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Glaube darf kein Anlass für Unfrieden werden


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Rolf

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Glaube darf kein Anlass für Unfrieden werden

 

 

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach zur Eröffnung der Weltversammlung des weltweiten Netzwerks „Religions for Peace“. Foto: picture-alliance/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Lindau (idea) – Religionen müssen sich für Frieden einsetzen, sonst versagen sie vor ihrem eigenen Anspruch und verlieren ihre Glaubwürdigkeit. Das sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung der Weltversammlung des Netzwerks „Religions for Peace“ (Religionen für den Frieden). Sie findet vom 20. bis 23. August in Lindau am Bodensee statt. Die Organisatoren erwarten 700 Vertreter aus Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, Judentum und anderen Religionen sowie 200 Gäste aus Politik und Gesellschaft. In seiner Rede sagte der reformierte Christ Steinmeier, es dürfe „uns, denen uns Religion und Glaube wichtig sind, nicht gleichgültig sein, wenn immer wieder viele Menschen zum Ausdruck bringen, dass Religion geradezu ein friedensverhinderndes, ja kriegsförderndes Phänomen sei“. Der Glaube könne „eine große, ja wunderbare Macht sein, die den Einzelnen für sein ganzes Leben prägen kann, die ihm im Leben und Sterben Kraft und Sinn geben kann“. Deswegen müssten sich die Vertreter aller Religionen dafür einsetzen, dass ihr Glaube kein Anlass für Krieg und Unfrieden werde. Sonst stehe „ihre Anerkennung als glaubwürdige Botschafter einer Wirklichkeit, die den Menschen unbedingt angeht, auf dem Spiel“.

 

Religionen können nicht auf Wahrheitsanspruch verzichten

 

Steinmeier sagte weiter, jede Religion müsse für sich in Anspruch nehmen, wahr zu sein. „Es gehört sozusagen zum Begriff der Religion selbst, die Wahrheit über Himmel und Erde, über Gott und die Menschen zu kennen.“ Wenn sie ernst und glaubwürdig bleiben wolle, könne sie darauf nicht verzichten. Dieser Wahrheitsanspruch könne aber nur friedlich vertreten werden. „Inzwischen haben wir wohl alle gelernt, dass sich jede Religion, die ihre Überzeugung mit Unterdrückung, Gewalt oder Terror behaupten will, schon selbst diskreditiert hat“, so der Bundespräsident. Die Initiative „Religions for Peace“ mit Sitz in New York wurde vor 50 Jahren gegründet. Sie setzt sich für Frieden, sozialen Zusammenhalt, wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz ein. Alle fünf Jahre findet ihre Weltversammlung statt, in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland. Das Treffen in Lindau steht unter dem Motto „Caring for Our Common Future – Advancing Shared Well-Being“ („Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“).

 

EKD-Ratsvorsitzender: „Hoffnungszeichen in einer aufgewühlten Welt“

 

Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), hieß die Teilnehmer willkommen. Er nannte die Versammlung „Hoffnungszeichen in einer aufgewühlten Welt“. Mit dem Treffen wolle man „ein weltweites Zeichen setzen gegen alles Trennende, was zu Hass und Gewalt führt“. Auf der Versammlung sprach auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München). Er nannte es bedrängend, dass die Welt immer häufiger den Verlockungen mehr oder weniger homogener Zivilisationsräume zu erliegen drohe. „In großen Teilen der muslimisch geprägten Welt gewinnen Bewegungen an Zulauf, die die Einheit von Staat, Gesellschaft und Religion propagieren.“ In Indien gebe es starke Kräfte, die den Hinduismus als – die anderen ausgrenzende – Staats- und Gesellschaftsdoktrin etablieren wollen. „Und in Europa wird neuerdings wieder die Identität unseres Kontinents als rein ‚christliches Abendland‘ beschworen – und zwar nicht um die christlichen Grundlagen und Wurzeln der Gesellschaften zu betonen, sondern um andere Religionen an den Rand zu drängen“, so Marx.

 

Kardinal Marx: Religionen dürfen nicht Staats- oder Kulturideologien werden

 

„Wenn Religionen sich von den Kräften der Homogenisierung und Abgrenzung in den Dienst nehmen lassen, werden sie zu Staats- oder Kulturideologien.“ Sie beschädigten sich damit selbst und ermöglichen sogar Ungerechtigkeit und Unfrieden. Dieser Gefahr müssten die Repräsentanten der Religionen widerstehen. An der Versammlung nimmt auch der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Bischof Efraim Tendero (Manila), teil.

 


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