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Vorwurf: „Der Spiegel“ berichtet irreführend über christliches Institut


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Rolf

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Vorwurf: „Der Spiegel“ berichtet irreführend über christliches Institut

 

 

 

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In dem Beitrag des des Magazins „Der Spiegel“ ging es um „Konversionstherapien“ für Homosexuelle. Symbolfoto: pixabay.com

Tamm (idea) – Das Institut für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung (IDISB/vormals Wuestenstrom) mit Sitz in Tamm sieht sich durch einen Artikel des Magazins „Der Spiegel“ (Ausgabe 2/2019) über „Konversionstherapien“ für Homosexuelle in einen falschen Zusammenhang gestellt. Das Magazin berichtet darin über „Ärzte, Therapeuten und Prediger, die Homosexuelle umerziehen wollen“. Zwei Beispiele führen die Journalisten Marco Karp und Christoph Koopmann dafür an: eine namentlich nicht genannte „Therapeutin“, die eine homosexuell empfindende Frau angeblich mit Elektroschocks und „rotem und pinkem Licht“ behandelte, sowie den Arzt Gero Winkelmann (Unterhaching). Der Vorsitzende des Bundes katholischer Ärzte nennt laut „Spiegel“ Homosexualität eine „perverse sexuelle Fixierung“, die unter anderem „von zu viel Weichmachern im Waschmittel“ herrühre. Er behandle „vier bis neun Menschen“ pro Jahr unter anderem mit homöopathischen Mitteln. Die Ärztin Lieselotte Mahler und der Psychotherapeut Dietrich Munz (beide Berlin) fordern laut „Spiegel“ das Verbot solcher „Konversionstherapien“, weil sie psychisch schädlich und diskriminierend seien.

 

Zweifel am Erfolg von Konversionstherapien

 

In dem Zusammenhang heißt es in dem Artikel: „‚Konversionstherapien’ haben vor allem in der evangelikalen Szene in den USA Konjunktur, aber auch in Deutschland gibt es Dutzende Anbieter, etwa das evangelikale Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) oder Wuestenstrom. Sie bieten Seminare, Workshops und Gottesdienste an, verteilt über die ganze Republik.“ Der Vorsitzende des IDISB, Markus Hoffmann, sagte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass die „Spiegel“-Journalisten sich bei ihm nicht über die Arbeit des IDISB erkundigt hätten. Er distanzierte sich von den im „Spiegel“ beschriebenen Konversionstherapien. „Diese Ansätze haben nichts – und hatten nie etwas – mit unserer Arbeit zu tun!“ Die Arbeit an der Sexualität dürfe niemals in einem Zwangskontext stehen, so Hoffmann. Er bezweifle zudem den Erfolg solcher Behandlungen, weil es sich „bei der Sexualität um einen komplexen bio-psycho-sozialen Zusammenhang handelt, der einer Behandlung nicht zugänglich ist“.

 

Es geht um den Menschen und seine Konflikte

 

Grundlage der Tätigkeit von IDISB sei „die von vielen Wissenschaftlern bestätigte Tatsache, dass Sexualität ‚fluide’ ist“. Im Zentrum der Beratung stehe nicht die Sexualität eines Menschen, „sondern Konflikte, Probleme und Fragen, die der Ratsuchende in sich selbst vorfindet“. Daran sei auch kein „Veränderungsversprechen“ geknüpft. Als Ergebnis von Begleitung und Beratung erlebten Menschen häufig „eine Verbesserung ihrer emotionalen Lebensbewältigung“ und „manchmal die Veränderung von sexueller Orientierung“. Einige Ratsuchende wünschten sich aufgrund ihres Glaubens auch Unterstützung darin, ihre sexuelle Orientierung nicht auszuleben. „Eine solche Entscheidung fordert Respekt“, so Hoffmann. Die vom „Spiegel“ beschriebenen „Konversionstherapien“ hält er aus mehreren Gründen für schädlich: Sie suggerierten fälschlicherweise einfache Lösungen, arbeiteten mit Zwang und verursachten körperliche und seelische Schäden.

 

Veränderung der sexuellen Orientierung geschieht

 

In der Diskussion um das Verbot von Therapien in Bezug auf die sexuelle Orientierung spricht sich Hoffmann für eine differenzierte Sichtweise aus. Es gebe viele verschiedene Gründe und Motive, die Menschen in ihre Sexualität unbewusst hineintrügen. „Wir erleben schon, dass, wenn solche Gründe, Motive, Konflikte bearbeitet werden können, sich Veränderungen ergeben“, so Hoffmann. Es sei nachgewiesen, dass sich vor allem Menschen zwischen 17 und 22 Jahren in ihrer sexuellen Orientierung verändern, und zwar weit überwiegend von Homo- nach Heterosexualität. „Hier sollte Forschung ansetzen, und auch Mediziner sollten nicht Aussagen machen, dass etwas gar nicht veränderbar ist.“ Deshalb sei es ebenso fragwürdig, junge Menschen schnell zu einem „Coming out“ zu raten. „Es sollte vielmehr geforscht werden, warum sich solche Menschen verändern.“ Alles andere sei ein „falscher Einsatz ärztlicher Autorität“.

 

DIJG: Wir bieten gar keine Therapien an

 

Das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft wollte sich auf idea-Anfrage nicht zu dem „Spiegel“-Artikel äußern. In mehreren Pressemitteilungen hatte sich das Institut in der Vergangenheit zu ähnlichen Darstellungen in anderen Medien geäußert. So heißt es in Bezug auf einen NDR-Beitrag mit dem Titel „Die Schwulenheiler“ aus dem Jahr 2015: Die „Verknüpfung unserer Arbeit mit ‚Umpolung’ weisen wir als unwahr und manipulativ zurück“. Das DIJG stehe „für Selbstbestimmung und Freiheit in der Gesellschaft und im kirchlichen Raum“ und biete keine Therapien an.

 


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