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[Rolf]

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McManus bei Updraft: »Wir stehen mitten in einer Leiterschaftskrise«





Jesus.de-



25.09.2007

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Erwin McManus, Buchautor und Leiter der innovativen Mosaic-Church in Los Angeles, hat der Kirche schlechte Noten in der Ausbildung geistlicher Leiter ausgestellt. „Wir schaffen es kaum Pastoren vernünftig auszubilden, dabei sollte unser Ziel sein, Leiter für jeden Schauplatz des Lebens auszubilden“, sagte McManus am Montag auf der Updraft Leadership Conference in Zürich. „Wir stehen mitten in einer Leiterschaftskrise.“

Vor rund 200 meist jungen Leitern aus dem deutschsprachigen Raum ging McManus auch mit den amerikanischen Megakirchen ins Gericht. Statt selbst Leiter auszubilden, würden Leiter kleiner Gemeinden abgeworben, so sein Vorwurf. „Dass sich überhaupt Leiter entwickeln, ist eher dem Zufall zu verdanken.“ Entsprechend deutlich formulierte McManus die Notwendigkeit, heute mit einer Leiterschaftsoffensive die Weichen für Morgen zu stellen: Mosaic selbst hat nach Angaben des Pastors 42 neue Mitarbeiter in den letzten 18 Monaten eingestellt – alle hätten mit einem Praktikum und gelebter Leiterschaftsschule den Weg in die Gemeinde gefunden.

In diesem Sommer habe die Gemeinde zudem 30 Nachwuchspredigern die Chance gegeben, in den Kirche zu predigen. In der Tendenz vieler Megakirchen in den USA, Satellitengemeinden mit einer Videoübertragung aus der Hauptgemeinde zu gründen, sieht McManus eine Sackgasse: „Wer wird die nächste Generation an das Predigen heranführen, wenn bald nur noch fünf gute Kommunikatoren die ganze USA bepredigen?“ Der Weg, den Mosaic gehe, werde sich auszeichnen, auch wenn „man manchmal richtig schlechte Predigten aushalten“ müsse.

Megakirchen oder Hauskirchen

Auf der Zweitages-Konferenz, die sich vornehmlich mit Fragen der Leiterschaft beschäftigt, ging McManus auch auf die Frage ein, ob er das Konzept großer Megakirchen oder das der organischen Hauskirchen überzeugender finde. Der Mosaic-Pastor forderte dazu auf, beides nicht gegeneinander auszuspielen - das Problem stecke schon in der Fragestellung. Viel ehe solle man fragen, welche Ziele es zu erreichen gebe. Große Kirchen hafte oft das Vorurteil an, als anonyme Orte echte Beziehungsarbeit und Intimität zu verhindern. Seine Erfahrung sei aber eine ganz andere: dass so manche kleine Kirche für Außenstehende „emotional unzugänglich“ sein, als betrete man eine geschlossene Gesellschaft. Deshalb beantworte er die Frage eher von der gefühlten Größe her: „Leben zieht Leben an. Es geht nicht um Größe. Mosaic ist schon ziemlich groß, fühlt sich aber recht klein an.“ Entscheidend sei, in fünf bis sechs tragfähigen Beziehungen leben zu können – viel mehr könne ein Mensch ohnehin nicht haben.

Kulturrelevanz ist keine Option

Für die Zukunft wagte McManus die Prognose, Kirche begreife sich entweder als kulturrelevant, oder sie verfehle ihren Auftrag. Die Frage wie kulturrelevant Kirche zu sei habe, sei unnötig. „Ist Jesus etwa irrelevant? Also fragen wir doch nicht, ob unsere Kirchen relevant sei sollen. Eine irrelevante Kirche hat sich von Jesus abgelöst und gekidnappt“, sagte McManus, dessen Gemeinde Kulturrelevanz als deutlichen Auftrag von Kirche definiert hat.

Erwin McManus ist zum zweiten Mal nach 2006 zu Gast in Zürich. Die Updraft Leadership Conference, die in diesem Jahr ebenfalls zum zweiten Mal stattfindet, wird von der schweizer Organisation Equip –Partner der Willow Creek Association- und der theologischen Ausbildungsstätte ISTL veranstaltet. Das im Jahr 2004 gegründete Bible and Leadership Center betont in seiner Ausbildung den Zusammenhang von Leiterschaft und Evangelisation.
(pg)