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Gender-Aktivismus: Hexenjagd gegen J. K. Rowling immer heftiger


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                  Gender-Aktivismus: Hexenjagd gegen J. K. Rowling immer heftiger

Nina Stec

Um die britische Buchautorin Joanne K. Rowling, die mit der Harry Potter Reihe weltberühmt wurde, wird derzeit eine große, teilweise stark emotional aufgeladene, Debatte geführt. Gegenstand der Diskussion sind ihr neuer Kriminalroman, „Troubled Blood“, der einen Mann in Frauenkleidung als Hauptantagonisten führt, und kritischen Äußerungen der Autorin in sozialen Medien über Transsexualität.

In den vergangenen Jahren wurden Rowlings Kreativität und auch das soziale Engagement u. A. für Kinder die unter schwierigen sozialen Bedingungen leben, noch als progressiv und vorbildlich gelobt. Im vergangenen Jahr wurde ihr von der gemeinnützigen Organisation Robert F. Kennedy Human Rights (RFKHR) der Menschenrechtspreis verliehen, den sie allerdings nach einer Auseinandersetzung mit der Organisation wieder zurückgab. Die Autorin selbst ist Feministin und war vor ihrem überraschenden Erfolg eine alleinerziehende Mutter, die in einfachen Verhältnissen lebte. Eine weibliche Version der „vom Tellerwäscher zum Millionär“- Story, durch die Andere inspiriert und ermutigt werden, klingt eigentlich nach einem wahrgewordenen feministischen Traum. Doch die „progressive“ Gesellschaft ändert, bzw. radikalisiert sich manchmal schneller als erwartet und auf einmal wird nach einer umstrittenen Meinungsäußerung, zumindest in der Wahrnehmung von Menschen mit bestimmten „progressiven“ Einstellungen, aus einem feministischen Erfolgsvorbild ein rückständiges, transphobes Monster. 

Die Autorin hatte sich beispielsweise über einen Post im Internet lustig gemacht, in dem von „Menschen die menstruieren“ die Rede war, und sarkastisch gefragt, warum man nicht einfach „Frauen“ schreiben könne. Weiter äußerte sie, eine Frau zu sein sei eine biologische Tatsache und kein Konstrukt. Sie wolle Transsexuelle, mit ihren Statements nicht angreifen oder ausschließen, allerdings befürchtet sie eine Gefahr für feministische Anliegen, wenn Männer sich z.B. als Frauen ausgeben, um damit Vorteile in bestimmten Berufen zu erlangen oder die Damentoilette benutzen zu können. Des Weiteren steht sie Operationen zur Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen kritisch gegenüber.

Sympathisanten von Trans-Bewegungen, darunter auch ehemalige Fans der Autorin, empfanden ihre Kritik allerdings nicht als nachvollziehbar, sondern als intolerablen persönlichen Angriff auf eine marginalisierte Minderheit. Doch statt einem sachlichen Diskurs über unterschiedliche Weltanschauungen und Meinungen folgten vor allem Beleidigungen und Boykottaufrufe gegen die Autorin. Einzelne Buchläden kündigten an, Bücher aus dem Sortiment zu nehmen und auf Tik Tok wurden unlängst Videos von Verbrennungen ihrer Bücher im großen Stil publiziert.

Dass ein Mann in Frauenkleidern als Mörder dargestellt wird, empfindet die Community als „Bestärkung transphober Vorurteile“. Auch Rowlings Pseudonym, Robert Galbraith, unter dem sie ihren neuesten Roman veröffentlichte, wurde als skurriler „Beweis“ für die These aufgefasst, sie führe einen verschleierten Trans- und homophoben Feldzug. Grund ist eine Namensähnlichkeit mit dem amerikanischen Psychiater Robert Galbraith Heath, der Mitte des 20. Jahrhunderts unmenschliche Methoden anwandte, wie Löcher in die Köpfe homosexueller Menschen zu bohren. Allerdings wird der Mann in den ihn betreffenden Dokumenten gar nicht Galbraith genannt, sondern stets als Robert Heath bezeichnet. Die Autorin selbst beteuert, dass der Name ausgedacht sei. Der Homophobievorwurf wird zudem dadurch unglaubwürdig, dass auch durchaus positiv dargestellte Figuren aus Rowlings Werk als homosexuell beschrieben werden. In einem Interview aus dem Jahr 2007 „outete“ sie den Rektor der Zauberschule Hogwarts, Albus Dumbledore, als homosexuell.

Ungeachtet der Ansichten der Autorin, denen man zustimmen mag oder nicht, obliegt es erstmal jedem Leser selbst, für sich persönlich zu entscheiden, inwieweit er Künstler und Werk trennen möchte. Bei all diesen Entscheidungen darf es allerdings nicht, wie leider gerade geschehen, zu hexenjagdartigen Angriffen auf die Person des Künstlers und die Freiheit der Kunst an sich kommen.

 


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