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Diener: „Sachsen“ war entscheidend für Verzicht auf erneute Kandidatur


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Diener: „Sachsen“ war entscheidend für Verzicht auf erneute Kandidatur

 

 

 

 

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Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Michael Diener. Foto: idea/kairospress

Elbingerode (idea) – Der Präses der pietistischen Dachorganisation Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband, Michael Diener (Kassel), hat Kritik aus den eigenen Reihen zurückgewiesen und seinen Kurs verteidigt. Zugleich warf er Teilen der evangelikalen Bewegung vor, zu polarisieren. Ferner nannte er in seinem letzten Bericht vor der Mitgliederversammlung des Verbandes den Grund für seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur. Die Mitgliederversammlung tagte vom 13. bis 15. Februar in Elbingerode (Harz).

 

Der 57-Jährige, der auch dem Rat der EKD angehört, hatte Ende Dezember in einem Schreiben an das Gremium erklärt, dass er nicht mehr bereit sei, 2021 für eine dritte sechsjährige Amtszeit zu kandidieren. Er wird Ende August 2020 aus dem Amt scheiden und dann wie geplant ein einjähriges unbezahltes „Sabbatjahr“ einlegen. Noch im September 2019 hatte er erklärt, dass er für eine Wiederwahl zur Verfügung stehe.

 

Kritik an dem Kurs des seit 2009 amtierenden Präses hatten unter anderen der Evangelische Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein und der Vorsitzende des Mecklenburgischen Gemeinschaftsverbandes, Hartmut Zopf (Karchow), in Briefen geäußert. Sie beklagen, dass die Dachorganisation unter Dieners Führung biblisches Profil eingebüßt und sich in theologischen und ethischen Fragen zu sehr der EKD angenähert habe. Die Mission für Süd-Ost-Europa (Siegen) erklärte Ende 2019 ihren Austritt aus dem Gemeinschaftsverband.

 

Immer wieder „konservative“ Positionen vertreten

 

Zu der Kritik sagte Diener in seinem Bericht, ihm werde vorgeworfen, dass er nicht die Gemeinschaftsbewegung in der Kirche vertrete, „sondern eher kirchliches – und das ist gleichgesetzt mit falschem – Gedankengut in der Gemeinschaftsbewegung“. Der Präses wies dies energisch zurück: „Ich bin kein ‚trojanisches Pferd‘ und ‚kein falscher Fuffzger‘, sondern ein ehrlicher Sachwalter unserer Themen und Anliegen.“ Er habe in seiner Amtszeit immer wieder öffentlich „konservative“ Positionen vertreten. Als Beispiel nannte er unter anderem seine 2018 geäußerte Kritik am Beschluss der rheinischen Synode, auf die Mission unter Muslimen zu verzichten.

 

Nach seinen Worten haben „pietistisch“ und „konservativ“ zwar gewisse Schnittmengen, seien aber nicht identisch. Er würde sich immer als „Pietist“, aber eher ungern als „konservativ“ bezeichnen lassen, „weil die dabei mitschwingenden Inhalte mir einfach zu unbestimmt sind“. Diener warf seinen Kritikern „fehlende Differenzierung“ vor. Sie legten ein „ungeistliches Schwarz-Weiß-Denken“ an den Tag.

 

„Besonders Konservative“ wie Hartmut Zopf gingen „unreflektiert“ mit den Worten „biblisch“ und „unbiblisch“ um: „‚Biblisch‘ ist, was man selbst vertritt, ‚unbiblisch‘, was von der eigenen Meinung abweicht.“ Hinsichtlich der Ansicht Zopfs, „unter dem Schirm bzw. der Mitwirkung der Gemeinschaftsbewegung einen Verbund missionarisch-bekenntnistreuer Gemeinden“ zu bilden, entgegnete Diener: „Dafür stehe ich nun wirklich nicht zur Verfügung und Gnadau hoffentlich auch nicht.“

 

Präses: Sachsen ist „Herz“ und „Mitte Gnadaus“

 

Zu seinem Amtsverzicht sagte Diener: „Ich bin nicht vertrieben worden, sondern ich lasse aus geistlichen Beweggründen los.“ Entscheidend für seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur sei gewesen, dass sich auch der Sächsische Gemeinschaftsverband der Kritik an seiner Person angeschlossen habe.

 

Sachsen sei „Herz“ und „Mitte Gnadaus“. Kaum ein anderer Verband habe sich so in der „Gnadauer Arbeit“ engagiert. Mit dem Votum Sachsens sei ihm klar geworden, so Diener, dass trotz einer realistischen Wiederwahl 2021 die Folgejahre „im Gegenüber zu den nun aufgetretenen Kritikern schwierig geworden“ wären.

 

Diener: Ich schaute „immer wieder in die hässliche Fratze des Richtgeistes“

 

Rückblickend sagte Diener, er habe als Präses „unglaublich viele wertvolle, lebendige, fruchtbare Erfahrungen“ gemacht, aber „immer wieder auch in die hässliche Fratze des geistlichen Hochmuts, der Gesetzlichkeit, des Richtgeistes geschaut“. Er sei barmherziger und pluraler geworden, „weil ich seitdem eine verstärkte Ahnung davon habe, wie Jesusnachfolge nicht aussieht“.

 

Im Blick auf sein Anliegen, Brücken zu bauen, äußerte er, dass dies nur dort gelingen könne, wo Menschen auf beiden Seiten das wollten: „Wo Pluralität an der eigenen Nasenspitze endet, wo alles Fremde immer gleich beurteilt und schubladisiert werden muss, wo man die ganze geistliche Wahrheit schon gebunkert hat, wo das Reich Gottes nicht größer ist als die eigene Sichtweise, da braucht es keine Brücken.“

 

Es sei völlig illusorisch und wirklichkeitsfremd gewesen, das von ihm beschriebene „konservative Milieu“ mit anderen verbinden zu wollen: „Daran, aber auch nur daran bin ich gescheitert.“ Der Präses rief dazu auf, den bisherigen Weg des Gnadauer Verbandes „christuszentriert, selbstkritisch, erneuernd, offen und konkret fortzusetzen“.

 

Kritik am Netzwerk Bibel und Bekenntnis

 

Kritik übte Diener am Netzwerk Bibel und Bekenntnis, an dessen Spitze der Evangelist Ulrich Parzany (Kassel) steht. Die „Saat“ des Netzwerkes sei aufgegangen: „Im Kampf um die Wahrheit werden Scheidungen und Zerbruch, Polarisation und – für mich – Ablenkung von unserem eigentlichen Auftrag und unserem guten, gemeinsamen Weg in Kauf genommen.“

 

Die „Strahlkraft“ des Netzwerkes sei „sehr limitiert“. Zu ihm gehörten nach vier Jahren „intensiver Werbearbeit, mehreren Büchern des Vorsitzenden und allen Anstrengungen, das Anliegen des Netzwerkes zu multiplizieren“, etwas über 2.500 Mitglieder und etwas mehr als 30 Gemeinden. Angesichts von 1,2 Millionen evangelikal geprägten Christen in Deutschland seien offensichtlich über 99 Prozent der „sogenannten Evangelikalen“ von Zielsetzung und Vorgehensweise des Netzwerkes nicht überzeugt.

 

Präses: Warum ich nicht am „Marsch für das Leben“ teilnehme

 

Diener erläuterte ferner, warum er den jährlichen „Marsch für das Leben“ des Bundesverbandes Lebensrecht in Berlin nicht unterstützt. Er trete zwar für den Lebensschutz ein, aber solange die Initiatoren des Marsches „ihre umfassende Kritik am evangelischen Beratungsansatz nicht überdenken, lässt dieser Dissens meine Teilnahme nicht zu“. Die Mitarbeiter in evangelischen Einrichtungen berieten „ergebnisoffen im Sinne des Gesetzgebers, aber für das Leben“. Dennoch müssten sie sich immer wieder als „Unterstützer einer Tötungsmaschinerie“, als „Mordgehilfen“ oder „Totenscheinaussteller“ diffamieren lassen.

 

Zur Aussprache über den Bericht und zu den Beratungen über den künftigen Kurs „Gnadaus“ waren Medienvertreter nicht zugelassen. Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband umfasst 34 regionale Gemeinschaftsverbände, 16 Diakonissen-Mutterhäuser, 13 theologische Ausbildungsstätten, sechs Missionsgesellschaften, sechs Jugendverbände und 13 sonstige Werke.


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#2
Rolf

Rolf

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Nach meiner Überzeugung sind die Argumente Dieners scheinheilig. Für mein Dafürhalten hat sich der Verband richtig verhalten. Die Äußerungen von diener sind vielfach fragwürdig bis unbiblisch. Die Beschuldigungen bezüglich des "Netzwerk Bibel und Bekenntnis" sind ebenso scheinheilig wie seine Aussagen zum Marsch für das Leben. Diese Verteidigungsschrift lässt ein gewisses Beleidig tsein erkennen. Rhetorik ersetzt nicht Wahrheit. Sein Engagement in der ev. Kirche, die sich inhaltlich immer mehr vom Wort Gottes entfernt ist schwer verdaulich und die Anbiederung an den Papst, zusammen mit Prof. Schirrmacher ist nicht nachvollziehbar. Man vereinbart Schweigepflicht entgegen dem Transparentgebot der Bibel. Als er sich auf Facebook jubelnd darüber äußerte, dass man in Sachen Einheit vorangekommen wäre und ich daraufhin nachfragte, welches Fundament denn diese Einheit hätte, denn Einheit ohne Inhalt sei sinnlos, hat er mich wütend aus seinem Freundeskreis gelöscht. Herr Dr. Diener sollte lieber mal in sich gehen und sich fragen ob er selbst noch auf dem richtigen Weg ist, anstatt biblisch gesunde Organisationen anzuklagen. Das macht keinen Eindruck, allenfalls einen schlechten.


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#3
Roerlo

Roerlo

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Die Aussagen des Herrn Diener sind doch sehr komisch. Ein offenes Bekenntnis zur Inspiration und Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift wäre hilfreicher gewesen. Aber genau das ist für ihn wahrscheinlich kein Thema mehr, weil er sich der verdorbenen Meinung der Kirche angepasst hat. Roerlo


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