EKD zum Ramadan: Worin vielleicht das Gemeinsame liegt
12.04.2021
Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Foto: IDEA/ kairospress
München/Limburg (IDEA) – Die Leiter der beiden großen Kirchen haben anlässlich des Fastenmonats Ramadan Grußworte an die Muslime in Deutschland gesandt. Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), zog eine Parallele zwischen der „österlichen Freude“ der Christen und dem Fest des Fastenbrechens.
Ersterer sei eine Zeit des Leidens und der Passion vorausgegangen. Im Ramadan gehe dem allabendlichen Fastenbrechen und dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Monats die Disziplin des täglichen Verzichts voraus: „Vielleicht liegt darin das Gemeinsame unserer unterschiedlichen religiösen Wege.“ Es gehe nicht nur um das „persönliche Seelenheil, es geht auch um das Wohlergehen der Gemeinschaft, um Gerechtigkeit und Versöhnung“.
Es sei „eine religiöse Aufgabe“, sich für andere Menschen einzusetzen, auch wenn sie eine andere religiöse Herkunft oder Überzeugung hätten. Der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), rief in seinem Grußwort dazu auf, sich auf die „Ursprünge unseres Glaubens an den einen Gott, dem auch Abraham schon vertraute“, zu besinnen. Das könne dabei helfen, „uns gegenseitig als Schwestern und Brüder zu entdecken – allen Unterschieden und Schwierigkeiten zum Trotz“.
Gemeinsam könnten „Christen und Muslime Zeugen der Hoffnung“ sein. Auch andere evangelische Kirchenleiter richteten Grußworte an die Muslime – darunter der württembergische Landesbischof Frank Otfried July (Stuttgart), der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) und die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin).
Der muslimische Fastenmonat Ramadan dauert in diesem Jahr vom 13. April bis 12. Mai. Während dieser Zeit verzichtet ein Großteil der 1,8 Milliarden Muslime in aller Welt zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex.