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Katholiken und Freikirchler debattieren: Wie wirkt der Heilige Geist?


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Rolf

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Katholiken und Freikirchler debattieren: Wie wirkt der Heilige Geist?
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v. l.: Frank Uphoff, Burkhard Neumann, Ansgar Hörsting, Jürgen Stolze, Gerhard Feige. Foto: Johannes Oeldemann

Paderborn (idea) – „Das Sagen hat der Geist?!“: Über dieses Thema diskutierten zwei freikirchliche Leiter und ein römisch-katholischer Bischof am 5. März bei einem Podiumsgespräch in Paderborn. Es fand im Rahmen eines Symposiums (4.–6. März) mit Vertretern der katholischen Kirche und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) statt. Veranstalter war das (katholische) Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn.

 

Bischof Feige: Der Heilige Geist wirkt in der Kirche

 

Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige sagte, dass der Heilige Geist in der Kirche wirke und „durch die Gemeinschaft der Gläubigen“ sowie durch die Sakramente erfahrbar sei. Aus katholischer Sicht sei die Einheit der Kirche ein Kriterium für das Wirken des Heiligen Geistes.

 

Man sei überzeugt, dass bei eintretenden Spaltungen „uns der Geist verlässt“. Es sei eine andere Frage, wie diese Einheit aussehen könne. Sie könne auch „stürmisch“ sein. Wichtig sei aber, beieinander zu bleiben.

 

Ferner bezeichnete Feige die traditionellen, klassischen liturgischen Elemente – etwa das Stundengebet – als ein Rüstgeländer. Der Heilige Geist wirke ferner in der Feier der Eucharistie und in Exerzitien. Darüber hinaus werde auch die persönliche Glaubenserfahrung in der katholischen Kirche immer wichtiger.

 

Vizepräses Uphoff (BFP): Christen empfangen auch heute Visionen und Bilder

 

Der Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), Frank Uphoff (Velbert), betonte, dass die Pfingstbewegung eine Geistbewegung sei. Ihre Mitglieder glaubten gemäß 1. Korinther 12 an die Gaben des Heiligen Geistes.

 

In den Gemeinden gebe man bei Veranstaltungen beispielsweise den Teilnehmern die Möglichkeit, eine Vision oder ein Bild mitzuteilen. Diskussionen in Leitungsgremien würden manchmal unterbrochen, um gemeinsam zu beten. Anschließend frage man, ob jemand „ein Wort des Herrn“ empfangen habe.

 

Uphoff: „Das klingt hochtrabend, aber wir können auch heute erwarten, dass der Geist Gottes uns leitet und führt.“ Grundsätzlich müsse innerhalb der Gemeinde geprüft werden, ob ein empfangenes Wort tatsächlich von Gott komme.

 

Uphoff räumte ein, dass auch in pfingstkirchlichen Kreisen Menschen „über das Ziel hinausschießen“. Manchmal stelle sich im Nachhinein heraus, dass eine angeblich „im Geist empfangene Vision“ nicht in die Tat umgesetzt werden konnte.

 

Glaubenserfahrungen nicht auf die Sakramente reduzieren

 

Pfingstgemeinden seien überzeugt, dass der Heilige Geist in jedem Christen wirke. Deswegen hätten kirchenleitende Gremien – etwa im Vergleich zur katholischen Kirche – deutlich weniger Möglichkeiten, in den Ortsgemeinden Einfluss zu nehmen. Es gebe aber derzeit auch eine Gegenbewegung, so Uphoff: „Der Ruf nach stärkerer Leitung und apostolischer Autorität wird in unseren Kreisen lauter.“

 

Er bezeichnete ferner die Reduzierung der Glaubenserfahrung auf die Sakramente und formale Handlungen als „Engführung“. Er wolle die katholische Kirche ermutigen, die persönlichen Glaubensmomente und die Erfahrungen im Heiligen Geist im Vergleich zu den Sakramenten stärker zu betonen.

 

Präses Hörsting (FeG): Der Heilige Geist spricht auch heute zu den Menschen

 

Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG), Ansgar Hörsting (Witten), sagte, dass der Heilige Geist auch heute noch zu den Menschen spreche. Er persönlich bete häufig beim Autofahren und stelle sich dann vor, dass Jesus hinter ihm mit im Wagen sitze. Er stelle Fragen, höre auf Gott und bekomme dann auch Impulse, die wie eine Antwort auf die Fragen seien.

 

Das Wirken des Heiligen Geistes erlebe er auch in Debatten. Oft werde in Gremien sehr kontrovers diskutiert. Dann gebe es eine Phase, in der alle beteten und aufeinander hörten. Anschließend entscheide man. Wenn in diesem Prozess eine Einheit entstehe, sei das auch auf das Wirken des Heiligen Geistes zurückzuführen.

 

Das bedeute nicht, dass es eine einstimmige Entscheidung sein müsse, sondern es könne auch ein Mehrheitsbeschluss sein, mit dem aber alle gut leben könnten. Laut Hörsting stellt der Heilige Geist Jesus Christus und sein Evangelium in den Mittelpunkt. Er plädierte für eine „missionarische Ökumene“.

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden besteht aus rund 500 Gemeinden mit über 42.000 Mitgliedern.

 

Der BFP ist die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen in Deutschland. Der Bund umfasst derzeit 843 Gemeinden mit gut 63.000 Mitgliedern.

 

Das dreitägige Symposium wurde zum zehnten Mal veranstaltet und stand unter dem Thema „,Wir glauben an den einen Geist‘. Das Wirken des Heiligen Geistes aus freikirchlicher und römisch-katholischer Sicht“. Das Podiumsgespräch moderierten und organisierten Burkhard Neumann, Direktor am Johann-Adam-Möhler-Institut, und der methodistische Pastor Jürgen Stolze (Eisenach).

 


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