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Projekt „Netzteufel“ verteufelt missliebige konservative Positionen


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Rolf

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Projekt „Netzteufel“ verteufelt missliebige konservative Positionen

 

 

 

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Die Aktion „Netzteufel“ will Hassreden im Internet bekämpfen. Screenshot: netzteufel.eaberlin.de

Berlin/München (idea) – Die Kritik an dem Projekt „Netzteufel“ der Evangelischen Akademie zu Berlin hält an. Die Aktion will gegen „hateSpeech (Hassreden) im Namen des christlichen Glaubens“ im Internet vorgehen. Dazu untersuchte sie Kommentare auf den Facebook-Seiten der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, des katholischen Onlinemagazins kath.net sowie der Bundesvereinigung der „Christen in der AfD“. Ergebnis: Es gebe dort „toxische Narrative“ (giftige Redeweisen) wie etwa „Der Islam bedroht uns“, „Homosexualität bedroht Gottes Ordnung“ und „Genderwahnsinn ist reine Ideologie“. Für Projektleiter Timo Versemann (Berlin) offenbaren solche Argumentationsmuster „tief verankerte menschenfeindliche Einstellungen und diskriminierende Positionen im Namen des christlichen Glaubens“. Die EKD fördert das Projekt mit bis zu 20.000 Euro, so Versemann auf idea-Anfrage.

 

Kommentar im Bayerischen Rundfunk: Es geht nur vordergründig um Hass

 

Der Journalist und evangelische Landessynodale Hans-Joachim Vieweger (München) kommentiert das Projekt am 26. Mai in einer Hörfunksendung des Bayerischen Rundfunks (Bayern 2). Dabei geht es nach seinen Worten nur vordergründig um den Hass im Netz, sondern vielmehr darum, „missliebige Positionen zu bekämpfen“. Vielmehr werde die Überzeugung der anderen verteufelt, indem man sie als menschen- und demokratiefeindlich diskreditiere. Dabei stehe das Projekt selbst in der Gefahr, „der Demokratie zu schaden, weil der freie Diskurs, der Austausch von Argumenten für die eine oder die andere Position belastet wird“. Beim Thema Islam zeige sich nach der Untersuchung das „teuflische Narrativ“ angeblich schon darin, dass man „die religiösen Unterschiede betont“. Vieweger: „Warum denn nicht? Es muss ja nicht jeder der Behauptung ‚Wir glauben doch alle an den gleichen Gott‘ folgen.“ Zu einer ernsthaften Auseinandersetzung gehöre doch auch, die Unterschiede zwischen dem christlichen Glauben herauszuarbeiten. Vieweger geht ferner auf das Beispiel Homosexualität ein. Nach der Analyse der Akademie fördere angeblich auch die Position den Hass im Netz, dass die „Ehe für alle“ die Bedeutung der traditionellen Ehe gefährde. Dem entgegnet er: „Nun: Ich gehöre zu den Menschen, die glauben, dass die Ehe allein Mann und Frau vorbehalten ist – das ergibt sich für mich aus dem biblischen Schöpfungsbericht, den Jesus bestätigt.“ Damit sei auch schon eine biblisch begründete Anfrage an die Genderbewegung formuliert, die – zumindest teilweise – eine Überwindung der traditionellen Geschlechterordnung propagiere. Vieweger: „Ups – auch damit habe ich wahrscheinlich schon wieder ein ‚toxisches Narrativ‘ bedient.“

 

Linksstehende Internetseiten wurden nicht analysiert

 

Der Journalist hält das „Netzteufel“-Projekt zudem für einseitig. Es habe nur die Kommentarspalten der theologisch konservativen Internetangebote idea und kath.net sowie beim Internetauftritt der „Christen in der AfD“ untersucht. „Linksstehende Internetangebote wurden nicht analysiert – als ob es Hass im Netz nicht auch von dieser Seite gäbe.“ Die Thesen des Projekt richteten sich – wie auch die Erläuterungen auf der „Netzteufel“-Seite zeigten, „gegen sehr viele Positionen, die konservative und wertorientierte Christen beziehen“. Vieweger ist auch Sprecher des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern.

 

Kissler („Cicero“): Es wird Ausgrenzung organisiert mit dem Segen der EKD

 

Scharfe Kritik an dem Projekt hatten zuvor bereits der Leiter des Kulturressorts beim Monatsmagazin „Cicero“, Alexander Kissler (Berlin), und der Schriftsteller Klaus-Rüdiger Mai (Zossen) – Autor des Buches „Geht der Kirche der Glaube aus?“ – geübt. Laut Kissler wird damit „Meinungsfreiheit bekämpft, Glaubensfreiheit beschnitten, Ausgrenzung organisiert – mit dem Segen und den Mitteln der Evangelischen Kirche in Deutschland“. Mai schrieb auf Facebook, die Evangelische Akademie zu Berlin sei „in ihrem Bestreben, Glauben durch Gesinnung zu ersetzen, nun im tiefsten Obskurantismus, im Dunkelmänner- und Dunkelfrauentum angekommen“. Sie habe „das Recht auf die Bezeichnung Akademie verspielt und gehört abgeschafft“.


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