ICEJ-Präsident: Israel verdient Deutschlands ungeteilte Unterstützung
02.08.2021
Die Bühne beim Sächsischen Israelfreundestag in Reichenbach. Foto: IDEA/ Lydia Schubert
Reichenbach (IDEA) – Israel verdient Deutschlands ungeteilte Unterstützung. Diese Ansicht vertrat der Präsident der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ), Jürgen Bühler (Jerusalem), beim 5. Sächsischen Israelfreundestag am 1. August.
Das Treffen in Reichenbach (Vogtland) mit rund 500 Teilnehmern stand unter dem Thema „Schma Israel – höre Deutschland!“. Wie Bühler sagte, beobachtet er aktuell immer wieder, dass Gott im Nahen Osten wirkt. So sei Israel mittlerweile weltweit eines der besten Länder, in denen man leben könne und wachse wirtschaftlich. Zudem entständen neue Beziehungen und Partnerschaften zu den arabischen Nachbarstaaten. Nun sei es auch an der Zeit, dass Deutschland sich endlich klar zu Israel bekenne.
„Wir brauchen keine Partner, die allein für ein Existenzrecht einstehen, sondern die in Freundschaft und aller Klarheit an der Seite Israels stehen“, so Bühler. Dazu gehöre etwa die Anerkennung von Jerusalem als vereinigte und unteilbare Hauptstadt sowie die Unterstützung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland.
Bühler: Gottes Aufruf zum Hören gilt Juden wie Christen
In seiner Predigt ging Bühler auf das „Schma Israel“ (Höre Israel) – den Aufruf Gottes aus 5. Mose 6,4 – ein. Dieser werde oft als Glaubensbekenntnis des jüdischen Volkes bezeichnet. Aber auch Jesus definiere das Verhältnis zu Gott durch das Hören. Jedoch richteten viele Christen ihren Glauben mehr „auf ein Show- als auf ein Hörgeschäft“ aus. „Wie viele Predigten haben wir schon gehört, wie viele Konferenzen besucht, wie oft die Bibel gelesen – aber wir sind immer noch die alten“, so Bühler.
Zugleich erfordere das Reden Gottes neben dem Hören auch immer eine praktische Konsequenz, etwa im Umgang mit Mitmenschen oder Geld. Auch der Theologe und Nahostexperte Johannes Gerloff (Jerusalem) rief in seinem biblischen Impuls dazu auf, in Krisenzeiten vor lauter Ängsten und Diskussionen den Blick auf Gott nicht zu verlieren. So sei es gerade jetzt wichtig, dass Christen ihr Leben und ihre Beziehungen untereinander vielmehr von der Liebe zu Gott bestimmen ließen und so auch Hoffnungsträger für ihr Umfeld seien.
„Ich wünsche mir eine Gemeinschaft von Christen, die herzlich diskutieren kann über den Umgang mit der Flutkatastrophe oder mit Corona-Impfungen, aber durchwoben ist durch die Liebe zu Gott und seinem Wort“, so Gerloff.
Solidaritätsaktion mit Davidsstern und Israelflaggen
In einer Solidaritätsaktion für Israel bildeten die Teilnehmer gemeinsam einen Davidsstern und schwenkten Israelflaggen. Wie der Geschäftsführer der Sächsischen Israelfreunde, Wilfried Gotter (Rossau bei Chemnitz), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, soll die Aktion ein Zeichen der Unterstützung und Solidarität für Israel sein. „Unser Verein will die dabei entstandenen Foto- und Videoaufnahmen auch medial verwenden, um zu zeigen: Sachsen steht zu Israel“, so Gotter.
Der 1998 gegründete Verein der Sächsischen Israelfreunde hat rund 120 eingetragene Mitglieder. Zum Freundeskreis gehören rund 6.500 Personen. Das Magazin der Israelfreunde „Zum Leben“ erhalten etwa 25.000 Interessierte. Der Verein setzt sich unter anderem gegen eine einseitige Berichterstattung, für Versöhnungsarbeit sowie für die Aufarbeitung antisemitischer Lehren in der Kirche ein.