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Lage der Evangelikalen: „Die Differenzen werden größer“


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Rolf

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Lage der Evangelikalen: „Die Differenzen werden größer“

 

 

 

 

21.09.2021

 

 

csm_derksen_heinrich_dietz_thorsten_870_v.l.: Der Theologieprofessor Thorsten Dietz (Marburg) und Heinrich Derksen, Direktor des Bibelseminars Bonn. Foto: Privat

 

 

Bad Blankenburg (IDEA) – Wie ist es um die Einheit der evangelikalen Bewegung bestellt? Dazu haben sich der Direktor des Bibelseminars Bonn, Heinrich Derksen, und der Theologieprofessor Thorsten Dietz (Marburg) in einem Gespräch auf Einladung des Magazins „EiNS“ geäußert. Herausgeber ist die Evangelische Allianz in Deutschland (Bad Blankenburg). Derksen, der dem Hauptvorstand des Dachverbandes angehört, sagte: „Zurzeit erleben wir den Versuch, irgendwie alles unter einen Hut zu bringen, auch wenn gar nicht alles zu vereinen ist. Alles soll noch unter das Dach Evangelische Allianz – und wir müssen manches Thema meiden, Homosexualität etwa, um ja nicht in größere Debatten zu geraten.“

 

Derksen: Diskussionen auf Dauer nicht übertünchen

 

Angesichts kontroverser Positionen gelte es, die Frage zu klären: „Evangelikale – quo vadis?“ Für ihn stelle sich die Frage, so Derksen, „ob wir noch eine gemeinsam Mitte haben. Die Differenzen werden größer, wir zerreißen uns in Lagern.“ Ein Mitglied des Allianz-Hauptvorstandes habe einmal zu ihm gesagt: „Du musst die unterschiedlichen Positionen in Fragen zur Homosexualität aushalten können. Da habe ich gesagt: Okay. Aber Franklin Graham kommt nächstes Jahr nach Deutschland – machen wir zusammen eine Evangelisation? Darauf sagt er: Auf keinen Fall! Da sag ich: Warum hältst Du Franklin Graham nicht aus?“ Plötzlich sei man doch nicht bereit, den anderen zu akzeptieren. Derksen zufolge kann die evangelikale Bewegung „die Diskussionen auf Dauer nicht einfach übertünchen“.

Dietz: Es gibt nicht mehr den „starken Binnenmagnetismus“

 

Dietz, der an der Theologischen Hochschule Tabor lehrt, vertrat die Ansicht, dass die 90er Jahre für Evangelikale, Jesus-Leute und missionarische Kräfte ein großer Aufschwung gewesen seien. Charismatiker und Pfingstler seien hinzugekommen. „Es war eine positive Sammlungsbewegung, die mit ProChrist, Willow Creek, SPRING und dem Christival Projekte an den Start gebracht hat, die in die breite Öffentlichkeit kamen.“ In den vergangenen zehn Jahren habe diese fromme Christenheit nicht mehr die Mitte, die alles zusammenhalte: „Es gibt nicht mehr diesen starken Binnenmagnetismus.“ Im Moment sei nicht ganz klar: „Was ist unaufgebbar? Was ist zentral? Wofür stehen wir alle? Es gibt Fragen, die trennen und eine gewisse Unruhe auslösen.“

 

Aus den Diskussionen unter Evangelikalen in den vergangenen Jahren, „die teils sehr laut, bewusst, meinungsstark und entschieden geführt wurden, sind Kollateralschäden geblieben“. Es sei darum für ihn ein Gebetsanliegen, sagen zu können: „Gott kann auch aus Zerriss große Dinge machen.“ Dietz erinnerte an die Geschichte von Josef und seinen Brüdern im Alten Testament.

 

Wo sich Derksen und Dietz theologisch unterscheiden

 

In dem Gespräch wurden auch theologische Unterschiede zwischen Derksen und Dietz deutlich. Derksen sagte: „Ich möchte an der Irrtumslosigkeit der Bibel nicht rücken.“ Er verlasse sich „absolut auf Gottes Wort“. Und was er Sünde nenne, „muss ich auch Sünde nennen“.

 

Dietz äußerte: „Nicht für sämtliche weltanschauliche Fragen in der Bibel, wie das Alter der Erde, halte ich die Idee der Irrtumslosigkeit der Bibel für hilfreich.“


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