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Was ist nur mit den Evangelikalen los?


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Rolf

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Was ist nur mit den Evangelikalen los?

 

 

 

 

Wetzlar (idea) – Die evangelikale Bewegung wirkt zunehmend zerrissen. Sie streitet um das Bibelverständnis und die Ausrichtung. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) fragte zwei Repräsentanten: „Was ist nur mit den Evangelikalen los?“.

 

In einem Streitgespräch äußerten sich zwei Theologen, der Buchautor Jürgen Mette (Marburg), und der Verlagsleiter des Bibelbundes, Thomas Jeising (Homberg bei Kassel). Mette zufolge gibt es eine polarisierende Lagerbildung, die das Miteinander sehr belastet.

 

Nach seiner Einschätzung observiert bei den Evangelikalen „ein Lager das andere“, anstatt miteinander zu reden. Differenzen über die richtige Bibelauslegung würden personalisiert und dadurch Glaubensbrüder aus beiden Lagern öffentlich beschädigt.

 

Mette: Der Begriff „Bibeltreue“ ist emotional und nie theologisch definiert worden

 

Kritik übte Mette am Begriff „Bibeltreue“. Dieser sei sehr emotional und nie theologisch definiert worden. Die einen empfänden sich als bibeltreu, weil sie ihre Kinder mit körperlichen Strafen erzogen haben, manche, weil sie die Landeskirche verlassen haben, und andere, weil sie nur Erwachsene taufen oder „die Frauen von der Kanzel holen“. Mette: „Der Begriff ist so belastet, dass er uns kaum noch weiterhilft.“

 

Ferner übte Mette Kritik an der Forderung, es müsse mehr über den Zorn Gottes gepredigt werden. Er habe Frauen und Kinder vor Augen, die vom Zorn ihrer Ehemänner und Väter schon genug hätten. Sie bräuchten nicht noch mehr Zorn, sondern Gottes Liebe. Mette zufolge müssen sich in der evangelikalen Bewegung „der Ton und der Stil“ ändern.

 

Nötig sei es, zu einem Erbarmen über den Zustand dieser Welt zu kommen, anstatt sich gegenseitig zu demontieren: „Es ist unser Lagerkampf, unsere Beschäftigung mit uns selbst, die mich so sehr bekümmert.“ Mette ist Autor des Buches „Die Evangelikalen: Weder einzig noch artig“.

 

Jeising: Teile der Evangelikalen sind in der Krise

 

Jeising widersprach Mette. Dem Verlagsleiter zufolge nimmt ein Teil der Evangelikalen an der Krise der Volkskirchen teil. So schrumpften der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), die Methodisten und Teile des Baptismus.

 

Dazu komme eine Krise der Verkündigung. Teilweise würden Elemente des Evangeliums aufgegeben und zunehmend evangelikale Überzeugungen infrage gestellt. Die Bibel werde nicht gründlicher, sondern beliebiger gelesen.

 

Jeising: „Der christliche Glaube hat Grenzen, und wenn man ihn verkünden will, dann muss man auch von diesen Grenzen reden, um nicht beliebig zu sein.“ Wenn beispielsweise auch evangelikale Theologen sagten, auf das leere Grab komme es gar nicht so sehr an, sei eine Grenze erreicht.

 

Auch vom Zorn Gottes predigen

 

Jeising forderte zudem, auch vom Zorn Gottes zu predigen. Diese Botschaft sei im Alten wie im Neuen Testament gleichermaßen vorhanden: „Wir können nicht einfach darüber schweigen, weil es nicht in die Zeit passt. Der Zorn Gottes hat noch nie in die Zeit gepasst.“

 

Evangelikale müssten den Mut haben, bei der Heiligen Schrift zu bleiben: „Wir dürfen den Menschen den Glauben nicht dadurch leichter machen wollen, dass wir die kantige Botschaft etwas runder machen und die anstößigen Themen weglassen.“

 

Auch Jesus Christus habe Menschen mit harter Rede vor den Kopf gestoßen, ihnen aber letztlich damit aufgeholfen. Jeising ist Herausgeber des Buches „Knapp daneben ist auch vorbei. Holzwege post-evangelikalen Glaubens“.


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