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Nahost-Korrespondent kritisiert Israel-Arbeitshilfe der rheinischen Kirche


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Ulrich Sahm
23. April 2018
 
 
 
 
Nahost-Korrespondent kritisiert Israel-Arbeitshilfe der rheinischen Kirche

 

 

 

 

 

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Das Papier enthalte „palästinensische Propaganda zur Delegitimierung Israels und der Juden“. Foto: Evangelische Kirche im Rheinland

Jerusalem/Düsseldorf (idea) – Scharfe Kritik an der Gottesdienst-Arbeitshilfe „70 Jahre Staat Israel“ der Evangelischen Kirche im Rheinland übt der in Israel lebende deutsche Journalist Ulrich Sahm (Jerusalem). Das Papier enthalte „palästinensische Propaganda zur Delegitimierung Israels und der Juden“. Verfasser der Arbeitshilfe ist der ehemalige Studienleiter der christlichen Siedlung Nes Ammim im Norden Israels, Pfarrer i. R. Rainer Stuhlmann (Köln). Er unterschlage in dem Text wichtige Tatsachen und betreibe „Geschichtsklitterung“ zulasten des Staates Israel, erklärte Sahm in einer am 22. April veröffentlichten Stellungnahme.

 

In Israel leben 2,5 Millionen Araber

 

So schreibe Stuhlmann, die Staatsgründung habe der palästinensischen Bevölkerung „Vertreibung, Zerstörung, Zwang und Unrecht“ gebracht. Er verschweige aber, dass in Israel 2,5 Millionen Araber lebten, die „eigene Parteien in der Knesset, Generale in der Armee und eine Vertretung in Regierung wie Gesellschaft“ hätten. Auch erwähne Stuhlmann nicht, dass unmittelbar nach der Gründung Israels aus der gesamten arabischen Welt fast alle dort seit 3.000 Jahren lebenden Juden zwangsenteignet und vertrieben worden seien.

 

Arabische Staaten haben Kriege gegen Israel angezettelt

 

Die Arbeitshilfe verdreht laut Sahm historische Tatsachen. So behaupte Stuhlmann, „die von den Vereinten Nationen beschlossene Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat“ habe zu dem sogenannten Palästinakrieg (1947–1949) geführt. Diese Darstellung sei falsch. In Wirklichkeit hätten arabische Staaten wie Ägypten, Syrien, Libanon und Jordanien den Krieg angefangen, „weil sie keinen jüdischen Staat in ihrer Mitte dulden wollten“. Ein „Höhepunkt der Geschichtsklitterung“ in der Arbeitshilfe sei die Aussage, dass „die palästinensischen Christen seit zweitausend Jahren im Land leben“. Das sei unmöglich, weil es dann „palästinensische Christen“ bereits vor der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gegeben haben müsste, so Sahm. Das fand nach Darstellung der Bibel um das Jahr 33 statt.

 

Israel wehrt sich gegen Raketenbeschuss und Attentate

 

Darüber hinaus enthalte der Text der Arbeitshilfe tendenziöse Formulierungen. So schreibe Stuhlmann mit Blick auf die militärischen Auseinandersetzungen in den 70 Jahren seit der Staatsgründung: „Immer war Israel trotz schmerzlicher Verluste siegreich und die Palästinenser die Verlierer.“ Tatsächlich hätten sich die Israelis auch mit Militäroperationen „gegen Raketenbeschuss und Selbstmordattentate in Bussen, Schulen und Restaurants gewehrt“, schreibt Sahm. „Hätten die Juden sich etwa massakrieren lassen sollen, um den Palästinensern einen Sieg zu gönnen?“

 

Die Palästinenser selbst verhindern die Gründung ihres Staates

 

Eine falsche Behauptung Stuhlmanns sei ferner, dass „die Anerkennung eines palästinensischen Staates immer noch aussteht – auch durch unsere Regierung“. Der palästinensische Staat könne aber derzeit gar nicht anerkannt werden, da er nicht existiere. Die Palästinenser hätten ihn noch nicht ausgerufen, weil sie dadurch „Milliardensummen verlieren würden, die ihnen als ,Aufbauhilfe für den künftigen Staat‘ geschenkt werden. Sowie sie einen Staat ausgerufen hätten, stünde ihnen bestenfalls eine kümmerliche ,Entwicklungshilfe‘ zu.“

 

Rheinische Kirche: Jubiläum der Staatsgründung ist „ein Grund zur Mitfreude“

 

Der Pressesprecher der rheinischen Kirche, Jens-Peter Iven (Düsseldorf), wies gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea die Vorwürfe zurück. Die von Sahm ausgewählten Zitate aus der Arbeitshilfe gäben deren Inhalt nicht zutreffend wieder. Die Haltung der rheinischen Kirche zum Staat Israel bringe Präses Manfred Rekowski (Düsseldorf) in seinem Grußwort zur Arbeitshilfe klar zum Ausdruck. Darin schreibt Rekowski, die Feiern zum 70-jährigen Bestehen des Staates Israel seien „ein Grund zu Mitfreude“. Das gelte „allen Anfeindungen in der Region und weltweit zum Trotz“. Vertreter der rheinischen Kirchenleitung reisen aus Anlass des Jahrestags der Staatsgründung vom 26. bis 29. April gemeinsam mit Vertretern jüdischer Gemeinden nach Israel. Sahm ist Nahost-Korrespondent verschiedener deutschsprachiger Medien und lebt in Jerusalem.


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