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Wenn ein Diakoniewerk eine AfD-Spende zurückweist


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Rolf

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Pro und Kontra
09. Januar 2018
 
 
 
Wenn ein Diakoniewerk eine AfD-Spende zurückweist

 

 

 

 

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v. l.: Der Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, und der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne. Fotos: Thüringer Staatskanzlei, peter-hahne.de

Wetzlar (idea) – Nach einem Besuch der Tafel des evangelischen Diakoniewerks im thüringischen Sonneberg ließ der heimische AfD-Bundestagsabgeordnete Anton Friesen der Suppenküche eine Spende über 100 Euro zukommen. Doch wenige Tage später erhielt er das Geld zurück. Zur Begründung hieß es, das Menschenbild seiner Partei passe nicht zu dem von Diakonie und Kirche. Diesen Vorfall nahm die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) zum Anlass, zwei prominente Christen – den Ministerpräsidenten von Thüringen, Bodo Ramelow (Erfurt/Die Linke), und den Journalisten und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) – in einem „Pro und Kontra“ zu fragen: Sollte man Spenden aus politischen Gründen zurückweisen?

 

Ramelow: Empfänger sollen selbst entscheiden dürfen

 

Für diese Möglichkeit sprach sich Ramelow aus: „Von wem sie Spenden annehmen, sollten die Empfänger selbst entscheiden dürfen.“ Er ist überzeugt, dass es bei der Ablehnung der Spende „weder um den Menschen noch um die Arbeit des Bundestagsabgeordneten“ gegangen sei. Sonst wäre der AfD-Politiker gar nicht erst empfangen worden. Und hätte er den Geldschein still in eine Sammelbüchse gesteckt, ohne „großes Gewese“ darum zu machen, würde heute niemand über diese Spende reden: „Aber der Absender wollte als Mandatsträger erkennbar sein.“ Das sei legitim. Es sei jedoch auch das Recht des Empfängers, über die Annahme und Verwendung der Spende zu entscheiden: „Staatliche Instanzen sollten sich da raushalten. Ich respektiere die Entscheidung der Sonneberger Diakonie.“ Der Protestant Ramelow war während seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter (2005–2009) Religionsbeauftragter seiner Fraktion.

 

Hahne: Die Kirche sollte AfD-Politikern nun auch die Kirchensteuern zurückerstatten

 

Anderer Ansicht ist Hahne: „Funktionäre haben Geld zurückgewiesen, das den Bedürftigen nun fehlt.“ Freuen über den Vorgang könne sich allein die AfD, „der es wieder mal gelungen ist, kostenlosen Wahlkampf zu bekommen“. Für schlimm hält Hahne die Begründung für die Zurückweisung der Spende, nämlich die Nichtvereinbarkeit des Menschenbildes von Diakonie und Kirche mit dem der AfD. „Aber es ist vereinbar mit der Abtreibungspolitik von SPD und Linken, der ‚Ehe für alle’-Lyrik der CDU, mit der Viel-Ehe-Forderung der FDP-Jugend oder der Drogenpolitik der Grünen?“, fragt Hahne. Damit die Kirche glaubwürdig bleiben könne, müsse sie als Konsequenz nun den AfD-Politikern und deren sechs Millionen Wählern die Kirchensteuer zurückerstatten. Er empfahl, bei der Spendenannahme den Rat der Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa (1910–1997) zu beherzigen. Um Not zu lindern, würde sie jede Spende annehmen, „und käme sie von der Mafia“. Hahne gehörte von 1991 bis 2009 dem Rat der EKD und bis 2007 dem Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz an.


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