Kirchenvertreter unterstützt Protest gegen Kritiker der „Ehe für alle“
Frankfurt am Main (idea) – Ein hessen-nassauischer Kirchenvertreter hat sich hinter die „Demo der Vielfalt und Liebe“ am 20. Januar in Frankfurt am Main gestellt. Die Kundgebung des „Bündnisses für Akzeptanz und Vielfalt“ in der Innenstadt richtet sich gegen ein zeitgleich in Kelsterbach stattfindendes Symposium des Aktionsbündnisses für Ehe und Familie „Demo für alle“. Bei dem Treffen sollen Argumente für eine Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die vom Bundestag beschlossene „Ehe für alle“ gesammelt werden, teilte der Veranstalter mit. Wie der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung beim Evangelischen Stadtdekanat Frankfurt, Gunter Volz, auf der Internetseite „Evangelisches Frankfurt“ schreibt, wendet sich das Symposium gegen die rechtliche Gleichstellung homosexueller Partner. Doch die hessen-nassauische Kirche trete „schon seit vielen Jahren für die volle gesellschaftliche und kirchliche Gleichstellung homosexueller Menschen ein“. Familie könne in unterschiedlichen Formen gelebt werden „und einen Rahmen bieten, in dem Gottes zugesprochener Segen sich verwirklicht“ – zitiert Volz die Lebensordnung seiner Kirche. Nach seinen Angaben wachsen in Deutschland rund 7.000 Kinder in homosexuellen Partnerschaften auf. Dagegen nehme die traditionelle „Mutter-Kind-Familie“ immer mehr ab.
Integrationsdezernentin auch gegen „Demo für alle“
Auch die Frankfurter Integrationsdezernentin Sylvia Weber (SPD) wandte sich gegen das Symposium der „Demo für alle“. Es handele sich um eine „diskriminierende Veranstaltung, die sich gegen die Grundwerte des gesellschaftlichen Miteinanders richtet“, erklärte Weber. Sie rief ebenfalls dazu auf, an der Gegenveranstaltung in der Innenstadt teilzunehmen.
200.000 Unterzeichner gegen „Ehe für alle“
Um die erwarteten Gegendemonstranten vom Symposium möglichst fernzuhalten und es ohne Zwischenfälle stattfinden zu lassen, hielt die „Demo für alle“ den Konferenzort in Kelsterbach bis einen Tag vor der Veranstaltung geheim. Die Tagung wird gemeinsam mit der internationalen Petitionsplattform CitizenGO durchgeführt. Dort haben fast 200.000 Bürger einen Aufruf gegen die „Ehe für alle“ unterzeichnet.