SPD will Abtreibungsfreiheit bis zum 9. Monat
Veröffentlicht: 28. September 2021 | Autor:
Von Felizitas Küble
Die SPD hat in der jetzigen Bundestagswahl bei den christlichen Wählern erhebliche Stimmen dazugewonnen, wie Vatikan-News
Anscheinend wissen diese Kirchenmitgliedern nicht (oder es ist ihnen egal?), daß die SPD inzwischen für eine vollständige Freigabe der Abtreibung bis zum 9. Monat eintritt, wenngleich sie diese Position etwas verschwommener formuliert als Grüne und Linkspartei.
Das bedeutet einen weiteren radikalfeministischen Linksruck der SPD, die bereits in den 70er Jahren die sog. „Fristenlösung“ (Fristentötung bis zum Ende des 3. Schwangerschaftsmonats) durchzusetzen versuchte.
Nach der Wiedervereinigung gab sie sich mit einer eingeschränkten Version (Straffreiheit nur bei Beratungspflicht) zufrieden, weil eine totale Fristentötung wegen des Bundesverfassungsgerichts nicht möglich war.
Nun hat die SPD in ihr Parteiprogramm geschrieben: „Schwangerschaftkonflikte gehören nicht in das Strafrecht.“ – Damit hat sie das, was Linkspartei und Grüne seit jeher direkt fordern („Abschaffung des §218“), nur etwas gewundener formuliert, doch inhaltlich besteht kein Unterschied. Zudem sollen Abtreibung aus Sicht der Sozialdemokraen zur „Grundversorgung“ (!) gehören. Zudem will die Partei den §219a abschaffen, der Werbung für Abtreibung verbietet.
Eine komplette Streichung des §218, wonach Abtreibung zwar innerhalb der ersten drei Monate straffrei, aber sehr wohl weiter rechtswidrig (!) ist, würde zur Folge haben, daß ungeborene Kinder bis in den 9. Monat hinein bzw. bis vor der Geburt vernichtet werden dürfen.
Mit dem Bundesverfassungsgericht wäre solch eine Forderung zwar ohnehin nicht durchsetzbar (zumal es noch viel weiter geht als die von Karlsruhe abgelehnte Fristentötung), aber mit einer Mehrheit von SPD, Grünen und Linkspartei könnte es eine Mehrheit im Parlament erhalten.
In jedem Fall zeigt der Fall aber, daß die SPD von gläubigen Christen – oder katholisch oder evangelisch – nicht gewählt werden kann, denn hier geht es nicht um Randfragen, sondern um Leben oder Tod und um die Grundlagen des Rechtsstaats.
Es ist natürlich höchst blamabel, daß das Thema Abtreibung im CDU-Programm mit keiner Silbe erwähnt wird – so will sich die Partei mit dem „hohen C“ einfach davonschleichen und jede Festlegung vermeiden.