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Evangelischer Pfarrertag: „Hilfe, mein Pfarrer ist jetzt 90!“


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Rolf

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Evangelischer Pfarrertag: „Hilfe, mein Pfarrer ist jetzt 90!“

 

 

 

 

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Der Vorsitzende des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, Andreas Kahnt. Foto: Pfarrerverband/Schauderna

Augsburg (idea) – Bei der geplanten Ausweitung der Lebensarbeitszeit von Pfarrern bis 75 muss „uneingeschränkte Freiwilligkeit“ gewahrt werden. Dieser Ansicht ist der Vorsitzende des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, Andreas Kahnt (Westerstede/Oldenburg). Er sprach beim Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag, der vom 17. bis 19. September in Augsburg stattfindet. Ihm zufolge gibt es viele Gründe, warum Pfarrer gerne länger Dienst tun. Ebenso vielfältig seien allerdings die Gründe, sich dagegen zu entscheiden. So sei davon auszugehen, dass viele Pfarrer aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand gehen. Dass die EKD aufgrund des sich abzeichnenden Pfarrermangels nun für eine Flexibilisierung des Ruhestandes eintrete, scheine voreilig. Es sei vernünftiger abzuwarten, wie die Bundesregierung das Rentenrecht ausgestaltet und das Beamtenrecht anpasst. Sonst scheine am Ende die Vision „Hilfe, mein Pfarrer ist jetzt 90!“ nicht unrealistisch. Derzeit liegt die Regelaltersgrenze für den Ruhestand von Pfarrern bei 67 Jahren. Das Gesetz zur Flexibilisierung des Ruhestandes soll voraussichtlich im November 2019 von der EKD-Synode beschlossen werden.

 

 

Warum Theologiestudenten nicht Pfarrer werden

 

Ferner äußerte sich Kahnt zur Attraktivität des Pfarrerberufs. Es mangele der jungen Generation von Theologiestudenten nicht an Leistungsbereitschaft und Motivation. Allerdings stelle sich im Laufe des Studiums bei nicht wenigen Studierenden Angst vor Ausbeutung, Krisen und mangelnder Unterstützung der Kirchen ein. Die Besten entschieden sich nicht selten gegen ein Vikariat. Nach optimistischer Prognose fehlten im Jahr 2030 etwa ein Drittel der Pfarrer, die zur Besetzung vorhandener Stellen nötig wären. Es gingen zunehmend mehr Frauen in den Pfarrdienst. Dies sowie der Wunsch nach mehr beruflicher Flexibilität führten zu vermehrtem Dienst in Teilzeit. Dadurch seien noch weniger Pfarrstellen besetzbar. Ungebrochen ist laut Kahnt der Drang zum Dienst in Städten. Damit verbunden sei der Rückzug aus ländlichen Regionen. Deshalb hätten die Kirchen die Aufgabe, die Bedingungen für den Pfarrdienst so zu entwickeln, dass die Begeisterung erhalten bleibe.

 

Kirchenasyl: Jedes Einknicken verbietet sich

 

Zum Streit um das Kirchenasyl erklärte Kahnt, jedes Einknicken verbiete sich. Kirchengemeinden und Pfarrer stellten sich vor Menschen, „nicht um den Rechtsstaat auszuhebeln, sondern um dem Recht Geltung zu verschaffen“. Es sei traurig, dass auch Christen das Kirchenasyl beseitigen wollten. Sie griffen damit die Grundlagen des christlichen Glaubens an. Der Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland vertritt etwa 21.000 Geistliche.


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