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Presseberichte


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#1
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Aufatmen Ausgabe 3/2006


Leckerer Fisch mit tödlichen Gräten?

Heilung, Spaltung und Zerstörung: Helmut Bauer und das Glaubenszentrum „Wort + Geist" in Röhrnbach

von Debora Roth


Röhrrnbach.

Eine beschauliche Marktgemeindetief im Bayerischen Wald, nah , an der tschechischen Grenze. Knapp fünftausend Einwohner leben hier. In letzter Zeit hat sich der Erholungsort zu einer regelrechten Pilgerstätte entwickelt, was vor allem an einer Gemeinde namens ,Wort + Geist" liegt. Röhrnbach ist Zentrum und Urzelle mittlerweile vierzehn Tochtergemeinden zwischen Klagenfurt und Hildesheim, die in den letzten fünf Jahren in Deutschland und Österreich gegründet wurden. Neben den monatlichen Heilungsgottesdiensten zieht zur Zeit vor allem die Bibelschule Christen nach Röhrnbach. Unterdessen findet die Lehre von, Wort +i Geist" immer mehr Anhänger, während sie gleichzeitig die Gemüter scheidet und Gemeinden spaltet.

18. April 2006. Viermal im Jahr lockt das ' Zentrum zur einwöchigen Vierjahreszciten-Bibcl-Schule mehrere Hundert Besucher an. Das „Wort + Geist"-Zentrum ist nach dem Eingangsschild das Erste, was Besucher von Röhrnbach zu sehen bekommen. Der Saal im ehemaligen Möbelhaus ist mit einem bunt gemischten Publikum gut gefüllt. Wer noch einen Platz ergattern konnte, hat sich Monate im Voraus angemeldet. Bayerischer Lokalkolorit ist allgegenwärtig, den n in Röhrnbach wird nicht nur gern auf gut bairisch gepredigt, man hat sich lobpreistechnisch auch am regionalen Musikgeschmack orientiert. Und so versetzt die hauseigene „Dynamit-Band" die gelegentlich begeistert mitschunkelnde Bibelschulgemeinde in eine gelöste Festzeltatmosphäre - Lederhosen und schmetternde Trompetensoli inklusive.

In der ersten Reihe sitzt Helmut Bauer. Der von den meisten liebevoll „Pastor Helmut' genannte Leiter des Zentrums sticht allein durch seine große Statur und die dunklen Kringellocken erkennbar aus der Menge hervor. Erst recht, wenn er in sein ansteckendes, lautes Lachen aufbricht. Die Geschichte des Begründers von „Wort + Geist" ist außergewöhnlich:

Im Jahr 1990 erlebt der Raufmann im Außendienst eine intensive Begegnung mit dem heiligen Geist - und das, obwohl er, so berichtet die Zeitschrift „Charisma", vorher nie etwas mit Jesus Christus zu tun gehabt habe.

Er übergibt sein Leben Jesus, vier Jahre später schließt er sich der freien Christengemeinde im niederbayrischen Freyung an, wird Mitglied im Leitungskreis der Gemeinde und gründet einen Hauskreis.

Bald aber wird deutlich, dass Bauer Ambitionen hat, die mit denen der Gemeinde nicht konform gehen.

Die theologischen Unstimmigkeiten offenbaren sich an verschiedenen Stellen. So zeigt Bauer nur wenig Interesse an einem überkonfessionellen Leitertreffen, in dem für Einheit im Leib Christi gebetet wird. Stattdessen zeigt er bald eine ganz eigene Haltung in Bezug auf den Umgang mit Sünde:

„Es gibt nur einmal Buße und Umkehr", soll Bauer zu Hildegard Jankenschläger gesagt haben, die damals mit ihm im Leitungskreis war und noch immer zur Freien Christengemeinde gehört. Gleichzeitig soll er der Gemeinde vorgehalten haben, im Gesetz zu leben, während er selbst aus Gnade lebe. Nachdem es zudem Differenzen in Bezug auf die von Bauer favorisierte Wohlstandslehre kommt, macht dieser deutlich, sich der Meinung der Gemeindeteilung nicht unterordnen zu wollen.

1999 verlässt er die Gemeinde, im Schlepptau rund die Hälfte der Freyunger Gemeindemitglieder. Die Bitte, keine neue Gemeinde zu gründen, schlägt er ab.„Wir haben nach dieser Spaltung als Gemeinde noch lange Jahre zu kämpfen gehabt", schildert Jankenschläger.


Sündlosigkeit im Angebot

Bauer besucht von 1997 bis 1999 das ,,Rhema"-Bibeltrainingszentrum im österreichischen Wels. Seine neu gegründete Hauskirche wächst stetig. Hildegard Jankenschläger erklärt sich dies damit, dass der redegewandte ehemalige Vertreter in Gemeinden im Umland immer wieder mit der besonderen Freiheit geworben habe, die in seiner Gemeinde herrsche. Kritik wies er stets ab: Er könne ja nichts dafür, wenn ihm die Leute nachliefen. In den Jahren 200Ü und 2001 werden erste Tochtergemeinden gegründet, 2002 wird der Sitz der Gemeinde schließlich nach Röhrnbach verlegt - mitsamt der neu gegründeten Bibelschule, deren Teilnehmerzahl von anfangs sechzig auf heute über tausend anwächst. Mittlerweile ist das Interesse so groß, dass die Bibelschule auch ins Haus kommt: per Audio-CDs, Internetdownload oder MP3. Monatlich werden gegen eine Gebühr von 100 Euro pro Teilnehmer allein für die Bibelschule 24.000 CDs kopiert, denn der Unterricht umfasst neun Stunden Lehre pro Woche.


Worin jedoch unterscheidet sich die Lehre von „Wort + Geist" von der anderer Gemeinden?

„Der Unterschied liegt darin, dass die normale Bibellehre wenig bewusstseinsbildend ist, sie ist eher eine Verstandesinformation. Das verändert dich nicht", heißt es. Mit „Bewusstsein" ist die Erkenntnis über die neue Identität durch Christus gemeint, begründet durch Bibelstellen wie Galater 2,20 und Kolosser 1,27. Die Betonung, dass der Mensch nicht nur ein leib-seelisches, sondern ein geistliches Wesen sei, ist wohl selten so deutlich formuliert worden wie hier. Mit der Bekehrung wird - der Lehrmeinung von „Wort + Geist" zufolge - der Mensch zur Gerechtigkeit, womit auch das Thema Sünde angeblich ein für alle mal beseitigt ist. Zumal der neue Mensch ja nur noch im Fleisch, jedoch nicht im Geist sündigt. Daher wird auch das Hinweisen auf Sünde bei „Wort + Geist" abgelehnt. Helmut Bauer erklärt: „Wenn wir beginnen, die Menschen in ein Sündenbewusstsein zu führen, handeln wir religiös". In der Kinderbibelschule von „Wort + Geist" wird den Acht- bis Zwölfjährigen der Umgang damit beigebracht. Mit Römer 8,1 („In Christus gibt es keine Verdammnis") und der Begründung auf ihr neues Leben sollen sie Vorwürfe in Bezug auf fehlerhaftes Verhalten selbstbewusst abweisen.Mei, geht's mir guat!Ihre Wurzeln hat die Lehre bei Wort + Geist in der so genannten „Wort-des-Glaubens"-Bewegung.

Diese aus dem angelsächsischen Raum stammende Lehre ist in Deutschland vor allem durch die Bücher des US-Amerikaners Kenneth Hagin bekannt geworden, der vor Jahren in einigen charismatischen Gemeinden großen Anklang fand. Sie vertritt, dass „der Mensch primär ein geistbegabtes Wesen ist, das mit Hilfe seines Geistes und seiner Vorstellungskraft, sofern diese mit Gottes Geist verbunden sind, teilhat an göttlicher Macht und erneuernden und heilenden Einfluss auf Seele und Leib ausüben kann" fasst Reinhard Hempelmann von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen die Dogmatik dieser Bewegung zusammen. Zentral ist hierbei, dass „Realität durch die Vorstellungskraft des Geistes und das Bekennen des Mundes geschaffen wird. Durch das Proklamieren des göttlichen Gesetzes kann der Mensch Krankheit und Armut überwinden und seine Lebenssituation grundlegend verändern".Eine Sicht, die sich auch in den Predigten von „Wort + Geist" niederschlägt.

Zum Beispiel wenn Fritz Zellner, der Leiter der „Wort + Geist"-Bibelschule seinen Zuhörern zuruft: „Du bist Geist! Du bist aus Gott geboren! Du wirst nicht Geist, wenn die natürlichen Dinge, die Elemente dieser Welt dein Leben dominieren, wenn du von den Umständen gelebt wirst". Dass ein konstantes Ignorieren von Krankheitssymptomen bei gleichzeitigem Proklamieren von „Wort + Geist"-Slogans wie „Mei, geht's mir guat!" gesundheitliche Risiken bergen könnte, wird hier nicht thematisiert. Zweifel oder Probleme mit dem Glauben sind hier ohnehin nicht existent, denn - so Zellner: „Du hast keine Schwierigkeit zu glauben, weil deine Natur erfüllt ist Du bist ein Glaubender!"Mit der Betonung des Ist-Zustands, sprich, dass durch Jesu Auferstehung der Sieg bereits errungen und alle Probleme gelöst sind, hängt auch die Sicht von „Wort + Geist" auf Krankheit zusammen: „Krankheit gehört (...) nicht zu uns und hat bei keinem Menschen etwas verloren. Beanspruche Gottes Verheißung für deine Heilung und deine Gesundheit! Gottes Wille für dich ist ein Leben ohne Krankheit und ohne Schmerzen!", so heißt es auf der Website von „Wort + Geist".Gemeinde-Tourismus und HeilungsgabeTatsächlich sind es die monatlichen Heilungsgottesdienste, für die „Wort + Geist" zunächst bekannt wurde.

Die besondere Heilungsgabe ist Gesprächsstoff an den Stammtischen im niederbayrischen Umland, sie hat allerdings auch in vielen Gemeinden in Deutschland und Österreich einen schieren Gememdetourismus ausgelöst: Stunden vor Beginn der Heilungsveranstaltung werden hier Plätze besetzt, berichten Besucher. Die Quote der Spontanheilungen während der Heilungsgottesdienste wird intern auf fünfundachtzig bis neunzig Prozent geschätzt. Wie viele dieser Heilungen aber tatsächlich von Dauer sind, ist unbekannt. Fakt ist jedoch, dass man bei „Wort + Geist" auch für so exotische Praktiken wie dem Auflegen von „gesegneten Taschentüchern" offen ist - eine moderne Interpretation von Apostelgeschichte 19,12.

Laut einer Presseerklärung sollen sich von den etwa tausend Besuchern monatlich zugleich etwa zweihundert bekehren. Tatsächlich gehören trotz rund zehntausend Gottesdienst-Besuchern in den letzten Jahren aber kaum mehr als zweihundert Personen fest zur Gemeinde vor Ort in Röhrnbach. Was daran liegen mag, dass eine aktive Nacharbeit aufgrund des großen Vertrauens in die Natur des neuen Menschen und die Führung des Geistes nicht praktiziert wird. Zudem würde dies auch dem Anspruch der absoluten Freiwilligkeit und Freiheit widersprechen, der hier einen hohen Stellenwert genießt. „Entspannt euch! Wir müssen nichts tun!", sichert der Nachwuchsprediger R. S. den Teilnehmern der Bibelschule zu und fordert seine Zuhörer auf: „Wenn du hier bist, mach dir keine Gedanken. Schalt einfach ab. Du musst dem Wort in dir Raum geben, ohne dass deine Gedanken es kontrollieren".

Diese Botschaft scheint bei den Teilnehmern auf fruchtbaren Boden zu fallen, was sich an abwechselnd andächtig geschlossenen Augen und begeistertem Klatschen im Publikum offenbart - auch dann, wenn die Schwächen und Fehler anderer Christen aufs Korn genommen werden.Es ist alles so einfach...„Es gibt genügend Gemeinden, die immer unter sich bleiben. Wenn einer dazu kommt,dann wird ihm gleich gesagt, was er tun darf und was nicht. Und wenn er nicht beim zweiten Mal einen Neuen mitgebracht hat, dann wird ihm gesagt, er interessiere sich nicht genug für das Evangelium", karikiert Karl Pilsl, ein zweiter wichtiger Kopf für Röhrnbach, die Lage mancher Gemeinden.

Dass der selbsternannte Medienunternehmer, Bestsellerautor, Wirtschaftsberater, -Journalist und -evangelist auch als Motivationssprecher und Seminarleiter tätig ist, ist kaum zu überhören: Seine Rhetorik zeichnet sich durch eine schlichte, aber umso eingängigere Sprache mit vielen Wiederholungen aus. „Es ist alles so einfach", strahlt Pilsl immer wieder.„Unser Lifestyle ist ein Lifestyle des Befehlegebens, nicht des Bettelns. Wir sind die Eigentümer! Gott wartet darauf, dass wir sagen: ,Ich nehm's in Anspruch.'" Pilsl vermittelt, dass diese Strategie bei ihm selbst aufgegangen sei. In einem Gespräch erklärt er, er habe, finanziell gesehen, mehr als er brauche und er kenne auch gar „kein anderes Evangelium als ein Wohlstandsevangelium", auch wenn damit nicht unbedingt materieller Wohlstand gemeint sei.Einige Wochen später betont er in einer Predigt: „Es ist so einfach! Wir brauchen's nur fließen lassen und schon sind wir flüssig! Die Kunden laufen dir nach und stecken dir das Geld überall hin. Geld läuft dir nach. Wer von euch möchte das?" Und verspricht im Anschluss: „Wenn du nur einige Weizenkörner in der Hand hast, ist das absolut ausreichend, damit du in einigen Jahren ein Multimillionär bist."

Brisanz gewinnen diese Aussagen vor dem Hintergrund von Pilsls persönlicher Lebensgeschichte als Pastor und mehrfacher Firmengründer in Personalunion. Nach diversen Firmenpleiten bekehrt sich der Österreicher und lässt sich von 1988 bis 1990 im „Rhema Bible Training Center" in Tulsa (Oklahoma) unter Kenneth Hagin zum Pastor ausbilden. Mitte der neunziger Jahre kehrt er nach Europa zurück, um eine Gemeinde in Wels zu gründen. Parallel dazu startet er eine Firma mit Beschäftigten aus dem Gemeindeumfeld. „Weil die Spenden seiner Schäfchen nicht ausreichenden laufenden Betrieb samt Nebenkosten mit großem Fuhrpark und luxuriöser Villa abzudecken, versucht sich der selbsternannte Pastor als Unternehmer", kommentiert die „Welser Rundschau" am 25. Juli 1996 die Unternehmung und folgert: „So beutet ein Guru seine Jünger aus."Schulden und verbrannte Erde.

Als Pilsl im Oktober 1997 vom Gemeindevorstand einstimmig seines Amts enthoben wird, hinterlässt er neben unbezahlten Rechnungen auch einen enormen Schuldenberg nicht nur auf dem Firmen-, sondern auch auf dem Gemeindekonto.

Im Januar 1997 wandert er mit seiner Familie nach Tulsa aus, kehrt aber im September 1998 zurück und siedelt nach Wittenberg über. Doch auch hier hinterlässt er eine Gemeinde ein halbes Jahr nach ihrer Übernahme finanziell und seelsorgerlich ruiniert. Pilsl zieht weiter nach Hof. Als Helmut Bauer ihn als Prediger zu „Wort + Geist" hinzuzieht, ist Pilsl erneut am Ende seiner finanziellen Mitte!

Pilsls Ausbildungsstätte erkennt ihm unterdessen im Jahr 2002 seine Ordination ab. Auch die Bibelschule, in der Bauer ausgebildet wurde, distanziert sich offiziell: „,Rhema Bible Training Center' kann die Dienste und Methoden Karl Pilsl das,Wort + Geist'-Zentrum und jegliche ihrer Partner weder billigen noch unterstützen oder empfehlen."

Dass diese Hintergründe weitgehend unbekannt zu sein scheinen, zeigt sich an der lauffeuerartigen Ausbreitung von „Wort + Geist". Während an manchen Orten nur wenige Mitglieder begeistert sind, springen andere Gemeinden fast geschlossen auf den rasant fahrenden Zug eines scheinbar perfekten, unbesiegbaren Erweckungszentrums auf. Wer möchte schließlich nicht an einem solchen Segen teilhaben, wenn er schon einmal nach Deutschland kommt - wenn auch ins hinterste Eck der Nation? Nachdem sich die Bewegung zunächst im süddeutschen Raum verbreitet, gibt es mittlerweile auch weiter nördlich „Wort + Geist"-Gemeinden. Wie viele Gemeinden sich derzeit im Prozess befinden, zu solchen zu werden oder sich lehrmäßig an stark „Wort + Geist" zu orientieren, darüber gibt es keine genauen Zahlen. Manche Beobachter sprechen jedoch von Hunderten, die auf die Lehre von Wort + Geist setzen.

Wie die Veränderungen in einem solchen Fall aussehen können, schildert ein Gemeindemitglied aus Franken: „Die Predigten werden zunehmend einseitiger: Hungrigen wird Sattheit gepredigt. Probleme werden unterdrückt und nicht bearbeitet, sie werden nur noch als Umstände' gesehen. Buße und Umkehr sind kein Thema mehr. Fürbitte fehlt, da wir ja schon alles haben1."Vergewaltigung am Reich GottesFest steht: Gerade im Süden Deutschlands hat „Wort + Geist" bei Pfingstlern bis zu Landeskirchen und Brüdergemeinden zu etlichen Gemeindespaltungen beigetragen und eine Spur von Problemen hinterlassen.

Pastor Hubert Jarnig aus dem österreichischen Klagenfurt war schockiert, als rund vierzig ältere Gemeindemitglieder geschlossen seine Gemeinde verließen, um eine Tochtergemeinde von „Wort -t-Geist" zu gründen: „Wir standen am Rand des Konkurses: Innerhalb eines Monats hatten wir bei denselben Kosten für den Gemeindebetrieb nur noch die Hälfte des Einkommens".

Jarnig hatte zuvor versucht, den Dialog mit „Wort + Geisft affinen Gemeindegliedern aufrecht zu erhalten und auf deren Wünsche einzugehen. Mit Bauer hatte er vereinbart, dass ohne Absprache keine Gemeinde in Klagenfurt gegründet werden würde. Umso herber war die Enttäuschung, als dieser die Gründung der Tochtergemeinde auf einer eigens in Klagenfurt veranstalteten Konferenz bekannt gab. Die offensive Gemeindegründungspolitik von „Wort + Geist" empfindet Jarnig als „Vergewaltigung am Reich Gottes".Bernhard Olpen, Pastor und Regionalleiter für Nordbayern im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, verlor rund zwanzig Gemeindemitglieder an „Wort + Geist". Gemeinsam mit Mitgliedern verschiedener anderer Gemeinden gründeten sie vor Ort eine neuen Ableger; „Das hat viel Unruhe in Bayreuth verursacht - aber auch die betroffenen Gemeinden aller Konfessionen näher zusammengebracht." Olpen erkennt an, dass bei „Wort + Geist" in einem Geist der Auferbauung die durchaus notwendige und segensvolle Lehre von .Christus in dir' gepredigt" werde. Kritisch sieht er jedoch die Einseitigkeit. Durch ein verkürztes und tendenziös erklärtes Textverständnis werde ein Heiligungsprozess wie ihn die Bibel ausdrücklich beschreibt nicht gelehrt. Außerdem fehle die „eschatologische Spannung", das noch nicht vollständig herangekommene Reich Gottes auf Erden.

„Um in einem Bild zu sprechen:

In Röhrnbach wird ein leckerer Fisch angeboten - aber mit vielen Gräten darin, an denen man sich böse verschlucken und sogar ersticken kann."

Schwachheit, von der beispielsweise Paulus in seinen Briefen spricht, wird ausgeblendet. Andere charismatische Leiter drücken es etwa so aus: „20 Prozent der Lehre sind gut und nötig - und die Leute merken nicht, dass nach und nach 80 Prozent vergiftete Botschaft folgen'."Dass die Lehre das Christsein und den Alltag vieler „Wort -t- Geist-Bibelschüler positiv verändert und revolutioniert, sowie das Selbstbewusstsein vieler gestärkt hat, wird - Bewegung zusammen. Zentral ist hierbei, dass „Realität durch die Vorstellungskraft des Geistes und das Bekennen des Mundes geschaffen wird. Durch das Proklamieren des göttlichen Gesetzes kann der Mensch Krankheit und Armut überwinden und seine Lebenssituation grundlegend verändern". Eine Sicht, die sich auch in den Predigten von „Wort + Geist" niederschlägt. Zum Beispiel wenn Fritz Zellner, der Leiter der „Wort + Geist"-Bibelschule seinen Zuhörern zuruft: „Du bist Geist! Du bist aus Gott geboren! Du wirst nicht Geist, wenn die natürlichen Dinge, die Elemente dieser Welt dein Leben dominieren, wenn du von den Umständen gelebt wirst".

Dass ein konstantes Ignorieren von Krankheitssymptomen bei gleichzeitigem Proklamieren von „Wort + Geist"-Slogans wie „Mei, geht's mir guat!" gesundheitliche Risiken bergen könnte, wird hier nicht thematisiert. Zweifel oder Probleme mit dem Glauben sind hier ohnehin nicht existent, denn - so Zellner: „Du hast keine Schwierigkeit zu glauben, weil deine Natur erfüllt ist. Du bist ein Glaubender!" Mit der Betonung des Ist-Zustands, sprich, dass durch Jesu Auferstehung der Sieg bereits errungen und alle Probleme gelöst sind, hängt auch die Sicht von „Wort + Geist" auf Krankheit zusammen: „Krankheit gehört (...) nicht zu uns und hat bei keinem Menschen etwas verloren. Beanspruche Gottes Verheißung für deine Heilung und deine Gesundheit! Gottes Wille für dich ist ein Leben ohne Krankheit und ohne Schmerzen!", so heißt es auf der Website von „Wort + Geist".Gemeinde-Tourismus und HeilungsgabeTatsächlich sind es die monatlichen Heilungsgottesdienste, für die „Wort + Geist" zunächst bekannt wurde. Die besondere Heilungsgabe ist Gesprächsstoff an den Stammtischen im niederbayrischen Umland, sie hat allerdings auch in vielen Gemeinden in Deutschland und Österreich einen schieren Gemeindetourismus ausgelöst:

Stunden vor Beginn der Heilungsveranstaltung werden hier Plätze besetzt, berichten Besucher. Die Quote der Spontanheilungen während der Heilungsgottesdienste wird intern auf fünfundachtzig bis neunzig Prozent geschätzt. Wie viele dieser Heilungen aber tatsächlich von Dauer sind, ist unbekannt. Fakt ist jedoch, dass man bei „Wort + Geist" auch für so exotische Praktiken wie dem Auflegen von „gesegneten Taschentüchern" offen ist - eine moderne Interpretation von Apostelgeschichte 19,12. Laut einer Presseerklärung sollen sich von den etwa tausend Besuchern monatlich zugleich etwa zweihundert bekehren. Tatsächlich gehören trotz rund zehntausend Gottesdienst-Besuchern in den letzten Jahren aber kaum mehr als zweihundert Personen fest zur Gemeinde vor Ort in Röhrnbach. Was daran liegen mag, dass eine aktive Nacharbeit aufgrund des großen Vertrauens in die Natur des neuen Menschen und die Führung des Geistes nicht praktiziert wird. Zudem würde dies auch dem Anspruch der absoluten Freiwilligkeit und Freiheit widersprechen, der hier einen hohen Stellenwert genießt. „Entspannt euch! Wir müssen nichts tun!", sichert der Nachwuchsprediger R. S. den Teilnehmern der Bibelschule zu und fordert seine Zuhörer auf: „Wenn du hier bist, mach dir keine Gedanken. Schalt einfach ab. Du musst dem Wort in dir Raum geben, ohne dass deine Gedanken es kontrollieren". Diese Botschaft scheint bei den Teilnehmern auf fruchtbaren Boden zu fallen, was sich an abwechselnd andächtig geschlossenen Augen und begeistertem Klatschen im Publikum offenbart - auch dann, wenn die Schwächen und Fehler anderer Christen aufs Korn genommen werden. Es ist alles so einfach ...„Es gibt genügend Gemeinden, die immer unter sich bleiben. Wenn einer dazu kommt, dann wird ihm gleich gesagt, was er tun darf und was nicht. Und wenn er nicht beim zweiten Mal einen Neuen mitgebracht hat, dann wird ihm gesagt, er interessiere sich nicht genug für das Evangelium", karikiert Karl Pf/s/, ein zweiter wichtiger Kopf für Röhrnbach, die Lage mancher Gemeinden. Dass der selbsternannte Medienunternehmer, Bestsellerautor, Wirtschaftsberater, -Journalist und -evangelist auch als Motivationssprecher und Seminarleiter tätig ist, ist kaum zu überhören: Seine Rhetorik zeichnet sich durch eine schlichte, aber umso eingängigere Sprache mit vielen Wiederholungen aus. Jesus ist alles so einfach", strahlt Pilsl immer wieder. „Unser Lifestyle ist ein Lifestyle des Befehle gebens, nicht des Betteins. Wir sind die Eigentümer! Gott wartet darauf, dass wir sagen: ,Ich nehm's in Anspruch.'" Pilsl vermittelt, dass diese Strategie bei ihm selbst aufgegangen sei.

In einem Gespräch erklärt er, er habe, finanziell gesehen, mehr als er brauche und er kenne auch gar „kein anderes Evangelium als ein Wohlstandsevangelium", auch wenn damit nicht unbedingt materieller Wohlstand gemeint sei. Einige Wochen später betont er in einer Predigt: „Es ist so einfach! Wir brauchend nur fließen lassen und schon sind wir flüssig! Die Kunden laufen dir nach und stecken dir das Geld überall hin. Geld läuft dir nach. Wer von euch möchte das?" Und verspricht im Anschluss: „Wenn du nur einige Weizenkörner in der Hand hast, ist das absolut ausreichend, damit du in einigen Jahren n Multimillionär bist." Brisanz gewinnen diese Aussagen vor dem Hintergrund von Pilsls persönlicher Lebensgeschichte als Pastor und mehrfacher Firmengründer in Personalunion. Nach diversen Firmenpleiten bekehrt sich der Österreicher und lässt sich von 1988 bis 1990 im „Rhema Bible Training Center" in Tulsa (Oklahoma) unter Kenneth Hagin zum Pastor ausbilden. Mitte der neunziger Jahre kehrt er nach Europa zurück, um eine Gemeinde in Wels zu gründen. Parallel dazu startet er eine Firma mit Beschäftigten aus dem Gemeindeumfeld.„Weil die Spenden seiner Schäfchen nicht ausreichen, den laufenden Betrieb samt Nebenkosten mit großem Fuhrpark und luxuriöser Villa abzudecken, versucht sich der selbsternannte Pastor als Unternehmer", kommentiert die „Welser Rundschau" am 25. Juli 1996 die Schulden verbrannte Erde Als Pilsl im Oktober 1997 vom Gemeindevorstand einstimmig seines Amts enthoben wird, hinterlässt er neben unbezahlten Rech immer wieder betont. Weniger laut sind die Stimmen derer, die von Depressionen unter „Wort + Geist"-Anhängern berichten - von Menschen, die trotz Dauerproklamieren nicht gesund werden. Es gibt noch deutlichere Stimmen - doch wenige möchten sich zitieren lassen. Ein Phänomen, das sich durch die Recherchen dieses Artikels zieht: deutliche Statements, schmerzhafte Gemeindeerfahrungen, klare Ablehnung, auch von gestandenen christlichen Leitern - doch wenige möchten mit ihrem Namen dafür stehen. Was wohl größtenteils der gut gemeinten Absicht entspringt, manche unentschlossenen Gemeindemitglieder durch solche Aussagen nicht ganz zu verlieren oder das christliche Nest nicht zu beschmutzen. Mittler weile haben sich diverse Gemeindebünde wie etwa die Gemeinden im Bund Freier Pfingstgemeinden (BFP) und charismatische Gemeinde-Netzwerke wie das D-Netz oder die Geistliche Gemeinde-Erneuerung im Bund Evangelisch- Freikirchlicher Gemeinden ausdrücklich von „Wort + Geist" distanziert oder die Zusammenarbeit beendet.Darüber, wie „Wort + Geist" sich noch entwickeln könnte, gehen die Meinungen auseinander. Manche Pastoren befürchten auch langfristig einen anhaltenden Einfluss auf die deutsche Gemeindelandschaft, während andere ein nahes Ende der Bewegung sehen. Helmut Bauer selbst ist optimistisch: „Diese Erweckung wird noch stärker werden und über ganz Deutschland gehen - und sie wird vor allem Heiden anziehen." Bleibt die Frage, wie wir in unseren Gemeinden mit den Sehnsüchten langjähriger Christen umgehen, die in Röhrnbach aufgegriffen und scheinbar erfüllt werden. Eine Sehnsucht nach klaren, einfachen und eindeutigen Antworten auf die Fragen und Probleme des Lebens. Nach Freiheit, Freude, Liebe, Anerkennung und Ermutigung. Nach überwältigenden Wundern, Sorglosigkeit, Wohlergehen, Heilung von jeglichen Krankheiten. Nach einem kraftvollen, unkomplizierten und attraktiven Glaubensleben ohne Sünde. Danach, dass auch die widersprüchlichen, unerforschlichen Bibelstellen plötzlich leicht verständlich werden.Dass diese Sehnsüchte in ihrer Gesamtheit nie jemals per Handstreich gestillt werden können - ob in Röhrnbach oder sonst irgendwo auf dieser Erde -, scheint klar. Warum viele Gemeinden und Bewegungen immer wieder von der großen Einfachheit der Verkünder angezogen werden, darüber sollte unsere christliche Landschaft dringend einmal intensiver nachdenken und forschen.


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Materialdienst 2/2006

Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)

Publikationen


Wirtschaftsjournalist verkündigt Wohlstandsevangelium


Karl Pilsl stellt sich als erfolgreicher Unternehmer und Wirtschaftsjournalist vor mit Referenzen des Vizekanzlers der Republik Österreich und des Präsidenten der europäischen Wirtschaftskammer. Er lebt mit seiner Frau in Tulsa/Oklahoma (USA) wie auch im Bayerischen Wald. Als Wirtschaftsjournalist aus den USA hält er in der ersten Jahreshälfte in Deutschland zahlreiche Vorträge, u.a. in Berlin, Schwerin, Magdeburg, Nürnberg. Der auf einer Internetseite angegebene Honorarsatz beträgt für einen 90-minütigen Impulsvortrag 6.800 Euro. Eines seiner Vortragsthemen lautet „Die Wirtschaftsrevolution des 21. Jahrhunderts“. Zentrale Impulse zu diesem Thema werden im Internet mit folgenden Sätzen beschrieben: „Der Arbeitsmarkt wird sich in einer noch nie da gewesenen Form verändern. (...) Eine neue Existenzgründungswelle kommt auf uns zu. (...) Die Antwort heißt Homebusiness. (...) Die Bereiche Gesundheit und Fitness werden sich in den nächsten Jahren multiplizieren und revolutionieren. (...) Die Kommunikationstechnologie und vor allem das Internet werden den Strukturwandel in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt drastisch beschleunigen! (...) Viele Menschen reiten immer noch ein bereits totes Pferd. Welche Möglichkeiten eines schleichenden Branchenwechsels bieten sich für Handwerker, Unternehmer und Führungskräfte? (...) Megatrend des 21. Jahrhunderts: Der sich multiplizierende ‚Menschenspezialist‘ (...) Die mit diesen Trends einhergehende Werterevolution verändert jeden Arbeitsplatz nachhaltig.“ Solche Thesen sind im Zeitalter der Globalisierung und des Internets weder neu noch originell. Sie passen freilich in gegenwärtige Debatten über die Sicherung des Wohlstands und die Suche nach neuen Arbeitplätzen. Offensichtlich scheint Pilsl ein Publikum für seine Vorträge zu finden.

Seine Zuhörerinnen und Zuhörer werden möglicher-weise nicht wissen, dass Pilsl gleichzeitig auch Prediger eines und Wohlstandsevangeliums ist, z.B. im Wort und Geist – Zentrum Röhrnbach / Bayrischer Wald.
Pilsl ist nach eigenen Aussagen persönlicher Freund von Helmut Bauer, dem Gründer und Leiter des Zentrums, gleichzeitig Direktor der dortigen Bibelschule und Vorstandsvorsitzender der Wort und Geist Medien AG sowie des Vereins „Eine neue Reformation“.

Pilsl schrieb zahlreiche Bücher u.a. über die göttliche Gesundheit („...und er heilte sie alle!) und das erfolgreiche Leben („Der kybernetisch wirkungsvollste Punkt im Glaubensleben).

Karl und Monika Pilsl sind Absolventen des Rhema Bible Training Centers in Tulsa / Oklahoma/USA, die von Kenneth E. Hagin ins Leben gerufen und viele Jahre geleitet wurde. In Pilsls Büchern kann man nachlesen, dass er sich die Grundlagen der sog. Wort- und Glaubensbewegung zu Eigen gemacht hat und sie pointiert vertritt. Demnach bestimmt der menschliche Geist das menschliche Leben. Der Geist ist die zentrale Wirklichkeit. Die Gesamtperson, ihre Identität und Eigenart, wird gemäß dieser Lehre durch die Summe der zugelassenen und bejahten Denkinhalte bestimmt, nach dem Motto „Wie der Mensch denkt, so ist er“. Bewusstsein konstituiert das Sein.

Es ist Pilsls Überzeugung, dass durch das Proklamieren der göttlichen Wahrheit und die Anerkennung der göttlichen Gesetzmäßigkeiten ein Weg gefunden werden kann, durch den jeder Mensch Krankheit und Armut überwinden und sein Leben grundlegend verändern kann. Viele Wissenschaftler wissen es noch nicht! Aber Krebs ist heilbar, und zwar in jedem Fall.

Karl Pilsl verbindet die Grundlehren des Pfingstlertums mit zentralen Inhalten der sog. Neugeist – Bewegung, wie sie auch von Christian Science und Unity gelehrt werden. Krankheit und Armut sind Folge falschen Denkens, Ausdruck einer Störung des Bewusstseins.

Mit diesen Lehren vertritt er kein authentisches Christentum, sondern eine ideologische verzerrte Form christlichen Glaubens. Ob er seine Vorträge zur Wirtschaftsrevolution dazu nutzen wird, illusorische Sonderlehren zu verbreiten, bleibt abzuwarten. Auszuschließen ist es nicht.


Reinhard Hempelmann



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Stellungnahme der Initiative „Geistliche Gemeinde Erneuerung“ im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland zum „WORT+GEIST ZENTRUM“ in Röhrnbach/Bayr. Wald


Seit geraumer Zeit kommen zunehmend Einzelpersonen und Gemeinden in Nöte aufgrund der
Lehren, die von den führenden Vertretern des „WORT+GEIST ZENTRUMs“ in Röhrnbach
(Helmut Bauer, Karl Pilsl, Fritz Zellner) vertreten werden. In den Anfängen der Bewegung war es
zunächst Helmut Bauer, der von Gott im Dienst der Heilung gebraucht wurde. Viele Menschen
wurden durch seine Einsätze gesegnet und haben körperliche Heilungen erfahren. Die menschlich
angenehme und offene Atmosphäre und die simplifizierte Lehre haben inzwischen mehrere
Tausend Menschen angezogen, jedoch auch zu einem Bruch mit ihrer eigenen gemeindlichen
Tradition geführt. Es soll nicht in Frage gestellt werden, dass Einzelne durch den Dienst des
Röhrnbacher Zentrums Ermutigung und Stärkung in ihrer Christusnachfolge erfahren haben. Wir
halten es jedoch für notwendig, auf die irreführenden und einseitigen Lehren dieser Bewegung
hinzuweisen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um extreme Positionen der „Wort des
Glaubens-Bewegung“ (Kenneth Haign u.a.). Da seitens des „WORT+GEIST ZENTRUMs“ eine
weitere Verbreitung dieser Lehren durch Schulungen und eine intensive Medienarbeit vorgesehen
sind, distanziert sich die Initiative der „Geistlichen Gemeinde Erneuerung im BEFG“ eindeutig von
folgenden Lehransätzen:

1. Der Umgang mit dem gesamten Zeugnis der Bibel

Die Röhrnbacher setzen ihren lehrmäßigen Akzent auf die Aussage des Neuen Testamentes, dass
Christus in dem glaubenden und vom Heiligen Geist wiedergeborenen Menschen lebt. Aus dieser
Position heraus werden andere Aussagen der Heiligen Schrift zugeordnet oder auch korrigiert. Das
Alte Testament wird in seinem Zeugnis abgewertet und lediglich im Sinne der Gesetzlichkeit interpretiert.
Einzelaussagen des Neuen Testamentes werden aus ihrem Kontext gerissen, sodass es zu
irreführenden Lehren kommt (z.B. „Du bist Gott.“ „Wenn Gott in dir ist, dann ist alles so einfach.
Gott ist weder arm, noch krank, noch hat er irgendwelche Niederlagen.“ (K. Pilsl)) Die Tatsache,
dass das „WORT+GEIST ZENTRUM“ langfristige sog. Bibelschulen anbietet, sollte nicht darüber
hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um die Verbreitung einer einseitigen und irreführenden Lehre
handelt. Evangelische Christen gehen davon aus, dass die vom Neuen Testament her verstandene
gesamte Bibel Gottes Wort und einziger Kanon für die Lehre und Glaubenspraxis ist.

2. Die Verkürzung der Erlösungslehre des Neuen Testamentes

Die Erlösung in Jesus Christus führt zur Rettung und zum Heil des Menschen. Zeichenhaft können
hierin auch Heilung und materieller Segen liegen. Die Lehrer des „WORT+GEIST ZENTRUMs“
jedoch vertreten die einseitige Sicht, dass ein Christ bereits vollkommene Heilung und auch Wohlstand
empfangen habe und diese lediglich freigesetzt werden müssen. Sie lehren, dass Christus uns
von allen Belastungen und Nöten befreit habe. Wenn Gott in uns sei, so haben Krankheiten und
Nöte und Tränen keinen Platz mehr. Es wird die Auffassung vertreten, dass völlige Schmerzlosigkeit,
immerwährende Freude, völlige körperliche Unversehrtheit, materieller Wohlstand im vollen
Umfang hier und jetzt erreichbar bzw. sogar verfügbar sind. Die Akzente des Neuen Testamentes,
die von den noch ausstehenden Erfahrungen der Erlösung sprechen, werden vollends ausgeblendet.
Leiden, Hunger, Verfolgung, Entbehrungen, Gefahr und Tod, wie wir sie in z.B. in Römer 8 erwähnt
sehen, kommen nach den Lehren der Röhrnbacher nicht vor; es gibt keinen „eschatologischen
Vorbehalt“. Hierin sehen wir eine verhängnisvolle und folgenschwere Irrlehre und Verkürzung
des neutestamentlichen Zeugnisses von der Erlösung durch Christus. Das Neue Testament
weiß auch von Anteilen der Erlösung, die erst nach der Wiederkunft Jesu eintreten und erfahrbar
werden. Nichtsdestotrotz ermutigt uns das neutestamentliche Zeugnis, Heilungen und Segnungen
als Zeichen des angebrochenen Gottesreiches zu erbitten.

3. Die Verkürzung und Missinterpretation der neutestamntlichen Lehre von der Heiligung des
Christen


Die Röhrnbacher Lehren fixieren sich darauf, dass in Christus bereits die gesamte Heiligung des
Christen gegeben sei. Jeglicher Aufruf zur Buße oder zum eigenen Mühen, die Bitte an Gott um die
Entfaltung eines heiligen Lebenswandels wird abgelehnt, da nach ihrer Ansicht Gott in Christus
bereits alles gewirkt hat. Christen sollten sich nach Auffassung der Röhrnbacher Lehrer nicht
ermahnen und auch nicht zur Buße aufrufen lassen. Hierin liegt eine verheerende Verkürzung des
biblischen Zeugnisses über die Heiligung und eine herausragende Gefährdung aller, die sich einer
solchen Auffassung anschließen.

4. Die Missachtung des Leibes Jesu Christi in der gesamten christlichen Kirche

Die eigentliche Verführung durch „religiöse Geister“ sehen die Vertreter der Röhrnbacher Bewegung
bei den etablierten Kirchen und Freikirchen, bei Pastoren und Hauskreisleitern. Sie halten
sich nach K. Pilsl schwerpunktmäßig in Gemeinden und Kirchen auf, weniger in der Welt. Geistliche
Leiter und ganze Gemeindebewegungen werden diffamiert und regelrecht dämonisiert. H.
Bauer und seine Mitstreiter sehen sich sich als apostolischer Leiter einer umfassenden Reformation
und haben die erklärte Absicht, eine neue Gemeindebewegung zu gründen. In ihren Zuhörern
bewirken sie Verunsicherung in Bezug auf die eigene Gemeinde bzw. eine spalterische Grundhaltung.
Darin sehen wir eine Missachtung des Leibes Jesu Christi in der gesamten christlichen
Kirche.
Wenngleich Gott in der Röhrnbacher Bewegung hier und da Zeichen seiner außergewöhnlichen
Gnade gewirkt hat, so müssen wir doch leider feststellen, dass diese Bewegung sich in ihrer Lehre
weit von dem Gesamtzeugnis der Bibel und aus der Gemeinschaft der christlichen Gemeinden in
Deutschland entfernt hat. Es ist unser Gebet und unser Bemühen, dass nicht noch mehr Menschen
und Gemeinden durch diese Bewegung verwirrt und gefährdet werden.

Im Auftrag der Initiative der „Geistlichen Gemeinde Erneuerung“ im BEFG
Dr. Heinrich Christian Rust
Braunschweig, den 27. Juni 2006

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Christliches Glaubenszentrum "Gute Nachricht"


Karl Pilsl war ursprünglich Unternehmer, nach einer Firmenpleite absolvierte er 1990 das "Rhema Bible Training Center" (USA, Kenneth Hagin) und nannte sich von da an "Pastor". In dieser Eigenschaft gründete er das "Glaubenszentrum Gute Nachricht" in Wels (Oberösterreich). Aufgrund der Erfahrungen, die die Evangelische und Katholische Kirche mit ihm und diesem Glaubenszentrum machten, sahen sich beide Kirchen veranlasst, im Dezember 1996 folgende offizielle Stellungnahme zu veröffentlichen:



Stellungnahme der Katholischen Kirche der Diözese Linz und der Evangelischen Kirche (A.B.) in Oberösterreich zum "Glaubenszentrum Gute Nachricht" des Herrn Karl Pilsl in Wels


Die oben genannten christlichen Kirchen distanzieren sich hiermit deutlich und öffentlich vom Inhalt und von den Praktiken des "Glaubenszentrums Gute Nachricht" in Wels.

Sektenähnliche Inhalte und Methoden sehen wir insbesondere in folgend genannten Punkten:

Das Bibelwort vom "Leben in der Fülle" (Joh 10,10) wird derartig häufig und deutlich auf materiellen Reichtum und finanziellen Erfolg bezogen, dass dadurch eine Sonderlehre entsteht, die sich weder mit Jesu Leben, Predigt, Wirken, Tod, Auferstehen oder nachösterlichem Wirken, noch mit irgendeiner anderen seriösen christlichen Tradition begründen lässt.

Christlicher Glaube wird zu einer Form des "positiven Denkens" umgemodelt. Im üblichen christlichen Verständnis ist der Glaube ein Geschenk Gottes, das es dem Christen möglich macht, Gott als Beziehungspartner immer mehr zu entdecken und zu lieben und dadurch anderen Menschen ein Mit-Mensch zu werden. Im "Glaubenszentrum Gute Nachricht" wird dagegen daraus eine Kraft, die "erVOLLgreich" macht.

Mit Hilfe der fundamentalistisch-wortwörtlichen Bibelauslegung werden der Sinn und die Aussageabsicht von ganzen Texten in ihr Gegenteil verdreht:

Man darf beispielsweise - nach Ansicht von Pilsl's "Bibelschule" - die Schöpfungserzählung und die moderne Evolutionstheorie nicht zusammendenken, sondern muss letztere als Lüge ablehnen. Damit wird die Schöpfungserzählung zur Begründung von Denkverboten, zur Identifizierung der "Irr-Gläubigen" und zur Abgrenzung von anderen christlichen Gemeinden und Kirchen verwendet.

Man landet so schließlich genau beim Gegenteil dessen, wozu der Text ursprünglich diente: Der Text will ursprünglich nicht die Entstehung der Welt im naturwissenschaftlichen Sinne aussagen, sondern bezeugt die Universalität des Gottes Israels als Schöpfer und Erhalter der ganzen Welt. Es ging also um eine Erweiterung des Glaubens an Gottes Gegenwart. Doch im "Glaubenszentrum Gute Nachricht" wird daraus das Gegenteil - nämlich eine Einengung auf die eigene spezielle Form von religiöser Gemeinde - gemacht.

Problematisch scheint schließlich die Auffassung vom Heiligen Geist. In der Praxis des "Glaubenszentrums" erscheint dieser jederzeit verfügbar. In einseitiger Betonung zielt das "Glaubenszentrum" auf spektakuläre Erfahrungen mit dem Geist Gottes ab.

Im Jänner 1997 wurde Fred Lambert (USA), der bisherige Co-Pastor und Leiter der gruppeneigenen Bibelschule mit der Leitung betraut. Karl Pilsl widmete sich anderen Aktivitäten. Herr Pilsl war kurze Zeit nach Wittemberg in Deutschland übersiedelt, von wo aus er eine "Neue Reformation" starten wollte. Aufgrund der Widerstände vor Ort scheint er Wittenberg mittlererweile verlassen zu haben und sich US-amerikanischen Aktivitäten zu widmen, wie sie auf seiner Homepage www.wirtschaftsrevolution.de nachzulesen sind. "Kenneth Hagin Ministries" und "Rhema Bible Training Centre" haben sich mttlerweile öffentlich von den Aktivitäten des Herrn Pilsl distanziert.

Aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre (2000-2005) gibt es Anzeichen für eine Neupositionierung des Zentrums:

Die Leitung unter Fred Lambert distanziert sich mittlerweile ausdrücklich von Karl Pilsl "insbesondere von dessen Vermengung von kommerziellen Aktivitäten mit denen des Glaubsenzentrums sowie von der Vorstellung, dass das Leben in Fülle" sich vorrangig als finanzieller Erfolg darstellen müsste. Der Vorwurf, es würde im Glaubenszentrum Gute Nachricht das so genannte "Wohlstandsevangelium" verkündet, scheint deshalb nicht mehr zuzutreffen.

Seit 2001 ist auch bemerkbar, dass die Leitung des Glaubenszentrums Gespräche mit anderen christlichen Gemeinschaften sucht. Diese sind mittlerweile soweit gediehen, dass das Glaubenszentrum Gute Nachricht in den Bund pfingstlerischer Gemeinden Österreichs aufgenommen wurde. Damit hat sie nun ebenfalls den Status einer gesetzlich registrierten Bekenntnisgemeinschaft, was nach der gesetzlichen Neuregelung von 1998 eine Vorstufe zur Anerkennung als "gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft" darstellt.

Mag. Wilhelm Todter, Sektenreferat der Evangelischen Diözese OÖ
MMag. Andreas Girzikovsky, Weltanschauungsreferat der Kath. Diözese Linz
Adresse des Glaubenszentrums: Wiesenstraße 52, 4600 Wels


Quelle:
http://www.dioezese-linz.or.at/pastoralamt/weltanschauungsfragen/gruppen2.asp

"Diese Texte wurden erstellt (und sind dort auch schriftlich zu beziehen)
beim KATHOLISCHEN BIBELWERK in Linz in der Reihe der Linzer Fernkurse
Kapuziner-Str. 84 / A - 4021 Linz / Tel.: 0732/7610-3231
weltanschauungsfragen@dioezese-linz.at"

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Megatrend Spiritualität

Wie können die traditionell etablierten Kirchen auf diesen Trend reagieren?

Dr. Martha Zechmeister CJ erntete für ihre
klaren und aufrüttelnden Worte großen
Applaus von den rund 300 Teilnehmerinnen
und Teilnehmern.

„Geist der neues Leben schafft – Eine spirituelle Pastoral in Zeiten des Umbruchs“, unter diesem Zeichen stand vergangene Woche die Österreichischen Pastoraltagung. Mehr als 300 Teilnehmer ließen sich die dreitägige Tagung des Österreichischen Pastoralinstitutes im Bildungszentrum St. Virgil nicht entgehen.

SALZBURG.Nach der Begrüßung durch Prälat Balthasar Sieberer stellte der Klagenfurter Bischof Dr. Alois Schwarz mit der Eröffnungsliturgie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die folgenden Tage ein.
Großen Applaus erntete die erste Referentin Prof. Dr. Martha Zechmeister CJ für ihre provokanten Thesen. Die Theologin die an Universitäten in San Salvador und Passau unterrichtet, berichtete, „dass trotz der ökumenischen, politischen, religiösen, kulturellen Unterschiede sich die spirituelle Szene an beiden Orten angleicht, es etabliert sich ein globaler spiritueller Markt“. Erfolgreiche Anbieter auf diesem „spirituellen Supermarkt“ seien nicht mehr ausschließlich und hauptsächlich die traditionellen Kirchen und Religionsgemeinschaften, sondern zwei Phänomene, die in der spiritualistischen Szene immer mehr an Bedeutung gewinnen: zum einen die esoterisch geprägte Spiritualität und zum anderen die Pfingstkirchen.
Die Pfingstkirchen verzeichnen weltweit das größte Wachstum und schenkt man den Prognosen Glauben, werden die Pfingstler in Lateinamerika bis ins Jahr 2030 die Zahl der Katholiken überrunden. „Jeder vierte Christ ist heute weltweit Pfingstler und die Tendenz ist stark steigend“, erläutert die Ordensfrau. „Die stärkste Waffe ist ihre Präsenz in der medialen Welt – jede dieser großen Pfingstkirchen hat ihre eigenen Radio- und Fernsehsender“, so die Theologin weiter. „Ausgestrahlt werden religiöse Shows, wie ,Jesus-Aerobic´ oder Sendungen, bei denen Mitglieder vor laufender Kamera unter Tränen Erlebnisse wie die Überwindung der Drogenabhängigkeit oder Kriminalität berichten. Alles was den Menschen quält oder bedrängt hat einen klaren Namen: Satan. Ihn gilt es mit der Kraft des Geistes auszutreiben.“ Eine ähnliche Entwicklung sei auch in Passau zu beobachten, seit 1999 gibt es in Röhrnbach das freikirchliche „Wort- und Geist-Zentrum“. Wöchentlich nehmen rund 600 Personen an den Gottesdiensten teil und die monatlichen Heilungsgottesdienste sind überlaufen. Mit der einfachen Botschaft „Jesus liebt dich“ zieht die Bewegung hunderte Menschen in seinen Bann.
Stellt sich die Frage, wie die traditionellen, etablierten Kirchen auf diese Entwicklung reagieren können. „Es wird nicht ausreichen, die traditionell verborgenen, spirituellen Schätze zu heben, abzustauben und attraktiv anzubieten und darauf zu hoffen, dass die Menschen dann wieder das Wahre und Echte erkennen und dass sie sich dann von selbst von diesen exotischen, magischen, fundamentalistischen Angeboten abwenden“, bietet die Theologin der verlockenden Vorstellung Einhalt. „Heutzutage müssen die Menschen unabgefedert das Risiko ihrer Existenz tragen“, so Zechmeister, sie hätten ständig die Gefahr vor Augen, „als überflüssig entsorgt zu werden. Menschen flüchteten in ihrer Not in individualisierte Formen, wie esoterische Spiritualität oder in die Klarheit und regressive Geborgenheit von Fundamentalismen“, so die Ordensfrau. „Wenn das Christentum zukunftsfähig sein möchte, dann geht es nicht um eine Reproduktion von etwas Dagewesenem“, macht die Theologin unmissverständlich klar. Dr. Zechmeister ist der Meinung, dass eine „Neuformatierung eher gelingen kann, je mehr sich Kirche und Theologie von jeder Art gesellschaftlichen und kulturellen Dominanzanspruch verabschieden und auf ihre Deutungshoheit in Sachen Religion verzichten, denn“, so die Theologin weiter, „in dem Maß in dem wir das tun werden, wird unsere Autorität wachsen.“
Abschließend stellte Dr. Zechmeister die Frage in den Raum ob es nicht „Theologen-Arroganz“ sei, „wenn wir moralisierend das Haupt über jene schütteln, die sich ihre eigene Spiritualität komponieren, die sich auf dem spirituellen Supermarkt bedienen“. Die Ordensfrau ist der Meinung, dass „der Abschied von klerikaler Macht unverzichtbar ist“, gefragt sei hingegen spirituelle Erfahrungskompetenz. „Spiritualität ist nicht länger autoritär vermittelbar, sie wird vom Menschen nur dann angenommen, wenn sie als das zutiefst Eigene erkannt wird.“
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dran Ausgabe 6/2006

April 11th, 2007 by admin

Hier mal ein paar interessante Zitate aus der Zeitung “dran”. Ausabe 6-2006:

* “von 1997-1999 besucht Helmut Bauer das “Rhema”-Bibeltrainingszentrum im östereichischen Wels. Während dieser Zeit startet er eine Hauskirche, die 1999 von einen Wohnzimmer ins nahegelegene Waldkirchen umzieht. Darunter seien auch Mitglieder aus der Freien Christlichen Gemeinde in Freyung gewesen, mit der Helmut Bauer vorher die Übereinkunft getroffen hatte, keine neue Gemeinde zu gründen, was dann aber doch geschehen sei, berichtete Gemeindemitglied Hildegard Jankenschläger aus Freyung.”

* “Für den Ort Röhrenbach ist das “Wort und Geist” Zentrum unter dessen selbst zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor geworden. Einige Wirtshäuser werben auf ihren Tafeln sogar mit “Wort und Geist” Menüs.”

* “schließlich betritt die schillernde Figur Karl Pilsl die Bühne. Der ehemalige Nachbar von Karl Moik bezeichnet sich als Medienunternehmer […] Das er auch als Motivationssprecher und Seminarleiter arbeitet ist kaum zu überhören: Auch er benutzt eine schlichte Sprache mit vielen Wiederholungen und fordert sein Publikum direkt auf: “Sag amal deinem Nachbarn: “Mei, gehts mir guat”.[…]
“Unser Lifestyle ist ein Lifestyle des Befehlegebens, nicht des Bettelns“

* weiter über Pilsl:
“er kenne auch kein anderes Evangelium als ein Wohlstandsevangelium […] Einige Wochen später betont er in einer Predigt: “Es ist so einfach! Wir brauchens nur fließen lassen und schon sind wir flüssig! Die Kunden laufen dir nach und stecken dir das Geld überall nach. Wer von euch möchte das ?”[…]Wenn du nur einige Weizenkörner in der Hand hast, ist das absolut ausreichend, damit du in einigen Jahren Multimilionär bist.”

* “erst recht, wenn er in sein ansteckendes, lautes Lachen ausbricht. Und gelacht wird in Röhrnbach viel, das gehört zum Selbstverständnis - nicht immer liegt es am Ideenreichtum des Humors. Zudem werden gerne die Fehler anderer Gemeinden und Christen karikiert.”

* “Zahlreiche Pfändungsversuche sind gescheitert, Pilsl entzieht sich seinen Gläubigern durch “ständigen Wohnortwechsel”, berichten die “Salzburger Nachrichten” in einem Artikel vom 23.9.1999 […] Was aus den Spendengeldern wurde, bleibt unbekannt.

* “jeder Bibelschüler erhält pro Woche neun Stunden Lehrmaterial, die er durcharbeiten soll. Hundert Euro zahlt er dafür monatlich“

Fortsetzung folgt
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Anschrift:

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Mit folgendender Beschreibung und Sucheinträgen wurden bereits 1998 die Vorläufer von Wort und Geist Röhrnbach beschrieben:

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Firmenindex Österreich - online seit 1998 - tragen auch Sie Ihre Firma kostenlos ein!
Glaubenszentrum - FCG-Wels / Rhema - Austria


9361 St. Salvator bei Friesach / Wels
Kärnten
Österreich (Austria)

Telefon: ---
Fax: ---
E-Mail:
Homepage:

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Seitentitel: Glaubenszentrum - FCG-Wels / Rhema - Austria
Suchbegriffe:
gott, jesus, heiliger geist, evangelium, hagin, rhema, wort gottes, bibel, glaube, wirtschaft, geld, börse, free, money, gospel, christen, mission, ermutigung, hilfe, bibelschule, ausbildung, pfingstgemeinden, freikirchen, gute nachricht, wels, österreich
Beschreibung: Glaubenszentrum - FCG-Wels / Rhema - Austria
Branchen: Beratungsstellen und Informationszentren
Wirtschaftsgruppen: Information und Kommunikation
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Leserbrief als Reaktion auf einen Artikel über Wort und Geist in der Zeitschrift "charisma"


Liebe Redaktion,

...Richtig ist, dass von Helmut Bauer biblische Aussagen einseitig
interpretiert werden.
So wird der Verstand als negativ dargestellt, weil wir als Christen nur noch
"aus dem
Geist" leben sollten. Intuition und nicht Nachdenken soll unsere
Handlungsweise bestimmen.
Passagen über Heiligung und Reinigung werden übergangen (auch in den
Liedern).
Stattdessen seien wir ja vor Gott vollkommen und ohne Sünde, weil wir durch
das Blut Jesu
gerecht gemacht worden sind.

Meiner Meinung nach wird Helmut Bauer mit der Dialetktik des Wortes Gottes
nicht fertig.
Was angeblich "so einfach" ist, ist ein Ausblenden der Aussagen, dass wir
tägliche Buße
und Veränderung nötig haben.
Bauer sagt: "Du bist gut". Jesus sagt: "Niemand ist gut als Gott allein."

Dennoch würde ich Helmut Bauer und sein Werk nicht als esoterisch einstufen.
Es stimmt nicht, dass er einen Automatismus im geistlichen Bereich sieht,
der letztlich
ganz ohne Gott auskommt.
Auf eine Beziehung zu Jesus, dem Heiligen Geist und dem Vater wird großer
Wert gelegt.
Eine Veränderung unserer Denkstrukturen halte ich unter dieser
Vorraussetzung durchaus für
überlegenswert. Wie oft denken wir ständig dieselben negativen Erwartungen.
Wie sehr sind wir von Sorgen gequält, die letztlich auch unsere geistliche
Frucht
beeinflussen, bzw. verhindern.
Eine Veränderung unseres Denkens (Glauben ist auch das was wir erwarten)ist
bitter nötig.
Diese Überlegung hat Helmut Bauer bei den Christen angestossen.

Es ist auf der anderen Seite zu überlegen, welchen Wert man dieser neuen
Bewegung tatsächlich
beimißt. "Prüfet alles und das Gute behaltet" wäre wohl meine
Schlußfolgerung.
Tragisch ist, dass viele Christen durch ihr "ausgebrannt" sein im
geistlichen Bereich
die Vorträge der Bibelschule in Bayern völlig unkritisch aufsaugen...
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