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Ethische Trends in Landeskirchen und Freikirchen


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#1
Rolf

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Ethische Trends in Landeskirchen und Freikirchen





Stephan Holthaus2




1. Einleitung

In knappen Strichen soll ich Ihnen einen Überblick über die derzeitige ethische Situation in den Landeskirchen und Freikirchen geben. Natürlich kann das nur in Ausschnitten geschehen. Zusätzlich ist und bleibt jede Situationsbeschreibung subjektiv. Eigentlich müßte man jede einzelne Landeskirche und jede einzelne Freikirche separat betrachten, um nicht undifferenziert zu verallgemeinern. Es gibt natürlich erhebliche Unterschiede in der ethischen Einstellung sagen wir der Nordelbischen Kirche und dem Bund Freier evangelischer Gemeinden! Wer hier verallgemeinert steht in der Gefahr, unsachgemäß zu pauschalisieren und damit nicht ernst genommen zu werden. Um eine gewisse Pauschalisierung wird mein Überblicksvortrag jedoch nicht herumkommen. Ich bitte daher, die Differenzierung immer mitzudenken und keine pauschalisierenden Schlüsse aus meinen Ausführungen zu ziehen.

Desweiteren ist es für mich unmöglich, Ihnen einen Lasterkatalog über alle ethischen Verfehlungen der Christenheit vorzulegen. Dazu würde unsere Zeit nicht ausreichen. Ich möchte mich vielmehr hauptsächlich mit den Gründen für die ethische Krise in Kirchen und Freikirchen beschäftigen, anstatt ihnen endlose Listen der ethischen "gravamina" der Kirchen und Gemeinden vorzulegen. Diese kennen Sie sicher zur Genüge.

In Erweiterung meines Themas halte ich es für unerläßlich, daß wir uns auch mit der gesellschaftlichen Situation unserer Zeit beschäftigen. Denn die desolate ethische Verunsicherung der Gemeinde Jesu ist m.E. eine Spätfolge der gesamtgesellschaftlichen Orientierungslosigkeit. Wir können bei unserer Fragestellung Gesellschaft und Gemeinde nicht voneinander trennen. Beide Bereiche haben sich sehr stark aufeinander zubewegt. Deshalb sei es mir gestattet, auch einige gesellschaftliche Bezüge der Gegenwart in diesen Vortrag einzufügen.

Trends sind in der Regel kurzzeitige Modebewegungen, die sich ausgehend von gesellschaftlichen Strömungen in unterschiedlichen Subkulturen zeigen. Sie spiegeln den Zeitgeist wider, stehen häufig im Kontrast zu Trends der unmittelbaren Vergangenheit und welchseln sich schnell ab. In meinem Buch Trends 2000 habe ich versucht deutlich zu machen, wie stark selbst evangelikale Kreise in ihren Frömmigkeitsformen sich dem allgemeinen gesellschaftlichen Trend angepaßt haben.3 Auf diesem größeren Hintergrund sind die folgenden Ausführungen zu verstehen.

Ethik als die Lehre von Gut und Böse, vom verantwortlichen Handeln der Menschen in der Gemeinschaft mit anderen, ist in den Landeskirchen und neuerdings auch in manchen evangelikalen Kreisen zum großen Unsicherheitsfaktor geworden. Die Wertekrise unserer Nation, in unzähligen Debatten und Talkshows seit Jahren ein beliebtes Thema der Medien, hat längst auch die Christenheit erreicht. Was ist Gut, was ist Böse? Von wo her nehmen wir allgemeinverbindliche Normen? Diese uralten Menschheitsfragen brechen am Ende des 20. Jahrhunderts wieder auf. Wer gibt uns Richtung? Hat Hans Küng recht, der von einem Weltethos spricht, einem Substrat der Ethik aller Weltreligionen? Oder reicht es, sich auf die Menschenrechte zu berufen? Hat Jostein Gardner recht, der in seinem Roman "Sofies Welt" die ethischen Konzepte der Philosophen wie in einem Gemischtwarenladen nebeneinanderstellt, damit sich jeder sein passendes Menü zusammenstellt?

Der Werteverfall und die Sittenlosigkeit werden heute überall beklagt, nicht nur auf diesem Kongreß. Es ist mittlerweile im Trend zu sagen, daß die westliche Welt am Ende des 20. Jahrhunderts in eine Sinn- und Wertkrise gerutscht ist. In unzähligen Studien mahnen uns Psychologen, Politiker, Historiker und Soziologen, der auseinanderdriftenden Gesellschaft wieder ein moralisches und soziales Fundament zu geben.4 Man spricht vom Ende der normativen Homogenität der Gesellschaften5, beklagt die Identitätsprobleme des modernen Menschen, befürchtet eine Globalisierung von Konflikten und einen international sich ausweitenden Kulturkampf6. Vor allen Dingen mahnen die Kulturdiagnostiker eine ethische Wende an. Längst hat man erkannt: Jede soziale Ordnung braucht ein Mindestmaß an normativem Konsens. In Anlehnung an Emile Durkheim wird argumentiert, daß jede Gesellschaft über ein sogenanntes Kollektives Gewissen verfügen müsse, d.h. über einen gemeinsamen Normenkatalog, der von der Mehrheit akzeptiert wird. Andernfalls drifftet jede Gesellschaft auseinander. Marion Gräfin Dönhoff plädiert deshalb für eine Zügelung des Kapitalismus.7 Ulrich Wickert moniert die Unehrlichkeit der Deutschen.8 Anstandsbücher sind wieder im Kommen. Freiherr von Knigge feiert Triumphe. Sexualforscher sprechen von einer "Rückkehr der Keuschheit"9. Besonders in den USA beobachtet man einen neuen Moralismus.

Diese Fakten sind zunächst einmal nüchtern zur Kenntnis zu nehmen. In unseren Analysen dürfen wir uns deshalb nicht mit den Phänomenen der 60er und 70er Jahre auseinandersetzen, sondern mit den Realitäten der 90er Jahre. Wir sind längst nicht mehr die einzigen, die Protestieren. Heute plädieren viele für eine Wissenschaftsethik, eine ökologische Ethik, eine Wirtschaftsethik, eine Ethik für die Gentechnik, eine Erziehungsethik, eine Medienethik und eine neue Familienethik. Gibt es also Grund zum Jubeln? Sind wir wieder auf dem Weg in eine puritanische Gesellschaft?

Keineswegs. Es besteht keine Raum zur Euphorie. Weder in unserer Gesellschaft noch in den Kirchen und Gemeinden gibt es eine sichtbare Wende zum biblischen Ethos. Der Haupttrend der Moderne geht vielmehr in eine totale Beliebigkeit der Werte. Nicht eine neue Hinwendung zum biblischen Ethos ist der Trend, sondern die individualisierte Ethik des humanen Zeitgenossen. Und diese richtet sich nach dem augenblicklichen Modetrend, der es heute eben etwas konservativer meint, aber schon morgen wieder in den absoluten Liberalismus umschwenken kann.

Und bei genauer Betrachtung stellt man fest: Die Scheidungsstatistiken steigen von Jahr zu Jahr. Die Zahl der Abtreibungen gleichfalls.10 Kindesmißbrauch, Diebstahl, Mobbing, Korruption haben zugenommen. Die Kriminalitätsstatistik explodiert. Euthanasie, Homosexualität, Ehebruch, Scheidung und Wiederheirat sind gesellschaftsfähig geworden. 1997 schätzte man den Wert der jährlichen Schwarzarbeit in Deutschland auf 547 Milliarden Mark. 1996 war jedes dritte Computerprogramm eine Raubkopie. Alle zwei Minuten wird irgendwo in Deutschland eingebrochen. Von einer neuen Hinwendung zur Ethik kann keine Rede sein. Insofern hat Georg Huntemann recht: "Am Ende dieses 2. Jahrtausends wird den Menschen in Europa und in den USA klar, daß sie vor einem moralischen Bankrott stehen."11 Wer dies nicht sieht, läßt sich vom Augenblick blenden.

Die ethische Situation unserer Gesellschaft ist mit einem Stichwort klar zu umschreiben: überall herrscht große Orientierungslosigkeit. Die postmoderne Beliebigkeit führt nicht ins verheißene Paradies. Wo nichts mehr wirklich wichtig ist, gebährdet sich die große Gleichgültigkeit. Die moderne Gesellschaft ist von moralischen Selbstzweifeln geplagt, und doch kennt keiner einen Ausweg. Die Sinn- und Orientierungskrise ist überall mit Händen zu greifen.


2. Gründe für die ethische Orientierungslosigkeit


2.1 Pluralismus

Wohl kein anderer wie Peter Berger hat schon vor Jahren vor den Folgen des ungezügelten Pluralismus hingewiesen. In mehreren Veröffentlichungen arbeitete der amerikanische Soziologie heraus, daß durch den Pluralismus uns gemeinsame Wertordnungen und Sinnbestände geraubt worden sind.12 Letzte Sicherheiten lösen sich auf, Traditionen verflüchtigen sich. Die Selbstverständlichkeiten der Vergangenheit werden über Bord geworfen, das Erbe der Väter mit Füßen getreten. Man tut so, als ob man wieder bei Punkt Null anfangen könnte.

Die neue Ideologie des Pluralismus zerstört vor allem die alten Wahrheitsstrukturen. Absolutheitsansprüche werden relativiert, es kann nicht mehr die eine Wahrheit geben. Alle Konzepte von Wahrheit sind gleichwertig, alle sind gleich wahr. Die verschiedenen Wahrheiten sind aber nicht nur gleich wahr, sondern auch kurzfristig. Sie gelten nur für den Moment, die jeweilige Situation. Von Wahrheit kann man in eine pluralistischen Welt nur noch im Plural und für den Moment sprechen.

Die Folgen für unser Thema sind offensichtlich. Die Zahl der moralischen Konzepte ist Legion. Jeder meint, er könne sein eigenes Ethos leben. Man akzeptiert das Ethos des anderen, so lange es nicht für andere verbindlich gemacht wird. Schlimmer noch: zusätzlich entsteht heute das Problem, daß ganz verschiedene Werte in einer Person gelebt werden können. Die Wertvorstellungen der Moderne sind milieuabhängig geworden - und der Mensch empfindet dies nicht einmal mehr als eine Spannung. Es kann deshalb vorkommen, daß ein Jugendlicher im Milieu Jugendkreis andere ethische Werte lebt, als in der Schule oder in der Clique. Die Normen werden den Situationen angepaßt. Nicht nur der Einzelne und der Moment, sondern auch die Situation bestimmt das Ethos.

Als Beispiel sei das Stichwort Homosexualität genannt. Die Mehrheitsmeinung gibt auch hier die Richtung an. In der Generation der 13- bis 30jährigen fordern 76%, daß schwule Paare heiraten dürfen.13 Diese Gruppe wird in wenigen Jahren die Schlüsselpositionen der Gesellschaft innehaben. Schon von daher braucht man kein Prophet zu sein um zu sehen, daß die Rechtsprechung sich in Zukunft dieser gesellschaftlichen Mehrheitsmeinung anpassen wird.

Große Diskussionen gibt es aber auch innerhalb der Kirchen um die Gleichstellung Homosexueller. Innerhalb der evangelischen Kirche versucht eine starke Lobby, sich für diese scheinbar Unterdrückten einzusetzen. Die Gruppe "Homosexuelle und Kirche" übt sich in Einflußnahme. Offene Unterstützung von Lesben und Schwulen ist längst kein Hinderungsgrund mehr für eine kirchliche Karriere, so geschehen bei der Berufung einer Befürworterin von lesbischen Beziehungen als Studienleiterin des Frauenstudien- und Bildungszentrums der EKD. Auf abenteuerliche Weise werden dabei Bibelstellen uminterpretiert, so daß selbst die Bibel noch für die Homosexualität vereinnahmt wird. Auf offizieller Ebene wurde lange über die Frage homosexuell veranlagter Pfarrer diskutiert. Das Ergebnis der EKD-Studie: Unter bestimmten Umständen, wenn die Homosexualität "ethisch verantwortbar gestaltet wird", sind homosexuelle Pfarrer zu tolerieren.14

Alles fließt, anything goes, scheinbar auch in manchen Kirchen. Parallel mit dieser Entwicklung beobachtet man in Gesellschaft und Gemeinde ein ausgeprägtes Nützlichkeitsdenken. Hauptsache, es funktioniert, scheint die oberste Maxime der Ethik zu werden. Dieser Pragmatismus spiegelt sich auch in den Kirchen und Gemeinden wider. Nicht mehr die Frage nach der Wahrheit steht häufig im Mittelpunkt der Gemeindearbeit, sondern die Frage der Nützlichkeit. Wer Erfolg hat, hat Recht. Der Erfolg wird zur Rechtfertigung und läßt alle Kritiker verstummen. Was nützt, ist richtig. Der Pragmatismus siegt über die Wahrheitsfrage. Hauptsache, die Gemeinde wächst, egal wie, scheint die Evangelisationsstrategie mancher Kreise geworden zu sein. Im Nützlichkeitsdenken wie in der Ideologie des Pluralismus bleiben ethische Maßstäbe auf der Strecke.


2.2 Individualismus

Es ist kein Geheimnis wenn ich sage: Die Ethik der Moderne ist eine Ego-Ethik. Das Ich bestimmt heute die Werte, nicht mehr eine von außen kommende Offenbarung. Heute werden die Pflichten gegenüber sich selbst betont, eine Einstellung, die die traditionelle Ethik völlig auf den Kopf stellt. Diese war immer auf den nächsten ausgerichtet. Man wollte dem anderen etwas Gutes tun. Heute aber heißt es: Werte sind dann gut, wenn sie für mich gut sind und mich glücklich machen. Der Wertekodex orientiert sich an unseren privaten Bedürfnissen. Der Mensch versteht sich als "autonomes Wesen", er ist selber zum obersten Gerichtshof geworden.

Die totale Individualisierung und Subjektivierung der Ethik zeigt sich z.B. im Zerfall der Familie, ein Trend, der längst auch die Kirchen ergriffen hat. Familie, wenn es sie angesichts der Singlisierung der Gesellschaft überhaupt noch gibt, ist heute nicht mehr Lebens- und Lerngemeinschaft, sondern Gefühlsgemeinschaft.15 Wo das persönliche Glück des einzelnen über dem Glück der Gesamtfamilie steht, muß es aber fast zwangsläufig zu Konflikten kommen. An die Stelle der Familie tritt heute häufig die technisch voll ausgerüstete Kleingruppe, in der jeder abgeschottet vom anderen in seinem eigenen Zimmer sein autistisches Leben führt und seine eigenen ethischen Maßstäbe lebt. Gemeinsame Essenszeiten sind "out", familiäre Ausflüge finden nicht mehr statt, man musiziert nicht mehr miteinander, spielt nicht mehr zusammen, erzählt sich nichts mehr, entdeckt nicht mehr gemeinsame die Welt. Der Virus des Rückzuges in die eigenen Innenwelt hat längst unsere Familien erreicht. In der Familie wurden Jahrhunderte lang ethische Normen und Werte von den Eltern an die Kinder vermittelt. Wo sie jedoch nur noch zur partnerschaftlichen Kleingruppe wird, in der jeder gleichviel zu sagen hat, kann sie keine ethischen Leitlinien mehr vermitteln.

Die Individualisierung der Ethik führt zusätzlich zu einer Explosion von verschiedensten ethischen Maßstäben. Was uns also eigentlich fehlt sind nicht Werte an sich. Davon haben wir mehr als genug. Was uns heute fehlt sind gemeinsame Werte. Jeder Mensch praktiziert automatisch bestimmte Werte. Ohne sie kann er nicht leben. Unser Problem ist nicht, daß wir keine Werte in unserer Gesellschaft haben, sondern daß wir zu viele unterschiedliche Werte haben. Der autistische Mensch der Moderne macht sich selbst zum Sinn- und Wertgeber. Er schafft sich ein Wertsystem, das nur für sich selbst gilt. Hier liegt der eigentliche Grund, warum wir so viele Konflikte in der Gesellschaft haben und unserer gemeinsamen Identitäten verlustig gehen.



2.3 Verlust der Bibel



Mir fällt in den ethischen Diskussionen vermehrt auf, daß selbst gläubige Christen nicht mehr wissen, was die Bibel über ethische Fragestellungen sagt. Man kennt einfach nicht die Bibelstellen und ist völlig überrascht, wenn man ihnen den Reichtum entsprechender biblischer Passagen vor Augen malt. Selbst manche Pastoren und Prediger müssen lange suchen, bis sie die entsprechenden Abschnitte in ihrer Bibel gefunden haben. Gemeindeglieder klagen, daß über ethische Themen in ihren Kirchen einfach nicht gepredigt wird.

Noch schlimmer als die Unkenntnis ist jedoch die Verdrehung von entsprechenden Bibelstellen. Unter dem Druck des Faktischen werden mittlerweile glasklare biblische Gebote verharmlost oder als für uns heute nicht mehr relevant degradiert. Die Argumentationsmuster sind immer die gleichen: entweder vertritt die Bibel an diesem Punkt ein zeitbedingtes Weltbild, das für uns nicht verbindlich ist. Oder aber, wenn dieses Argument nicht hilft, unterstellt man den biblischen Autoren einfach Unkenntnis und Fehlerhaftigkeit. Es mutet schon abenteuerlich an, mit welchen exegetischen Tricks versucht wird, den Geboten der Schrift auszuweichen oder die Text der Schrift umzudeuten.

Ein Beispiel für den Verlust der Bibel in der Ethik sei angeführt. Selbst in christlichen Kreisen kann man seit Jahren eine Zunahme der Ehescheidungen und der Wiederverheiratungen beobachten. Natürlich liegen diese Zahlen weit unter dem Bundesdurchschnitt, wo jede dritte Ehe geschieden wird und selbst Kandidaten für das Bundeskanzleramt sich nicht schämen, mit der vierten Ehefrau zusammenzuleben. Die Zunahme der Scheidungen in christlichen Kreisen ist jedoch signifikant. Laut einer Umfrage der Kirchlichen Hochschule Berlin aus dem Jahre 1992 ist die Ablehnung von Ehescheidung in der Kirche nur noch ein "Minderheitenvotum".16

Als aktuelles Beispiel erwähne ich ein Porträt aus idea-spektrum. In der Ausgabe Nr. 4, 1998, wurde ein Ehepaar vorgestellt, daß in vorgerücktem Alter vor wenigen Jahren geheiratet hat.17 Beide Ehepartner lernten sich jedoch schon 35 Jahre vorher kennen. Eine Eheschließung kam damals jedoch für die Frau nicht in Frage, da ihr Freund nicht gläubig war. Also trennte sie sich von ihm. Der ungläubige Mann ging später eine andere Ehe ein, die nach 12 Jahren geschieden wurde. Durch einen Traum dachte er später wieder an seine alte Freundin Marianne. Als er sich 1993 während ProChrist sogar noch bekehrte, schienen plötzlich alle Türen für eine erneute Eheschließung offen zu sein. Und tatsächlich: 1994 heiratet er seine alte Freundin und sie wurden ein glückliches christliches Paar.

Es geht mir bei diesem völlig willkürlich herausgegriffenen Beispiel nicht um die Personen. Wichtiger ist mir das Prinzip: Hauptkriterium der Eheschließung war hier, daß der Partner gläubig ist. Soweit, so gut. Nun wird jedoch der Eindruck vermittelt, Gott habe ja von Anfang an die Eheschließung dieser beiden Personen gewollt. Die erste Eheschließung des Mannes war nicht Gottes Wille. Gott kommt also doch noch zu seinem Ziel, obwohl der Mann viele Jahre im Ungehorsam lebte. Die erste Ehe des Mannes wird am Ende gar nicht mehr erwähnt. Vielmehr wird in Bezug auf Jes 55,8f ("Meine Wege sind höher als Eure Wege und meine Gedanken höher als Eure Gedanken") die neue Eheschließung sogar noch als Wille und Führung Gottes ausgelegt. Verstehen wir hier den Punkt: das Gebot Gottes, das die Scheidung nur in einem ganz eingeschränkten Fall vorsieht und die Wiederheirat praktisch vollständig verbietet, wird unter pragmatischem Aspekt fromm verkleidet außer Kraft gesetzt. Alle freuen sich, daß am Ende doch die beiden Menschen zusammenfinden, die zusammengehören. Die konkrete Führung Gottes setzt die Gebote des gleichen Gottes scheinbar außer Kraft. Wer kann da noch widersprechen?


2.4 Sympathie contra Gebote Gottes

Sympathie ist heute in der Gesellschaft zu einem wichtigen Sozialfaktor geworden. Es scheint fast gleichgültig, welche Werte eine Person vertritt, Hauptsache: die Person ist nett und sympathisch. Wahlkämpfe werden heute nicht mehr mit politischen Inhalten geführt, sondern mit Hilfe einer unerhörten Selbstinzenierung von charismatischen Personen. Auch hier heißt längst das entscheidende Argument: der Kandidat ist mir sympathisch. Gleiche Trends bemerke ich auch in manchen christlichen Kirchen und Gemeinde. Die Wahl des Pastors wird nach Kriterien der Sympathie entschieden. Ist er umgänglich, humorvoll, begeisterungsfähig, gut gekleidet und aufgeschlossen? Theologische Positionen spielen eine immer geringere Rolle. Auch die Wahl der Gemeinde wird unter diesen äußeren Aspekten getätigt. Fühle ich mich wohl, werde ich freundlich begrüßt, gibt es nette Leute?

Gefährlich wird diese Verschiebung vom Inhaltlichen zum Äußerlichen, wenn es um ethische Anweisungen der Bibel geht. An diesem Punkt wird häufig die Liebe Gottes ins Feld geführt, die ja über dem Gesetz steht. Mit diesem geschickten Schachzug werden alle unangenehmen Gebote der Schrift zur Seite gedrängt. Gott möchte ja nur das Beste für den Menschen. Er will uns nicht einengen und knechten. Du darfst so bleiben wie du bist. Gott meint es gut mit dir.

Man könnte für diesen Tatbestand eine Fülle von Beispielen anführen. Ist es nicht lieblos, wenn wir einer geschiedenen 25jährigen Frau mit vier kleinen Kindern sagen, daß sie nie wieder heiraten darf? Bitte halten wir diese Spannung aus und hüten wir uns vor schnellen Antworten. Hier reißen riesige praktische Probleme auf. Der Druck der es gutmeinenden Gemeinden wird riesig werden. Man wird schnell in die Pharisäerecke gestellt, wenn man dagegen ist, daß ein junges befreundetes Pärchen aus dem Jugendkreis gemeinsam in Urlaub fährt. Die Argumentationskeule "Lieblosigkeit" trifft manche von uns, gerade wenn wir den Mut haben, die Gebote Gottes in die Diskussion einzuführen.

Dabei ist der Liebesbegriff hier einseitig besetzt: Liebe wird zur schlappen Bestätigung erniedrigt, die den anderen nicht korrigiert, sondern bestärkt und immer nur das Gute im Menschen sehen will. Hier ist notwendig mit dem Wort unseres Herrn Jesus zu antworten: "Wer mich liebt, der hält meine Gebote" (Jh 14,15). Wir dürfen nicht die Gebote Gottes gegen seine Liebe ausspielen. Im Gegenteil: die Gebote Gottes sind Ausdruck seiner Liebe zu uns und umgekehrt lieben wir Gott, wenn wir seine Gebote halten!




3. Was wir brauchen...




3.1 Zurück zu Gott

Es gibt keine Ethik ohne Religion. Die Behauptung Kants, Moral brauche keine religiöse Begründung18, hat sich in Theorie und Praxis als falsch erwiesen. Jede Ethik, auch die der Gottlosen, beruht auf unhinterfragbare Prämissen, eben auf religiösen Grundlagen. Deshalb muß am Anfang jeder Ethik die Hinwendung zu Gott stehen, sonst wird das Gesetz nur als Hilfe zur eigenen Lebenssteigerung mißbraucht. Zu Beginn der göttlichen Gebote steht: "Ich bin der Herr, dein Gott" (2. Mose 20,1). Der Mensch braucht die Bekehrung zu Gott, um überhaupt sittlich leben zu können. Woher nimmt der Mensch die sittlichen Kräfte, um sein Leben zu gestalten, wenn nicht aus dem Glauben an Gott und seinen Sohn?

Es wäre daher fatal, wenn wir wie die Moralisten unserer Tage eine ethische Wende ohne Wende hin zu Gott fordern würden. Wir würden die Menschen nur hoffnungslos überfordern. Beides läßt sich nicht voneinander trennen: Zurück zu einer allgemeingültigen Ethik heißt zuerst: Zurück zu Gott. Wenn wir dies trennen, bleiben wir im bloßen Humanismus stecken und führten die Menschen in eine Sackgasse.


3.2 Zurück zu den Geboten Gottes

Wir brauchen ein Zurück zu den Geboten Gottes. Gott hat uns sein Ethos in einem Buch geoffenbart, der Bibel. Deshalb geht es darum, den Menschen die Inhalte der Bibel wieder bekanntzumachen. Das christliche Ethos ist und bleibt Offenbarungsethos. Werte können nicht wissenschaftlich begründet werden. Sie beruhen immer auf nichtrationalen Grundentscheidungen. Die Gebote Gottes sind Rettungsringe für Ertrinkende, Leitplanken für Umherirrende. Sie sind absolut verbindlich, keine Vorschläge oder Optionen, die zur Diskussion oder Abstimmung stehen oder durch Mehrheitsentschlüsse außer Kraft gesetzt werden können. Wer die Gebote Gottes mit Füßen tritt, schaufelt sich sein eigenes Grab.

Übrigens: Die Gebote der Bibel sind nicht nur den Christen gegeben, sondern allen Menschen. Schon die Gebote Gottes an Noah waren als Uroffenbarung nicht an eine bestimmte Nation gebunden, sondern galten allen. Die Gebote Gottes vom Sinai, unter ihnen die Zehn Gebote, galten als weise und gut unter allen Völkern (5. Mose 4,6). Sie kamen von außen an den Menschen heran, weil moralische Werte einen Maßstab jenseits des Menschen brauchen. Sie wurden von Gott selbst geschrieben!

Werte beruhen auf gemeinsamen Überzeugungen, nie auf individuellen Privatmeinungen.19 Individualwerte, die nur für mich gelten und nur nach meinem Nutzen fragen, zerstören jede Gemeinschaft. Auf einer solchen Basis kann keine Gesellschaft existieren. Wenn Gesetze zu bloßen unverbindlichen und individuellen Regeln degradiert werden, haben sie keine allgemeingültige Verpflichtung mehr und führen nicht zu einer Stabilisierung der Gesellschaft. Wenn nur noch der einzelne und nicht mehr die Gemeinschaft weiß, was gut, böse, schön, häßlich, wahr oder falsch ist, wird die soziale Gruppe, auch unsere Gemeinden, langfristig keinen Bestand haben können. Wenn aus Gerechtigkeit nur noch Fairneß wird, die Tugend eines politischen Systems nur noch darin besteht, dem einzelnen das Erreichen seiner autonomen Lebensziele zu ermöglichen, setzen wir die Stabilität der Gemeinschaft und unserer Gemeinden aufs Spiel.20


3.3 Ethischer Sachverstand

Ethische Fragen sind komplizierte Fragen. Hier ist Sachverstand gefragt. Ich erlebe es häufig, daß Christen bei ethischen Fragen in Schwarz-Weiß-Kategorien denken. Das mag bei eindeutigen Fragestellungen richtig sein. Viele ethische Fragen haben jedoch mit Konfliktfeldern zu tun, die weniger klar zu beantworten sind.

Als Beispiel sei hier die Gentechnik erwähnt. Aufgeschreckt durch die ganze Debatte um die Klonung beobachtet man viel Hysterie. Etwa im Jahre 2005 wird als Abschluß eines Großprojektes die vollständige Erbstruktur der menschlichen DNA vorliegen. Diese Forschung nur wegen ihrer möglichen Folgen prinzipiell zu verdammen oder zu verbieten, wäre töricht. Denn in der Gentechnik stecken auch große medizinische Möglichkeiten. Hier ist also zunächst einmal Sachverstand gefragt. Wir müssen uns die Mühe machen, genau abzuwägen und die Grenzen an den richtigen Stellen zu ziehen. Das Klonen, d.h. die identische Züchtung von Lebenwesen durch Übertragung des Zellkerns, wird im Pflanzen- und Tierreich längst praktiziert. Nur vor den Menschen weicht man (noch) zurück. Damit werden Christen übereinstimmen. Aber ist die derzeitige Anwendung im Tier- und Pflanzenbereich einfach zu bejahen? Ist es ethisch vertretbar, Turbokühe und Turbopflanzen zu klonen? Und warum wird überhaupt beim Menschen eine Ausnahme gemacht? Fragen, auf die nicht einfache und schnelle Antworten gegeben werden können, die Sachverstand fordern.

Apropos Gentechnik: neuerdings wird ja selbst ethisches Fehlverhalten auf Gendefekte zurückgeführt. Somit versucht man, den Menschen zu entschuldigen, denn für seine Gene kann er nichts. Auch hier hilft (hoffentlich) Sachverstand. Schnell wird sich herausstellen, daß vorliegende Untersuchungen von den meisten Wissenschaftlern als unseriös abgelehnt werden. Deshalb plädiere ich für Sachverstand.


3.4 Ethische Vorbilder

In unserer Gesellschaft und auch in unseren Gemeinden nimmt die Fähigkeit ab, durch das gesprochene Wort Verhaltensweisen zu ändern. Dieser Tatbestand stellt alle Lehrende vor die große Herausforderung, nicht nur Wissen verbal zu vermitteln, sondern Orte zu schaffen, wo Lehre umgesetzt werden kann. Es geht also darum, daß wir uns über das Wie? der Vermittlung ethischer Normen Gedanken machen.

Die augenblicklich beste und fruchtbarste pädagogische Methode zur Vermittlung und Umsetzen von Wissen ist die Methode des Vorbilds. Echte, glaubwürdige Vorbilder sind effektive und prägende Mittel zur Veränderung von Verhaltensstrukturen. Das gilt natürlich auch für Christen, die nicht nur Ethik predigen, sondern auch vorleben sollen. Solche Menschen, die damit ja gegen den Strom schwimmen, werden auffallen. Wer sein Kind trotz vorgeburtlicher Diagnose einer Mißbildung trotzdem zur Welt bringt, wird ein guter Zeuge Christi sein. Gleiches gilt für alle Bereiche des menschlichen Miteinanders. Eine intakte Familie, die in Frieden lebt, ist heute eine Sensation. Gelassenheit in einer Welt der Hektik ist ein riesiges Zeugnis. Das Halten an die Geschwindigkeitsbegrenzung oder das Ablehnen von kopierten Computerprogrammen fällt auf. Hier sind wir als Gläubige herausgefordert, durch unseren Lebensstil zu überzeugen.


3.5 Kampf der Versuchung

Wir müssen wieder lernen, der Versuchung zu widerstehen, wie es uns die Bibel sagt. In unserer gesellschaftlichen Situation haben wir es verlernt, zu widerstehen. In unseren Gemeinden wird ein Bild von der Welt vermittelt, daß die Dimension des Kampfes und des Widerstandes häufig ausklammert. Menschen, die nur glücklich sein wollen, gehen dem Kampf aus dem Weg oder kapitulieren resigniert vor der Versuchung. Was wir brauchen ist eine neue Überwindertheologie.

In diesem Zusammenhang scheint es mir auch wichtig, über den Versucher zu sprechen und die teuflischen Strategien den Menschen vor Augen zu malen. Denn der ethische Fall des Gläubigen ist für den Gegenspieler ein großer Sieg. Ich habe sogar den Eindruck, daß der Satan gerade an diesem Punkt bei vielen von uns ansetzt, um uns zu Fall zu bringen.

Es geht aber auch darum, eigenes Versagen zu bekennen und Buße zu tun. Orthodoxes Christentum hat häufig den Fehler gemacht, seinen hohen Sittenkodex nicht mit praktischen Schritten der Vergebung zu verbinden. Was passiert mit Geschwistern, die durch moralische Verfehlungen gesündigt haben? Gibt es Raum zur Buße in unseren Gemeinden? Manche frommen Bibeltreuen verschweigen lieber ihre Verirrungen, weil sie eine völlige Ausgrenzung in ihren Gemeinden befürchten. Ich wünschte mir, daß der Bibelbund neben der so wichtigen Apologetikbewegung eine Bußbewegung wird, in der wir zunächst unsere eigene Schuld - und seien es "nur" unsere Gedankensünden - bekennen und Gott um Vergebung bitten. Jeder von uns ist Sünder, auch in der Ethik. Vergessen wir niemals Jesu Wort zu den Frommen seiner Zeit im Angesicht der Sünderin in Jh 8,7 "Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."


Epilog


Die ethischen Herausforderungen in unserer Zeit sind immens. Wenn es zu keiner tiefgreifenden ethischen Wende in unserer westlichen Gesellschaft kommt, werden wir keine Widerstandskräfte gegen konkurrierende Ideologien und Religionen haben. Noch bestürzender ist, daß selbst in vielen unserer Gemeinden nach der Bibelfrage nun auch die Ethikfrage aufbricht. In fast logischer Konsequenz fangen nach dem Zerbruch der biblischen Autorität nun auch die ethischen Fundamente an zu wackeln.

Hier ist der Bibelbund - das heißt sie und ich - gefragt, seine Wächterstimme erschallen zu lassen und dem orientierungslosen Zeitgenossen der Moderne den Halt und die Sicherheit der biblischen Verhaltensregeln zurückzugeben. Gott ist es nicht egal, wie wir unser Leben führen. Jahrhunderte lebte die westliche Gesellschaft vom biblischen Ethos. Nur deshalb konnte sie die kulturellen Werte schaffen, von denen wir heute zehren. Wir verschleudern heute jedoch das geistige Erbe der Väter. Möge Gott Gnade geben, daß es noch einmal zu einer Wende zum lebendigen Gott und damit auch zu einer Wende hin zur biblischen Ethik kommt.

1 Vortrag auf dem Bibelbundkongreß "Alarm um die Ethik" am 15.5.1998 in Gießen, für die Drucklegung leicht überarbeitet.
2 Dr. Stephan Holthaus ist Dekan und Dozent für Historische Theologie an der Freien Theologischen Akademie in Gießen.
3 Stephan Holthaus, Trends 2000: Der Zeitgeist und die Christen, Basel 1998.
4 Vgl. Helmut Klage, Wertorientierungen im Wandel: Rückblick, Gegenwartsanalyse, Prognosen, Frankfurt 1984; Gerd Hepp, Wertewandel: Politikwissenschaftliche Grundfragen, München 1994; Traditionsbruch als Herausforderung, Hg. H. Klages, Frankfurt 1993; Ronald Inglehart, Kultureller Umbruch: Wertewandel in der westlichen Welt, Frankfurt 1989.
5 Peter L. Berger, "Allgemeine Betrachtungen über normative Konflikte und ihre Vermittlung", Die Grenzen der Gemeinschaft: Konflikt und Vermittlung in pluralistischen Gesellschaften, Hg. Peter L. Berger, Gütersloh 1997, S. 583.
6 Samuel P. Huntington, Der Kampf der Kulturen: Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, München 1996.
7 Marion Gräfin Dönhoff, Zivilisiert den Kapitalismus, München 1997.
8 Ulrich Wickert, Der Ehrliche ist der Dumme, München 1994.
9 Matthias Horx, Trendbuch 2: Megatrends für die späten neunziger Jahre, Düsseldorf 1995, S. 243.
10 Zählte man 1995 noch 97 937 Abtreibungen, waren es 1996 schon 130 899.
11 Georg Huntemann, Biblisches Ethos im Zeitalter der Moralrevolution, Neuhausen-Stuttgart 1995, S. 15.
12 Z.B. Peter L. Berger, Der Zwang zur Häresie: Religion in der pluralistischen Gesellschaft, Freiburg 1992 (1980); Peter L. Berger/ Thomas Luckmann, Modernität, Pluralismus und Sinnkrise, Gütersloh 1995.
13 Gerd Gerken/ Michael-A. Konitzer, Trends 2015: Ideen, Fakten, Perspektiven, München 1995, S. 51.
14 Mit Spannung leben: Eine Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Thema "Homosexualität und Kirche", Hg. Kirchenamt der EKD, EKD-Texte 57, Hannover 1996.
15 Reimer Gronemeyer, Ohne Seele, ohne Liebe, ohne Haß: Vom Ende des Individualismus und vom Anfang des Retortenmenschen, Düsseldorf 1992, S. 41.
16 Klaus-Peter Jörns, Die neuen Gesichter Gottes: Was die Menschen heute wirklich glauben, München 1997, S. 153.
17 Silke Traub, "Die guten Beziehungswege Gottes," idea-spektrum (Nr. 4, 1998).
18 Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793), Immanuel Kant: Werkausgabe, Hg. W. Weischedel, Bd. 8, Frankfurt 1977, S. 649.
19 So auch Hans Joas, Die Entstehung der Werte, Frankfurt 1997.
20 Auf diese Zusammenhänge haben in den vergangenen Jahren insbesondere die Anhänger des "Kommunitarismus" mit aller Deutlichkeit hingewiesen.

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