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Die Petition gegen den „Gender-Unfug“ unterstützen?


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Rolf

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Die Petition gegen den „Gender-Unfug“ unterstützen?

 

 

 

 

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v. l.: Der Philosoph und evangelische Theologe Harald Seubert und die theologische Referentin am Evangelischen Zentrum Frauen und Männer gGmbH, Ruth Heß. Fotos: Privat
 
 

Wetzlar (idea) – Fast 59.000 Bürger haben bislang die am 6. März gestartete Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ des „Vereins Deutsche Sprache“ (Dortmund) unterschrieben. Die Initiatoren sind die Schriftstellerin Monika Maron (Berlin), der Journalist und Autor Wolf Schneider (Starnberg), der Vorsitzende des Vereins Deutsche Sprache, Prof. Walter Krämer (Dortmund), sowie der frühere Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus (Ergolding). Sie wenden sich nach eigenen Angaben „aus Sorge um die zunehmenden, durch das Bestreben nach mehr Geschlechtergerechtigkeit motivierten zerstörerischen Eingriffe in die deutsche Sprache“ an die Öffentlichkeit. Die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) fragte darum in einem Pro und Kontra, ob sich die evangelische Kirche – die „Kirche des Wortes“ – dieser Petition anschließen sollte.

 

Pro: Sprachzwang ist Entmündigung

 

Dafür äußert sich der Philosoph und evangelische Theologe, Harald Seubert (Nürnberg/Basel). Der Professor und Fachbereichsleiter für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel ist Erstunterzeichner der Petition. Seubert: „Gefordert ist die Kirche des Wortes und des freimütigen Bekenntnisses überall dort, wo Sprach- und Denkzwänge direkt oder indirekt ausgeübt werden.“ Das sei in der Genderisierung der Sprache längst der Fall. Nach außen gebe sie sich tolerant, schließe zugleich aber jeden aus, „der sich ihren Dogmata entzieht“. Von der Reformation her sei die evangelische Kirche in besonderer Weise auf Sachgemäßheit, Wahrhaftigkeit und Verständlichkeit von Wort und Schrift verpflichtet: „Die große literarische Bewegung, die von der Lutherbibel und vom deutschen Pfarrhaus für Jahrhunderte ausging, zeigt die Kraft der Sprache.“ Nicht durch Zwanghaftigkeit, sondern durch eine Schöpfungskraft, die dem Menschen gegeben ist, könne er die Welt benennen und beschreiben: „Sprachzwang ist Entmündigung.“

 

Kontra: Kritik an einer Kanonade an Kampfbegriffen

 

Anderer Ansicht ist die Theologische Referentin am Evangelischen Zentrum Frauen und Männer, Ruth Heß (Hannover). Sie verweist darauf, dass Petitionen von Einzelnen unterschrieben werden. Die Frage, was die „Kirche des Wortes“ diesbezüglich zu tun oder zu lassen habe, sei „offenbar bildlich zu verstehen“. Wenn damit gemeint sei, dass die Kirche bewusst mit Sprache umgehen sollte, dann sei dem vorbehaltlos zuzustimmen. Zugleich übt sie aber scharfe Kritik am Vorstoß des Vereins Deutsche Sprache. Er klage über den vermeintlichen Zwang der Genderisierung der Sprache, „doch faktisch ist er selbst es, der mit seinem ‚Schluss mit …!’ das Sprechen anderer einschränken will“. Zudem bestreite er den Zusammenhang von Sprache und Welterleben, der psychologisch gut belegt sei, und arbeite „zugleich selbst mit einer Kanonade an Kampfbegriffen, um die öffentliche Meinung zu lenken“. Nicht zuletzt schwöre er auf eine ungebrochene Zweigeschlechtlichkeit und gleichzeitig auf das generische Maskulinum. Heß fragt: „Wie passt das alles zusammen?“ Abschließend zitiert sie einen Bibeltext aus dem Neuen Testament: „Ihr sollt wissen: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn“ (Jakobus 1,19).


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