Soll am deutschen Wesen die Kirche genesen?
Veröffentlicht: 27. Mai 2021 | Autor:
In einem Interview nahm Kardinal Cordes Stellung zum weltweiten Synodalen Prozeß, den Papst Franziskus einleiten wird.
Kardinal Paul Josef Cordes sprach in einem Interview mit der katholischen „Tagespost“ über den Synodalen Weg in Deutschland. Dieser positioniere sich gegen Papst Franziskus und dessen Konzept der Synodalität.
Während für Papst Franziskus das Konzept der Synodalität auf dem sensus fidei beruhe, die Struktur der katholischen Kirche (Einzeldiözese – Universalkirche) beachte, sich der Entscheidungskompetenz des Amtes (Bischöfe – Papst) unterordne und darauf abziele, den Glauben an Gott zu verlebendigen, zeige das vom Synodalen Weg vertretene Modell in allen genannten Punkten seine Unvollkommenheit gegenüber der päpstlichen Initiative, erklärte der Kardinal, der ein enger Mitarbeiter Papst Johannes Pauls II. und Papst Benedikts XVI. gewesen ist.
Selbstüberschätzung des DBK-Vorsitzenden
An die Adresse des DBK-Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing, gerichtet, der behauptete „die Kirche in Deutschland kann nicht warten, bis die Letzten so weit sind“, antwortete Kardinal Cordes im Interview:
„Äußert sich hier bedauerliche Realitätsblindheit oder naive Selbstüberschätzung? … Nur unbelehrbare Kirchenleute können sich noch als ‚Vorreiter‘ einschätzen. – Und dann das übermäßige Sendungsbewusstsein! Geibels Wort: „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ scheint trotz aller geschichtlichen Belehrung bei uns unausrottbar.
Durch meine langjährige Arbeit im Vatikan habe ich weltweit freundschaftliche Kontakte und weiß um das Unverständnis von Glaubenden, das der „synodale Weg“ vielerorts hervorruft. Oder sind für den DBK-Vorsitzenden die „Letzten“ vielleicht gar die, die sich nicht dem Zeitgeist ausliefern, sondern noch auf Gott und Jesus Christus setzen?“
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