Berliner Kirchen schicken Truck auf „Christopher Street Day“
Bei der Berliner Homosexuellen-Parade „Christopher Street Day“ (CSD) bewegt sich ein bunter Umzug vom Kurfürstendamm bis zum Brandenburger Tor – mit dabei: die evangelische Kirche. Unter dem Motto „Trau dich“ fährt unter anderem ein Truck mit, um für die kirchliche Trauung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu werben.
Der Truck sei eine Aktion des evangelischen Sprengels Berlin, sagte die Hauptorganisatorin, Pfarrerin Stefanie Hoffmann vom Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Es ist keine Aktion der Landeskirche, wurde aber mit ihr abgesprochen.“
Geworben werden soll mit der Parade-Teilnahme für kirchliche Trauungen, die in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) seit vergangenem Jahr auch für homosexuelle Paare ohne Einschränkungen möglich sind. Die Idee für den Truck hatte Superintendent Bertold Höcker, dessen Kirchenkreis Stadtmitte die Aktion auch organisiert.
Während des Umzugs sollen von dem Lastwagen Kondome mit dem Luther-Zitat „Für Huren* und Heilige*“ und Gleitgel verteilt werden. Finanziert werde der Truck überwiegend aus Spenden, sagte Hoffmann: „Wir haben einen Großspender, der anonym bleiben will, und mehrere Einzelspender.“ Dazu kämen noch überschüssige Haushaltsmittel aus dem Kirchenkreis. Die Gesamtkosten liegen laut Kirchenkreissprecherin Christiane Bertelsmann bei etwas über 10.000 Euro.
In die wochenlangen Vorbereitungen sind laut Hoffmann kirchliche Initiativen wie „Homosexuelle und Kirche“ (HuK), „Kirche positiv“ und der Schwul-lesbische Pfarrkonvent eingebunden. Den Truck werden Banner mit Aufschriften wie „‚Trauung für alle in unseren Kirchen“ und „Evangelische Kirche – seit 500 Jahren in Bewegung“ schmücken.
Der diesjährige CSD findet am 22. Juli statt.