Die Bibel wird in der Kirche immer stärker hinterfragt
Würzburg (idea) – Die Bibel wird innerhalb der evangelischen Kirchen und Theologie immer stärker hinterfragt. Das kritisiert der Leiter und Gründer des Netzwerks Bibel und Bekenntnis, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel). Die Folge sei, dass viele kirchliche Mitarbeiter das Apostolische Glaubensbekenntnis nicht mehr für wahr hielten. „Alle wissen das, aber niemand will es aussprechen“, sagte Parzany in einem Vortrag am 11. März in der Landeskirchlichen Gemeinschaft Würzburg zum Thema „Allein die Schrift – gilt das nicht mehr?“. Darin nannte er die Bibel eine Urkunde der Selbstoffenbarung Gottes. Es sei eine der wichtigsten Entscheidungen, ob man ihr glauben wolle oder nicht. Er kritisierte ferner, dass die Heilige Schrift vielfach mit Märchen oder den Schriften anderer Religionen auf dieselbe Stufe gestellt werde. Er riet den 90 Besuchern davon ab, aus Protest gegen diese Fehlentwicklungen aus der Kirche auszutreten. Das bringe überhaupt nichts. Denn die Kirche lebe nicht von den Kirchensteuern derer, die sonntags die Gottesdienste besuchten, sondern von der Masse derer, die zwar Mitgliedsbeiträge zahlten, aber kein Interesse am Evangelium hätten. Deshalb sähen die Verantwortlichen in den Kirchen keinen Grund, etwas zu ändern. Wichtig sei es vielmehr, Gott zu vertrauen, die Bibel zu lesen, sowie Bibelworte auswendig zu lernen und zu leben.
Breite Trägerschaft – und zwei evangelistische Vorträge
Mitveranstalter des Treffens waren das Netzwerk Bibel und Bekenntnis, die von Russlanddeutschen getragene Evangelisch-lutherische Brüdergemeinde Würzburg sowie die Vereinigung für innere und äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche. Anwesend war auch der Vorsitzende der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern, Andreas Späth (Windsbach bei Ansbach). An dem Wochenende hielt Parzany in Würzburg auch zwei öffentliche evangelistische Vorträge, die nach Worten des Gemeinschaftsprediger Tobias Wagner 70 und 135 Besucher zählten.