheit sagt, sondern indem er den Leuten Spaß macht ihn zu wählen
Und wer Wahlpropaganda sieht, der weiß womit geworben wird. Mit leuchtenden Farben, die den Leuten Spaß machen.
Wir sagen in der Sprache der Reklame: Das muß ankommen!
Die Leute müssen sagen: Das ist es, wir sind begeistert! Das ist Lust!
Fragen Sie mal wie erzogen wird. Wer erzieht seine Kinder noch mit Wahrheit?
Gehen Sie mal durch ein Warenhaus. Ich habe in meinem Leben schon verschiedene Supermärkte geleitet und weiß daher, wie das gemacht wird.
Ich habe extra ein paar Wochen studiert, um zu wissen, wie das geht.
Die Kinder haben eine bestimmte Augenhöhe, ebenso wie die Hausfrauen. Und wenn wir Männer erst einkaufen, wir auch.
Und die Ware wird nach einem ganz bestimmten Gesetz der Lust angeordnet. Auf jeden Fall wissen wir Wer: diesen Weg geht, unter einer ganz bestimmten Musik, hat bei der ganzen Sache Spaß.
Und dann kommen die Kinder und sagen:
Vati, das möchte ich gerne. Der sagt: Das kriegste nicht, leg das zurück.
Und dann setzt der seine Heulboje an, brüllt den ganzen Laden zusammen - Ist ja schon gut, hier, hast`e Deinen Spaß.
Nur, was wir jetzt lächelnd sagen: Jetzt fragen Sie mal Ihr ganzes Leben durch. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich will Ihnen die Wahrheit nahebringen.
Sagen Sie, und gestehen Sie sich selbst, wenn sie wahrhaftig sind wie oft Sie nach Wahrheit gefragt haben; und wie oft Sie gefragt haben: Macht mir das auch Spaß ?
Und nun fragen Sie sich in diesem Augenblick: Von welchem Geist wird eigentlich unser Volk regiert?
Und einige unter uns sollten sich fragen, was das eigentlich ist, was uns treibt, wenn wir in die Gemeinde gehen?
Was ist das eigentlich was uns treibt, wenn wir in die Versammlung gehen?
Was ist das was uns treibt, wenn wir in die Vereine gehen? Wenn wir an die Arbeit gehen? Wenn wir Entscheidungen treffen?
Was ist das, was m e i n Leben diktiert?
Und ich bezeuge Ihnen: Es diktiert mich nur eines: Die Lust!!
Es muß Spaß machen. Ich frage doch nicht, ob das gesund ist; Hauptsache es schmeckt!
Ich frage doch nicht, ob dieser Beruf meinem geistigen und seelischen Profil entspricht, Hauptsache, er macht Spaß.
Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch! Ich möchte jetzt nicht gegen die Lust rebellieren in der Weise, als könnte der Mensch je auf Lust verzichten, oder daß Gott etwas gegen Spaß hat.
Sondern ich spreche nur davon, daß ein Diktat eingesetzt hat, und dies beschreibt die Bibel auf den ersten Blättern.
Das ein Diktat eingesetzt hat, das heißt: DAS MACHT SPAß!
Nur was Spaß macht, dominiert.
Ich kenne junge Menschen, die haben in der Gemeinde mitgemacht. Ich kenne Gemeindeglieder, die haben mitgemacht. Es gibt sogar Pastoren, die haben mitgemacht.
Bis die Sache keinen Spaß mehr machte!
Bis irgendetwas passierte. Bis irgendwo ein Knall war.
Und plötzlich machte die Sache keinen Spaß mehr.
Ich sage noch einmal. Es geht nicht darum, auf Spaß zu verzichten. Es geht nicht darum, daß jeder Spaß auf jeden Fall Sünde ist.
Aber ich bitte Sie dies zu hören: Wenn die Bibel von Sünde redet, dann redet sie von der Herrschaft der Lust über die Wahrheit!
Und darunter leidet die Menschheit.
Meistens ohne es zu wissen. Ohne die Hintergründe zu ahnen.
Weil die Sünde zwischen den Menschen und Gott steht.
Und damit komme ich zum Schluß und sage Ihnen:
Es gibt jetzt nur noch zwei Möglichkeiten.Entweder wir werden diese Lust zu Ende leben und werden unter der Lust sterben.
Und Millionen machen das und leben in so einer Selbstverständlichkeit.
Allerdings steht ein Unbehagen und eine Angst auf, von denen viele berichten. Und unsere Kliniken sind voll von Menschen, die in dieser Angst leben und sie wissen ganz genau, irgend etwas stimmt nicht. Sie wissen nur nicht was.
Die zweite Möglichkeit ist, daß wir ehrlich mit uns selber werden und uns sagen: Das kann doch nicht alles sein, daß wir Lust erleben und gleichzeitig wird das Leben nicht gefüllt.
Das wir uns aufmachen und nach Wahrheit fragen.
Und die Wahrheit heißt: Wir müssen die Lust der Wahrheit unterordnen, denn die Lust führt uns in die Irre, vor allen Dingen auch religiös. Die Bibel sagt uns: Wer die Wahrheit nicht annimmt, der wird in die Irre geführt.
Das ist das Prinzip, das geistliche Prinzip, das hinter dem heutigen religiösen Chaos steckt.
Das Prinzip heißt, mit dem Wort der Wahrheit ausgedrückt,
S Ü N D E !!!
Und Sünde trennt von Gott. Man kann immer nur das Eine oder das Andere haben. Beides gleichzeitig ist ausgeschlossen.
Sünde kann man nicht einfach rückgängig machen.
Sünde muß einem abgenommen werden.
Die Bibel lehrt uns, daß wir mit dieser Erkenntnis zu Jesus kommen sollen und ihm unsere Sünde abgeben. Wir müssen ehrlich mit uns selber sein und ehrlich vor ihm.
Dann nimmt er uns unser altes auf Lust aufgebautes Leben ab, und gibt uns Sein Neues, auf Wahrheit aufgebautes Leben.
Und das größte Geheimnis, welches hier verborgen ist, heißt, daß das Neue Leben aus Jesus uns frei macht.
Frei von Gebundenheiten, frei von Schuld, frei von Krankheit und frei von Tod.
Aber dieses Leben wird Ihnen nicht übergestülpt, es wird Ihnen angeboten. Entscheiden und zugreifen müssen Sie selber.
Am besten natürlich noch heute, denn Sie wissen ja nicht, wie lange Sie noch Zeit dazu haben.
Literaturverzeichnis
1. Wochenmagazin "stern"
Heft 38 v. 16.9.93 S. 210 ff.
2. Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle
für Weltanschauungsfragen
54. Jahrgang Ausg. 6/91 S. 167 ff.
3. Wochenmagazin "stern"
vom 18.4. 1984 S. 216/217
4. Das Beste aus Reader`s Digest
- Sonderdruck 1982 -
Die erschreckenden Praktiken der Scientology -
"Kirche" 1. Teil
5. Tondokumentation Vortragsreihe von
Klaus Vollmer, Hermannsburg
nach Mitschnitten aus dem Offenen Abend junger
Christen, Kiel, Wilhelmsplatz zum Thema
" Junge Menschen stauben alte Wahrheiten ab" 1978
6. Antoine De Saint Exupery
Die Zitadelle
Wilhelm Heyne - Verlag, Münschen 1946 S. 171
7. Das Alte Testament
Deutsche Ausgabe mit Erläuterungen der
Jerusalemer Bibel, herausgegeben von
Diego Arenhoevel und Alfons Deissler
St. Benno - Verlag Gmbh, Leipzig 1969
8. Das Neue Testament
Revidierte Elberfelder Übersetzung
R. Brockhaus - Verlag, Wuppertal
Sonderausgabe 1985
9. Die Bibel
oder die ganze Heilige Schrift des
Alten und Neuen Testaments
nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers
Württembergische Bibelanstalt Stuttgart
Der Abrdruck oder Verlinkung dieses Vortrages bedarf der schriftlichen Genehmigung durch den Autor und ist nur unter Quellenangabe möglich. Anfragen unter www.rolf.wiesenhuetter@t-online.de
SEKTEN ERKENNEN und BEURTEILEN
Woran erkennt man Sekten ? Was unterscheidet sie von biblischen Gemeinden? Welche Merkmale haben alle Sekten gemeinsam ?
AUTOR: ROLF WIESENHÜTTER
Teil 3
II: Die Tiefe der Sünde im Gegensatz von Wahrheit und
Lust
Nun will ich Ihnen noch erklären, was dann das Wesen aller Sünde geworden ist.
Die Tiefe der Sünde wird darin angezeigt, daß zwei Dinge einander gegenüberstehen
Und das sind die beiden Begriffe
WAHRHEIT und LUST
Diese beiden Begriffspaare stehen einander gegenüber.
Auf der einen Seite Gott, das heißt die Wahrheit, das Absolute, - und dem gegenüber die Lust.
Und wir haben von der Schlange gehört, von der es heißt, das sie listiger sei als alle anderen Tiere.
Und das Phänomen der List liegt darin, es hinzukriegen, den Menschen wegzuholen von der Wahrheit und an die Lust zu binden.
Das ist die Tiefe der Sünde nach der Bibel.
Lust gegen Wahrheit!
Spaß statt Gott!
Gabe statt Geber!
Augenblick verweile doch Du bist so schön - gegen Verantwortung!
Und Schuld heißt nicht: Ich habe irgend etwas Böses getan, sondern Schuld heißt: Ich habe die Wahrheit verlassen und habe die Lust größer geachtet als die Wahrheit.
Und hier verhält sich Paulus in einer dramatischen Weise in seinem Römerbrief als er sagt:
Der Mensch hat die Gabe höher geachtet als den Geber.
Und darf ich Sie jetzt einen Augenblick bitten:
Womit wird denn Politik gemacht?
Mit Wahrheit oder mit Lust?
Wie will man denn einen Wahlkampf gewinnen?
Doch nicht damit, daß ein Politiker Wahrheit sagt, sondern indem er den Leuten Spaß macht ihn zu wählen
Und wer Wahlpropaganda sieht, der weiß womit geworben wird. Mit leuchtenden Farben, die den Leuten Spaß machen.
Wir sagen in der Sprache der Reklame: Das muß ankommen!
Die Leute müssen sagen: Das ist es, wir sind begeistert! Das ist Lust!
Fragen Sie mal wie erzogen wird. Wer erzieht seine Kinder noch mit Wahrheit?
Gehen Sie mal durch ein Warenhaus. Ich habe in meinem Leben schon verschiedene Supermärkte geleitet und weiß daher, wie das gemacht wird.
Ich habe extra ein paar Wochen studiert, um zu wissen, wie das geht.
Die Kinder haben eine bestimmte Augenhöhe, ebenso wie die Hausfrauen. Und wenn wir Männer erst einkaufen, wir auch.
Und die Ware wird nach einem ganz bestimmten Gesetz der Lust angeordnet. Auf jeden Fall wissen wir Wer: diesen Weg geht, unter einer ganz bestimmten Musik, hat bei der ganzen Sache Spaß.
Und dann kommen die Kinder und sagen:
Vati, das möchte ich gerne. Der sagt: Das kriegste nicht, leg das zurück.
Und dann setzt der seine Heulboje an, brüllt den ganzen Laden zusammen - Ist ja schon gut, hier, hast`e Deinen Spaß.
Nur, was wir jetzt lächelnd sagen: Jetzt fragen Sie mal Ihr ganzes Leben durch. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich will Ihnen die Wahrheit nahebringen.
Sagen Sie, und gestehen Sie sich selbst, wenn sie wahrhaftig sind wie oft Sie nach Wahrheit gefragt haben; und wie oft Sie gefragt haben: Macht mir das auch Spaß ?
Und nun fragen Sie sich in diesem Augenblick: Von welchem Geist wird eigentlich unser Volk regiert?
Und einige unter uns sollten sich fragen, was das eigentlich ist, was uns treibt, wenn wir in die Gemeinde gehen?
Was ist das eigentlich was uns treibt, wenn wir in die Versammlung gehen?
Was ist das was uns treibt, wenn wir in die Vereine gehen? Wenn wir an die Arbeit gehen? Wenn wir Entscheidungen treffen?
Was ist das, was m e i n Leben diktiert?
Und ich bezeuge Ihnen: Es diktiert mich nur eines: Die Lust!!
Es muß Spaß machen. Ich frage doch nicht, ob das gesund ist; Hauptsache es schmeckt!
Ich frage doch nicht, ob dieser Beruf meinem geistigen und seelischen Profil entspricht, Hauptsache, er macht Spaß.
Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch! Ich möchte jetzt nicht gegen die Lust rebellieren in der Weise, als könnte der Mensch je auf Lust verzichten, oder daß Gott etwas gegen Spaß hat.
Sondern ich spreche nur davon, daß ein Diktat eingesetzt hat, und dies beschreibt die Bibel auf den ersten Blättern.
Das ein Diktat eingesetzt hat, das heißt: DAS MACHT SPAß!
Nur was Spaß macht, dominiert.
Ich kenne junge Menschen, die haben in der Gemeinde mitgemacht. Ich kenne Gemeindeglieder, die haben mitgemacht. Es gibt sogar Pastoren, die haben mitgemacht.
Bis die Sache keinen Spaß mehr machte!
Bis irgendetwas passierte. Bis irgendwo ein Knall war.
Und plötzlich machte die Sache keinen Spaß mehr.
Ich sage noch einmal. Es geht nicht darum, auf Spaß zu verzichten. Es geht nicht darum, daß jeder Spaß auf jeden Fall Sünde ist.
Aber ich bitte Sie dies zu hören: Wenn die Bibel von Sünde redet, dann redet sie von der Herrschaft der Lust über die Wahrheit!
Und darunter leidet die Menschheit.
Meistens ohne es zu wissen. Ohne die Hintergründe zu ahnen.
Weil die Sünde zwischen den Menschen und Gott steht.
Und damit komme ich zum Schluß und sage Ihnen:
Es gibt jetzt nur noch zwei Möglichkeiten.Entweder wir werden diese Lust zu Ende leben und werden unter der Lust sterben.
Und Millionen machen das und leben in so einer Selbstverständlichkeit.
Allerdings steht ein Unbehagen und eine Angst auf, von denen viele berichten. Und unsere Kliniken sind voll von Menschen, die in dieser Angst leben und sie wissen ganz genau, irgend etwas stimmt nicht. Sie wissen nur nicht was.
Die zweite Möglichkeit ist, daß wir ehrlich mit uns selber werden und uns sagen: Das kann doch nicht alles sein, daß wir Lust erleben und gleichzeitig wird das Leben nicht gefüllt.
Das wir uns aufmachen und nach Wahrheit fragen.
Und die Wahrheit heißt: Wir müssen die Lust der Wahrheit unterordnen, denn die Lust führt uns in die Irre, vor allen Dingen auch religiös. Die Bibel sagt uns: Wer die Wahrheit nicht annimmt, der wird in die Irre geführt.
Das ist das Prinzip, das geistliche Prinzip, das hinter dem heutigen religiösen Chaos steckt.
Das Prinzip heißt, mit dem Wort der Wahrheit ausgedrückt,
S Ü N D E !!!
Und Sünde trennt von Gott. Man kann immer nur das Eine oder das Andere haben. Beides gleichzeitig ist ausgeschlossen.
Sünde kann man nicht einfach rückgängig machen.
Sünde muß einem abgenommen werden.
Die Bibel lehrt uns, daß wir mit dieser Erkenntnis zu Jesus kommen sollen und ihm unsere Sünde abgeben. Wir müssen ehrlich mit uns selber sein und ehrlich vor ihm.
Dann nimmt er uns unser altes auf Lust aufgebautes Leben ab, und gibt uns Sein Neues, auf Wahrheit aufgebautes Leben.
Und das größte Geheimnis, welches hier verborgen ist, heißt, daß das Neue Leben aus Jesus uns frei macht.
Frei von Gebundenheiten, frei von Schuld, frei von Krankheit und frei von Tod.
Aber dieses Leben wird Ihnen nicht übergestülpt, es wird Ihnen angeboten. Entscheiden und zugreifen müssen Sie selber.
Am besten natürlich noch heute, denn Sie wissen ja nicht, wie lange Sie noch Zeit dazu haben.
Literaturverzeichnis
1. Wochenmagazin "stern"
Heft 38 v. 16.9.93 S. 210 ff.
2. Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle
für Weltanschauungsfragen
54. Jahrgang Ausg. 6/91 S. 167 ff.
3. Wochenmagazin "stern"
vom 18.4. 1984 S. 216/217
4. Das Beste aus Reader`s Digest
- Sonderdruck 1982 -
Die erschreckenden Praktiken der Scientology -
"Kirche" 1. Teil
5. Tondokumentation Vortragsreihe von
Klaus Vollmer, Hermannsburg
nach Mitschnitten aus dem Offenen Abend junger
Christen, Kiel, Wilhelmsplatz zum Thema
" Junge Menschen stauben alte Wahrheiten ab" 1978
6. Antoine De Saint Exupery
Die Zitadelle
Wilhelm Heyne - Verlag, Münschen 1946 S. 171
7. Das Alte Testament
Deutsche Ausgabe mit Erläuterungen der
Jerusalemer Bibel, herausgegeben von
Diego Arenhoevel und Alfons Deissler
St. Benno - Verlag Gmbh, Leipzig 1969
8. Das Neue Testament
Revidierte Elberfelder Übersetzung
R. Brockhaus - Verlag, Wuppertal
Sonderausgabe 1985
9. Die Bibel
oder die ganze Heilige Schrift des
Alten und Neuen Testaments
nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers
Württembergische Bibelanstalt Stuttgart
