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Künstliche Aufregung um Kardinal Joachim Meisner


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Rolf

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29.9.2007


POLITISCHE HINTERGRUNDINFORMQATIONEN PHI




Künstliche Aufregung um Kardinal Joachim Meisner





Für heftiges Zeter- und Mordiogeschrei in der bundesdeutschen Polit- und Medienlandschaft sorgte dieser
Tage mal wieder Kardinal Joachim Meisner, der bei einem Festgottesdienst zur Eröffnung des neuen Kölner
Diözesanmuseums “Kolumba” davon sprach, dass Kultur bei einer Trennung von Kunst und Gottesverehrung
„entarte“. So warnte er davor, Kunst und Kultur von der Gottesverehrung abzukoppeln, da ansonsten der
Kultus zum Ritualismus erstarre und die Kultur entarte, weil sie ihre Mitte verliere. Obwohl diese Äußerung
den gegenwärtigen „Kultur“-Zustand in der westlichen Hemisphäre eher noch verharmlost, erhob sich
umgehend ein wildes Gegeifer in Politik und Medien, wobei, wie könnte es auch anders sein, der Zentralrat
der Juden in Deutschland in vorderster Linie steht.

Mit dabei auch, das freimaurerische deutsche PEN-Zentrum, dessen Chef Johano Strasser im Deutsclandfunk
die Äußerungen des Kirchenfürsten als Angriff auf den Pluralismus und die moderne Kunst bezeichnete.
In Ermangelung sachlicher Argumente, warf der literarische „Künstler“ seinem geistlichen Kontrahenten
vor, von moderner Kunst keine Ahnung zu haben, um ihm dann zu empfehlen, von solchen Problemen lieber
die Finger zu lassen. Nicht minder eitel und selbstgefällig auch der Präsident der Akademie der Künste, Klaus
Staeck, der im Kulturradio MDR Figaro gar eine Entschuldigung des Kardinals forderte. Zwar bescheinigte
Staeck Meisner generöserweise kein Neonazi zu sein, doch meinte er, dass es „eine Ideologie“ gibt, „der man
Vorschub leisten kann, und so wie er seine Worte wählt, kann man das durchaus als ein Vorschub leisten
bezeichnen“. Mit anderen Worten, Meisner ist vielleicht kein Neonazi, möglicherweise aber ein heimlicher.

Damit nicht genug beschwur der Akademiepräsident auch noch die braune Vergangenheit herauf, indem er
darauf hinwies, dass während des Dritten Reiches alles als „Entartete Kunst“ bezeichnet wurde, was nicht im
Einklang mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der damaligen Machthaber stand. Dem ist
wahrlich schwerlich zu widersprechen, nur vergisst der würdige Akademiepräsident, dass es die Machthaber
diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs seitdem nicht anders gehalten haben, als ihre braunen
Vorgänger, nur dass sie nach und nach die vorher verfemte Hässlichkeit und Geschmacklosigkeit zum
herrschenden Schönheitsideal erhoben, was bekanntlich bis heute so ist. Alles andere kann froh sein, wenn
man es lediglich als bürgerliche Dekadenz abgetan wird, da man heutzutage überhaus schnell mit dem
Verdikt „Nazikunst“ zur Hand ist.

Be aller Sympathie für Kardinal Meisner in dieser Sache, sind auch wir von PHI der Meinung, daß die
„entarteter Kunst“ nicht über die Ferne oder Nähe zur Religiosität definiert werden kann. Ist beispielsweise
Kunst mit christlicher Aussage eine artgerechte Kunst? Darüber kann man verschiedener Meinung sein. Auch
andere Kunst, die in verständlicher ästhetischer Form irgendeine Aussage enthält, ist Kunst.

Nicht fehlen darf natürlich auch ein Statement der Frau Knobloch vom Zentralrat der Juden,. Allerdings ist es
nicht verkehrt, dass man angesichts des jüdischen Kulturbeitrags zum 20. Jahrhundert Verständnis dafür
haben muß, dass sich gerade Juden beim Nennen des Wortes „Entartung“ persönlich angesprochen fühlen
müssen. da jüdische Künstler überproportional viel Kunst produziert haben, die Meisner wohl als entartet
bezeichnen würde. .Abgesehen davon entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass der Ausdruck
„Entartung“ im Zusammenhang mit moderner Kunst keineswegs eine nationalsozialistische Erfindung ist,
sondern eine jüdische. So vergisst man sinnigerweise derzeit in der Mediendiskussion um Kardinal Meisner
auf den bezeichnenden Hinweis, dass es niemand geringeres war, als der Mitbegründer des Zionismus, Max
Nordau (eigentl. Südfeld), der diesen Begriff am Ende des 19. Jahrhundert prägte. In der Vorbemerkung zu
seinem Buch “Entartung” schrieb Nordau seinerzeit u. a:Max Nordau „…Über die Folgen, welche mein
Beginnen für mich haben wird, bin ich nicht im Zweifel.

Es ist heute ungefährlich die Kirche anzugreifen, denn sie verfügt nicht mehr über den Scheiterhaufen; auch gegen Herrscher und Regierung zu schreiben ist wenig bedenklich, denn schlimmstenfalls wird man eingesperrt und hat als Entschädigung den Ruhm der Blutzeugenschaft. Übel aber ist das Schicksal desjenigen, der sich unterfängt, ästhetische Moden als Formen geistiger Zersetzung zu kennzeichnen. Der getroffene Schriftsteller oder Künstler verzeiht es nie, dass man ihn als Geisteskranken oder Erfolg-Schwindler erkannt hat; die subjektiv schwatzende Kritik ist wütend, dass
man ihr nachweist, wie seicht und unzuständig sie ist oder wie feig sie mit dem Strome schwimmt; und selbst
das Publikum ist geärgert, wenn es einsehen muß, dass es hinter Narren, Zahnbrechern und Jahrmarkt-
Rufern wie hinter Propheten hergelaufen ist. Die Graphomanen und ihre kritische Leibwache beherrschen
aber ungefähr die ganze Presse und besitzen in dieser das Marterwerkzeug, um den unbequemen
Spielverderber bis an sein Lebensende indianisch zu foltern. …“Eine vielsagende Definition, die einiges
erklären dürfte und auch heute noch an Aktualität nichts vermissen läßt. Tatsächlich trug jedoch nicht Nordau
irgendwelche Folgen seines Tuns davon, sondern jene, die die später die Lehren seines Buches versuchten,
zumindest teilweise in die Tat umzusetzen. Doch rät Nordau auch weiter, wie man sich in Fällen solcher
Verfolgung als Mann von Wert verhalten soll:

„…die Gefahr, der er sich aussetzt, kann einen Mann nicht abhalten, das zu tun, was er als seine Pflicht
erkannt hat. Wenn man eine wissenschaftliche Wahrheit gefunden hat, schuldet man sie der Menschheit und
darf sie ihr nicht vorenthalten.(....)

Es ist nicht das erste Mal, dass Kardinal Meisner ins Fettnäpfchen tritt. So gab es bereits vor zwei Jahren
einen künstlichen Skandal als Meisner in seiner Predigt zum Dreikönigstag am 6. Januar 2005 meinte:
„Mein Leben, mein Herz, mein Leib gehört nicht mir. Es ist sein [= Gottes] Eigentum. Ich kann über mein
eigenes Leben und über das Leben anderer nicht verfügen. Ich kann es immer nur dankend empfangen. Es
ist bezeichnend: Wo der Mensch sich nicht relativieren und eingrenzen lässt, dort verfehlt er sich immer am
Leben: zuerst Herodes, der die Kinder von Bethlehem umbringen lässt, dann unter anderem Hitler und Stalin,
die Millionen Menschen vernichten ließen, und heute, in unserer Zeit, werden ungeborene Kinder
millionenfach umgebracht. Abtreibung und Euthanasie heißen die Folgen dieses anmaßenden Aufbegehrens
gegenüber Gott. Das sind nicht soziale Probleme, sondern theologische. Hier kommt das erste Gebot ins
Spiel: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“, d.h. du sollst dich nicht selbst zum Gott machen, der
sich Verfügungsrecht über seinen eigenen Leib und über das Leben anderer anmaßt. (...)Eine Äußerung die
Meisner dann auch prompt als Verharmlosung des Holocaustes ausgelegt wurde.
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