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Zwischen evangelikalem Populismus und bibelkritischer Naivität


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Rolf

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Zwischen evangelikalem Populismus und bibelkritischer Naivität

 

 

 

 

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Der Vorsitzende des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg „Die Apis“, der Pfarrer und Journalist Steffen Kern. Foto: Gästehaus Schönblick

Bad Liebenzell (idea) – In den Auseinandersetzungen innerhalb der evangelikalen Bewegung haben sich an den Rändern zwei deutlich erkennbare Gruppen herausgebildet. Doch es gibt gleichzeitig auch viele verbindende Elemente und einen Trend zum Aufbruch, der viel Hoffnung macht. Diese Ansicht vertritt der Vorsitzende des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg „Die Apis“, der Pfarrer und Journalist Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), in der aktuellen Ausgabe des Magazins der Liebenzeller Mission „MISSION weltweit“ (Nr. 9/10).

 

Kern identifiziert auf der einen Seite die „Gefahr eines evangelikalen Populismus, der sich in Gesetzlichkeit und Rechthaberei verliert oder (schlimmer noch) sich ideologisch verirrt und sich gesellschaftspolitisch verrennt“. Auf der anderen Seite stünden die sogenannten „Postevangelikalen“, die anfällig für eine „bibelkritische Naivität“ seien und sich fragen lassen müssten, wo sie überhaupt stünden und welche Position sie in Bezug auf „Jesus Christus, seine Einzigartigkeit, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung“ einnähmen.

 

Es gibt Grund zur Hoffnung

 

Beide Gruppen – es gibt laut Kern „viele dazwischen“ – hätten „berechtigte Anliegen“, stärkten sich jedoch auch jeweils in ihrer gegenseitigen Ablehnung: „Je lauter die einen die nächste Segnung gleichgeschlechtlicher Paare anprangern, desto mehr bestätigen sie die andern in ihrer Kritik an theologischer und ethischer Engführung und in ihrem Vorwurf fundamentalistischer Gesetzlichkeit.“ Er fürchte, so Kern, dass diese Polarisierung noch zunehmen könne: „Aber wir sollten keine Zersplitterung oder Spaltung herbeireden.“

 

Es gebe mehr, was die „Bewegung der sogenannten Frommen“ verbinde, als was sie trenne. Kern nennt fünf Trends. So verbinde die „Jesus-Leute“ die Hoffnung auf Christus, was mehr als einen „Minimalkonsens“ darstelle. Es sei die „Einheit im Entscheidenden“. Ferner gebe es eine neue Gebetsbewegung, Herzensfrömmigkeit und authentisches Leben seien gefragt, Ethik und Verantwortung erlebten eine Renaissance, und der diakonische Auftrag werde wiederentdeckt. Vor dem Hintergrund sei er, so Kern, zuversichtlich, dass die „Jesus-Bewegung“ genauso wenig „totzukriegen“ sei „wie ihr Herr selbst“.

 

Wer die Postevangelikalen sind

 

Kern reagiert mit seinem Beitrag auf einen Beitrag, den der Rektor der Internationalen Theologischen Hochschule Liebenzell (IHL), Prof. Volker Gäckle, in der vorherigen Ausgabe des Magazins (Nr. 7/8) veröffentlicht hatte.

 

Gäckle hatte darin dargestellt, wie sich die evangelikale Bewegung zunehmend ausdifferenziert habe. Dadurch seien unter anderem die sogenannten „Postevangelikalen“ entstanden, deren Wurzeln zwar in der evangelikalen Bewegung lägen, die sich aber bereits von vielen ihrer Positionen, insbesondere im Bereich der Sexualethik und des Lebensrechts, verabschiedet hätten.

Dazu zählt der Theologieprofessor insbesondere diejenigen Theologen, die der Internet-Plattform „Worthaus“ nahestünden. Gäckle hatte in diesem Zusammenhang betont, dass er vielen theologischen Entscheidungen von „Worthaus“ nicht folgen könne, weil sie ihn „biblisch-theologisch“ nicht überzeugten.


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