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Schwere Vorwürfe gegen Missionswerk „Kwasizabantu“


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Rolf

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Schwere Vorwürfe gegen Missionswerk „Kwasizabantu“

 

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Eine Mutter aus dem Volk der Zulu mit ihrem Kind. Symbolbild: pixabay.com

Johannesburg (idea) – Schwere Vorwürfe gegen das südafrikanische Missionswerk „Kwasizabantu“ erhebt die afrikaanssprachige Wochenzeitung „Rapport“ (Johannesburg). Der Gründer und Leiter des Missionswerks, Erlo Stegen, und seine Familie lebten in großem Luxus, während die dort tätigen rund 800 Mitarbeiter ausgebeutet würden. Zudem seien umgerechnet über acht Millionen Euro der Glaubensgemeinschaft spurlos verschwunden.

 

Start mit einer Erweckung

 

Zum Hintergrund: Der deutschstämmige Missionar Erlo Stegen (84) hatte das Werk nach einer geistlichen Erweckung 1967 unter dem Volk der Zulu gegründet. Seine lutherischen Vorfahren waren Mitte des 19. Jahrhunderts von der Hermannsburger Mission ausgesandt worden. Die von Stegen geleitete Gruppe siedelte sich im Osten von Südafrika im ehemaligen Natal (heute: KwaZulu-Natal) an. Die Siedlung nannten sie Kwasizabantu (Ort der Hilfe für Menschen). Ihr Geld verdient die Mission heute mit dem Verkauf von Trinkwasser in Flaschen (Markenname „aQuellé“).

 

Sünden werden in einem Buch festgehalten

 

„Rapport“ zufolge werden die Mitarbeiter nicht nur finanziell ausgebeutet, sondern auch ständig überwacht. Sie müssten etwa gegenüber Leitern ihre Sünden bekennen. Diese würden in einem Buch festgehalten. Eine ehemalige Mitarbeiterin, die die Gruppe verlassen hat, sagte der Zeitung, sie habe für umgerechnet vier Euro pro Woche arbeiten müssen: „Wir haben die Entscheidungen der Leiter akzeptiert, da wir glaubten, dass es der Wille Gottes ist.“ Ein 32-jähriger Aussteiger berichtete, dass die Leiter – neben Erlo Stegen auch sein Bruder Friedel – als göttliche Wesen angesehen würden, „die Gott so nahestehen, dass sie keine Sünde mehr begehen“.

 

Theologe: „Moderne Sklaverei“

 

Der außerordentliche Professor für Ethik des Neuen Testaments, Peet Botha (Potchefstroom), übt ebenfalls scharfe Kritik an dem Missionswerk, dem er viele Jahre selbst angehörte. Inzwischen betreibt er einen Blog, um auf Missstände in dem Missionswerk hinzuweisen. Dessen Anhänger arbeiteten „bis auf die Knochen“ und lebten in Armut. Stegen residiere dagegen in einer Villa mit einem Schwimmbad und vielen Bediensteten. Ihm stünden vier Flugzeuge zur Verfügung. Botha: „Das ist nichts anderes als moderne Sklaverei.“ Außerdem wirft Botha leitenden Mitarbeitern des Missionswerkes sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung vor. Er sei bereit, das unter Eid vor Gericht zu bezeugen.

 

Es fehlen umgerechnet über acht Millionen Euro

 

In einem zweiten Beitrag berichtet „Rapport“ von einer Unterschlagung. In dem Beitrag erhebt Friedel Stegen in einer eidesstattlichen Erklärung den Vorwurf, dass die rechte Hand seines Bruders Erlo, Lydia Dube, sich umgerechnet über acht Millionen Euro von dem Missionswerk „geliehen“ und nicht zurückbezahlt habe. Das Geld sei in Säcken und Plastiktüten mit Autos und Flugzeugen weggebracht worden. Nach Angaben von „Rapport“ hat die Mission keine Anfragen beantwortet.

 

Ableger in der Schweiz und in Deutschland: Alle Verbindungen gekappt

 

Unterdessen wurde bekannt, dass sich die Ableger des Missionswerks in Deutschland und der Schweiz von der Zentrale in Südafrika getrennt haben. Über die Entwicklungen dort sei man bestürzt, sagten Sprecher aus Deutschland und der Schweiz. In Deutschland betrieb die Mission bisher eine Zentrale in Lindach, einem Ortsteil von Schwäbisch Gmünd, sowie vier Gemeinden. Zum Werk gehört auch die Freie evangelische Schule Lindach. Der Vorsitzende des Schulträgervereins, Georg Grau (Schwäbisch Gmünd), sagte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, im Hintergrund der Kontroverse stehe ein Machtkampf um die Nachfolge des erkrankten Leiters Erlo Stegen. Damit wolle man in Deutschland aber nichts zu tun haben und habe alle Verbindungen gekappt. Kritiker von Kwasizabantu betreiben die Internetseite ksb-alert.com.

 

Weiter Gutes tun

 

In einer namentlich nicht gekennzeichneten Stellungnahme des Missionswerkes in Südafrika heißt es, trotz aller „negativen und schadenbringenden Veröffentlichungen in den Medien“ sei man weiterhin bestrebt, „Gutes zu tun, so wie der Herr uns leitet“. Man wolle nicht in Einzelstreitigkeiten verwickelt werden: „Wir sind überrascht, dass derart schwerwiegende Anschuldigungen erhoben werden und dass diejenigen, die das tun, sich damit an die Öffentlichkeit wenden, anstatt die Angelegenheiten an die Polizei weiterzuleiten, damit die mutmaßlichen Täter zur Rechenschaft gezogen werden können.“ Man habe die Angelegenheit an Anwälte übergeben.

 


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