CDU-Bundestagsabgeordneter: Die Gendersprache nicht verwenden
14.05.2021
Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß. Foto: Wikipedia/ Jenny Paul
Hamburg (IDEA) – Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß hat Behörden, Universitäten, Schulen und Politiker aufgefordert, die Gendersprache nicht zu verwenden. Wie er in einem Kommentar in der Tageszeitung „Die Welt“ vom 14. Mai schreibt, zerstört Gendern die deutsche Sprachkultur: „Die Befürworter der Gendersprache, allen voran die Grünen, setzen bei immer mehr Wörtern auf Gendersternchen, Doppelpunkte, Unterstriche mitten im Wort und vieles mehr.“
Der Kommentar ist auch auf der Internetseite von Ploß veröffentlicht. Hinter dem Gendern verberge sich ein Weltbild, „das Menschen in bestimmte Kategorien – wie Geschlecht und sexuelle Orientierung – einsortiert“. Dabei gehe es nur noch um äußere Merkmale und Gruppenidentität. Anderen Unterstützern gehe es sogar darum, „mit der Verwendung des Gendersternchen die biologische Tatsache des Geschlechts komplett zu überwinden“.
Gegen eine „Sprach-Polizei“
Nach der Überzeugung von Ploß sollte jeder so sprechen und schreiben können, wie er möchte: „Wenn aber eine Sprach-Polizei entsteht, die in staatlichen Einrichtungen ohne jegliche Grundlage und Legitimation anderen ihren Stil aufzwingen möchte, sollten in der bürgerlichen Mitte alle Alarmglocken schrillen.“
So schrieben Studenten aus Furcht vor schlechten Noten bereits widerstrebend in der Gendersprache. Und Forscher befürchteten Schwierigkeiten, „wenn sie nicht alle Texte durchgendern“. Ploß: „In manchen Bereichen entsteht zunehmend der Eindruck, dass es häufig eher auf das richtige Gendern als auf den Inhalt ankommt.“
Sich an Martin Luther orientieren
Wie Ploß weiter schreibt, hält er es als evangelischer Christ mit dem Reformator Martin Luther (1483–1546). Der habe im „Sendbrief zum Dolmetschen“ festgehalten: „Man muss die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markt darum fragen und ihnen auf das Maul sehen, wie sie reden, und danach übersetzen, dann verstehen sie es auch und merken, dass man Deutsch mit ihnen redet.“ Die Gendersprache stehe aber all dem entgegen. Sie grenze aus. Deutschland solle sich Frankreich zum Vorbild nehmen, so Ploß. Dort sei die Gendersprache aus den Schulen verbannt.