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Islamische Wirtschaft - was heißt das?


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Rolf

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Islamische Wirtschaft - was heißt das?




von Daniel Pipes
Jerusalem Post



26. September 2007

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Englischer Originaltext: Islamic Economics: What Does It Mean?

Die Welt da draußen nimmt es kaum wahr, aber eine bedeutende und stark steigende Menge an Geld wird inzwischen in Übereinstimmung mit dem islamischen Gesetz, der Scharai, gemanagt. Nach Angaben einer Studie „verwalteten Ende 2005 mehr als 300 Institutionen in über 65 Gerichtsbezirken [der USA] Werte zwischen 700 Milliarden und einer Trillion US-Dollar auf Scharia-kompatible Weise."

Islamische Wirtschaftsformen sind eine zunehmende Kraft geworden, mit der gerechnet werden muss, weil aufstrebende Portfolios der Öl-Exporteure und sich vervielfachende islamische Finanzinstrumente (wie zinsfreie Hypotheken und sukuk-Fonds). Aber wozu führt das alles? Können die Scharia befolgende Instrumente die bestehende Finanzordnung herausfordern? Würde ein islamisches Wirtschaftsregime, wie ein Enthusiast behauptet, wirklich das Ende der Ungerechtigkeit folgen lassen, weil „der Staat für das Wohlergehen aller Menschen sorgt"?


Timur Kuran, Professor für Wirtschaft und politische Wissenschaften an der Duke University.


Um anzufangen dieses System zu verstehen, ist Islam and Mammon ideal, ein brillantes Buch von Timur Kuran, das wer schrieb, als er (das ist angesichts der starken saudischen Unterstützung für islamische Wirtschaftsformen ironisch) König Faisal-Professor für Islamisches Denken und Kultur an der University of Southern California war.

Kuran, der heute an der Duke University lehrt, stellt fest, dass islamische Wirtschaftsformen nicht bis auf Mohammed zurückgehen, sondern eine „erfundene Tradition" sind, die in den 1940-er Jahren in Indien aufkam. Die Vorstellung einer wirtschaftlichen Disziplin, „die ausgesprochen und selbstbewusst islamisch ist, ist sehr neu". Selbst die gelehrtesten Muslime vor 100 Jahren wären ob der „islamischen Wirtschaftformen" verblüfft.

Die Idee war in erster Linie das geistige Produkt eines islamistischen Intellektuellen, Abul-Ala Mawdudi (1903-1979), für den islamische Wirtschaftsformen als Mechanismus dienten viele Ziele zu erreichen: die Beziehungen zu Nichtmuslimen zu minimieren, das kollektive Gefühl der muslimischen Identität zu stärken, die Verbreitung des Islam in einen neuen Bereich menschlicher Aktivitäten und sich zu modernisieren ohne zu verwestlichen.

Als akademische Disziplin starteten die islamischen Wirtschaftsformen Mitte der 1960-er Jahre durch; sie gewannen während des Ölbooms der 1970-er institutionelles Gewicht, als die Saudis und andere muslimische Öl-Exporteure erstmals substanzielle Geldmengen besaßen und das Projekt mit „riesiger Hilfe" versahen.

Befürworter islamischer Wirtschaftsformen stellen zwei Grundbehauptungen auf: dass die vorherrschende kapitalistische Ordnung fehl geschlagen ist und dass der Islam Abhilfe bietet. Um die letzte Behauptung zu bewerten, widmet Kuran dem Verständnis intensive Aufmerksamkeit, wie islamische Wirtschaftsformen tatsächlich funktionieren; dabei konzentriert er sich auf drei Hauptansprüche: dass die Zinszahlung für Geld abgeschafft ist, dass wirtschaftliche Gleichheit erreicht ist und dass eine überlegene Geschäftsethik etabliert ist. Zu allen drei Fällen stellt er totales Versagen fest:

1) „Nirgendwo sind Zinsen aus wirtschaftlichen Transaktionen gestrichen worden und nirgendwo erfreut sich wirtschaftliche Islamisierung massenhafter Unterstützung." Exotische und komplexe Teilhabetechniken für Profit und Verlust wie ijara, mudaraba, murabaha und musharaka beinhalten allesamt kaum verschleierte Zinszahlungen. Banken, die behaupten islamisch zu sein, „sehen tatsächlich eher wie andere moderne Finanz-Institutionen aus, als irgendetwas sonst im Erbe des Islam". Kurz gesagt: Es gibt fast nichts Islamisches bei islamischen Bankverkehr – was einiges dazu beiträgt zu erklären, wieso die Citibank und andere wichtige westliche Banken weit größere islamtreue Einlagen haben als die spezifisch islamischen Banken.

2) „Nirgends" ist das Ziel der Reduzierung von Ungleichheit durch Einführung der zakat-Steuer von Erfolg gekrönt worden. Kuran stellt fest, dass diese Steuer „nicht unbedingt Ressourcen an die Armen weiter gibt; sie dürfte ihnen Ressourcen wegnehmen." Schlimmer noch, scheint in Malaysia, wo die zakat-Besteuerung, die angeblich dafür gedacht ist den Armen zu helfen, statt dessen als „bequemer Vorwand für die Förderung breit gefächerter islamischer Ziele und zum Füllen der Taschen religiöser Offizieller zu dienen".

3) „Die erneuerte Betonung wirtschaftlicher Moral hat keine nennenswerten Auswirkungen auf das wirtschaftliche Verhalten." Der Grund ist der gleiche wie beim Sozialismus: „Gewisse Elemente der Agenda der islamischen Wirtschaftsformen stehen in Konflikt mit der menschlichen Natur."

Kuran lehnt das gesamte Konzept der islamischen Wirtschaftsformen ab. „Es gibt keinen ausgeprägt islamischen Weg ein Schiff zu bauen oder ein Territorium zu verteidigen oder eine Epidemie zu beenden oder Wetter vorherzusagen", warum als beim Geld? Er schlussfolgert, das die Bedeutung der islamischen Wirtschaftsformen nicht in der Wirtschaft liegt, sondern in der Identität und der Religion. Das System „hat die Verbreitung antimoderner Gedankenströmungen überall in der islamischen Welt ausgebreitet. Es hat ebenfalls eine Umwelt gefördert, die der islamistischen Militanz dienlich sind."

Tatsächlich tragen die islamischen Wirtschaftsformen möglicherweise zur globalen wirtschaftlichen Instabilität bei, indem sie „institutionelle soziale Reformen behindern, die für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung notwendig sind". Würde insbesondere wirklich Muslimen verboten, Zinsen zu zahlen oder zu verlangen, würden sie „an die Ränder der internationalen Ökonomie" verwiesen werden.

Kurz gesagt: Islamische Wirtschaftsformen haben triviale wirtschaftliche Bedeutung, stellen aber eine substanzielle und schädliche politische Gefahr dar.
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