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Was die evangelikale Bewegung wachsen lässt


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Rolf

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Was die evangelikale Bewegung wachsen lässt

 

 

 

 

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Laut der Wirtschaftsphilosophin Rachel McCleary tragen Werte wie harte Arbeit, Disziplin, Sparsamkeit und Ehrlichkeit zum Wirtschaftswachstum bei. Foto: pixabay.com

Hamburg (idea) – Der Protestantismus evangelikaler Prägung ist „eine Religion, die mit einem hohen Enthusiasmus einhergeht und Charaktereigenschaften wie Ehrlichkeit und Disziplin propagiert“. Darin sieht der US-Forscher Prof. Robert J. Barro von der Harvard-Universität (US-Bundesstaat Massachusetts) Gründe für das Wachstum der evangelikalen Bewegung in vielen Teilen der Welt.

 

Der evangelikale Protestantismus habe in den vergangenen Jahrzehnten in den USA, aber auch in Lateinamerika und Asien „enormen Zuwachs“ verzeichnet, sagte Barro in einem Interview mit Spiegel Online (Hamburg).

 

Der Makroökonom forscht zusammen mit seiner Ehefrau, der Wirtschaftsphilosophin Rachel McCleary, über die ökonomischen Wirkungen von Religion. Die beiden sind Autoren des Buches „The Wealth of Religions“ (Der Reichtum der Religionen).

 

Laut Barro befindet sich die evangelikale Bewegung in Lateinamerika in einem „harten Konkurrenzkampf mit dem Katholizismus“. Papst Franziskus versuche, mit vielen Heiligsprechungen dagegenzuhalten. „Dabei greift er auffällig stark auf Märtyrer zurück. Wir versuchen gerade herauszufinden, ob sich dieses Vorgehen wirtschaftlich niederschlägt und erfolgreich ist.“

 

Im Blick auf die Säkularisierung in Westeuropa sagte der Forscher: „Die Menschen schließen davon auf andere Regionen.“ Doch weltweit gesehen verbreiteten sich etwa evangelikale Strömungen des Protestantismus und der Islam. Bei den Evangelikalen geschehe dies durch Missionierung und beim Islam „durch die demografische Entwicklung in der arabischen Welt“ (also durch eine hohe Geburtenrate/d. Red.).

 

Laut dem Handbuch „Operation World“ gibt es derzeit rund 650 Millionen Evangelikale. 1970 waren es noch rund 126 Millionen. Ihr Bevölkerungsanteil in Nordamerika liegt heute bei 26,5 Prozent, in Afrika bei 18,6 Prozent, in Lateinamerika bei 17,8 Prozent, in Asien bei 3,8 Prozent und in Europa bei 2,6 Prozent.

 

McCleary: Zinsbeschränkungen hemmen wirtschaftliche Tätigkeit

 

Barro zufolge hat Religion in Westeuropa immer noch einen großen Rückhalt, auch wenn kaum noch jemand in die Kirche gehe. Dies gelte etwa für die ökonomisch erfolgreichen Länder in Skandinavien. Auf der anderen Seite gebe es aber auch einige islamische Länder, in denen die Frömmigkeit zwar sehr hoch sei, die sich wirtschaftlich aber deutlich schlechter entwickelt hätten.

 

Die Wirtschaftsphilosophin McCleary begründete dies gegenüber Spiegel Online mit Zinsbeschränkungen im Islam: „Das hemmt wirtschaftliche Tätigkeit.“ Wie sie weiter sagte, bringen religiöse Überzeugungen Werte hervor, die wirtschaftlich eine Rolle spielen. So habe eine Untersuchung gezeigt, „dass die überwiegend protestantisch geprägten Kantone der Schweiz dazu tendieren, sich in Abstimmungen für mehr Arbeit und weniger Freizeit auszusprechen“.

 

Laut McCleary tragen Werte wie harte Arbeit, Disziplin, Sparsamkeit und Ehrlichkeit zum Wirtschaftswachstum bei. Je mehr die Religion wegfalle, desto mehr hätten Menschen eine andere Motivation: „Hierzu zählt etwa Gier.“

 


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