Historiker Wolffsohn: Linken und islamischem Judenhass nicht weiter ausblenden!
Veröffentlicht: 1. Juni 2019 | Autor: |
Häufige Einseitigkeit aus Gründen „politischer Steuerung“ Der deutschjüdische Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn ist seit langem als Buchautor, Vortragsredner und durch TV-Talkrunden bekannt. 2017 wurde er als „Hochschullehrer des Jahres“ ausgezeichnet. .Heute übt er in BILD-online deutliche Kritik an der einäugigen Fixierung deutscher Politiker und Medien auf den Antisemitismus von rechtsextremer Seite. Der linke Antisemitismus werde hingegen kaum beachtet – und noch weniger der islamische. Das gilt laut Wolffsohn (siehe Foto) auch für Angela Merkel..Unter dem Titel „Die Wurzeln des Judenhasses in Deutschland Antisemitismus – hier irrt (nicht nur) die Kanzlerin“ heißt es in einem ausführlichen Artikel des Geschichtsprofessors, die einseitige Betrachtung dieses Themas erfolge „aus Gründen der politischen Steuerung“ und sie sei „gewollt“.Der Autor sieht diese Problematik auch beim Bundespräsidenten sowie fast der gesamten „politische Klasse“ und auch bei den „meisten nationalen und internationalen Medien„.
Bei der amtlichen Antisemitismus-Statistik sei nicht die Zählung der Taten als solche falsch, sondern die politische Zuordnung der Täter:
„Das ist geschichts- und integrationspolitisch gewollt oder zumindest so gesteuert, dass der muslimische Antisemitismus in Gedanken, Wort, Tat und somit in Zahlen verniedlicht wird.“
BILD: Wolffsohns Bestseller mit dem Titel „Deutschjüdische Glückskinder“
Für Judenfeindlichkeit gäbe es – sowohl früher wie heute – drei Quellen bzw. Ursachen: den Rechtsextremismus, den (ultra)linken Antizionismus und vor allem den muslimischen Antisemitismus.
Entgegen dieser offensichtlichen Sachlage gäbe es in der öffentlichen Debatte aber Tabus:
„Benannt wird eigentlich nur der rechte, selten der linke und noch seltener der muslimische. Aus Angst, integrationspolitisches Porzellan zu zerschlagen, wird der muslimische tabuisiert und damit befördert. Doch Angst ist ein schlechter Diagnostiker und ein noch schlechterer Therapeut. Ohne richtige Diagnose keine Heilung.“
Wer sich von „Fake statt Fakten“ leiten lasse, könne Antisemitismus nicht wirksam bekämpfen, betont der Geschichtswissenschaftler.
Ouelle für die Zitate: