Eine Völkerwanderung aus der Welt des Islams
Göttingen (idea) – Der muslimische Politikwissenschaftler und gebürtige Syrer Prof. Bassam Tibi (Göttingen) hat den Umgang Europas mit der „Völkerwanderung aus der Welt des Islams“ kritisiert. Wie er in der Basler Zeitung schreibt, seien bisher mehr als zwei Millionen Flüchtlinge gekommen. Millionen weitere säßen auf ihren Koffern: „Auf diese Herausforderungen hat die EU außer frommen Sprüchen wie ,Solidarität’ keine Strategie zu bieten.“ In Europa sei in den vergangenen Jahren ein „politisch korrektes vorherrschendes von Linksgrünen bestimmtes Narrativ (Erzählung – d. Red.) entstanden, das mit Gesinnungsterror jede freie Diskussion“ darüber verbiete. Es sei zwar richtig, dass Europa Einwanderer benötige, aber die technisch komplexen westeuropäischen Gesellschaften brauchten „hoch ausgebildete Arbeitskräfte und keine Armutsflüchtlinge, die Parallelgesellschaften in europäischen Großstädten bilden und das Sozialsystem erheblich belasten“.
Europa braucht ein Integrationskonzept – Es gibt eine „links-grüne mediale Herrschaft“
Tibi forderte ferner die Anwendung differenzierter Definitionen für die Menschen, die in ein neues Land kommen. Für diese „Fremden“ gebe es sechs Kategorien: „1. Gastarbeiter, 2. Migranten als Einwanderer (erwünscht), 3. Migranten als Zuwanderer (unerwünscht), 4. Illegale Armutsflüchtlinge, 5. Kriegsflüchtlinge nach internationalem Recht und 6. politisch verfolgte Individuen, die das Recht haben, nach Artikel 16 Grundgesetz Asyl zu bekommen.“ Laut Tibi werden mit Ausnahme der Gastarbeiter die Kategorien in Deutschland durcheinandergebracht und alle in den Topf „Asylsuchende“ geworfen. Wie Tibi weiter schreibt, ist die „Völkerwanderung“ ein politisch-soziales Phänomen und kein unbeeinflussbares Naturereignis. Europa könne sich wehren. Dafür müsse die „links-grüne mediale Herrschaft“ infrage gestellt werden. Es müsse möglich sein, „unbequeme Gedanken“ darüber zu äußern. Europa müsse sich ferner von einem Zuwanderungs- zu einem Einwanderungskontinent entwickeln sowie zwischen Einwanderung und humanitärer Politik unterscheiden: „Humanitäre Politik ist eine Pflicht, aber hierfür gibt es Kapazitäten, die der globale besorgte Gutmensch nicht anerkennt, weil dieser die Probleme aller Welt auf dem deutschen Territorium lösen will.“ Er forderte auch ein Integrationskonzept, damit die in Europa Ankommenden keine Parallelgesellschaften bilden: „Unterbringung und Sprachkurse bieten keine Integration.“