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Es tobt ein Kulturkampf um die Geschlechterpolitik


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Rolf

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Es tobt ein Kulturkampf um die Geschlechterpolitik

 

 

 

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Ruth Heß zufolge versuchten Gender-Kritiker, ein stereotypes Bild von Mann und Frau festzuschreiben und andere Lebensentwürfe zurückzudrängen. Foto: picture-alliance/Ikon Images

Hamburg (idea) – Derzeit tobt ein Kulturkampf um die Geschlechterpolitik. Denn rechtskonservative Kräfte in ganz Europa ziehen organisiert gegen Gender zu Felde. Diese Ansicht vertrat die Theologische Referentin am Evangelischen Zentrum Frauen und Männer in Hannover, Ruth Heß, am 5. Dezember in Hamburg. Sie sprach auf der Fachtagung „Gender Gaga?! Kritische Analysen der Anti-Gender-Bewegung und Gegenstrategien für die Kirche“. Veranstalter waren die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Heß zufolge bauen rechtspopulistische Parteien das Thema Gender neben Islam- und Fremdenfeindlichkeit zu einem weiteren Standbein ihrer Politik auf. Gender-Kritiker versuchten, ein stereotypes Bild von Mann und Frau festzuschreiben und andere Lebensentwürfe zurückzudrängen. Es sei noch nie einfach gewesen, für Geschlechtergerechtigkeit und Gender einzutreten. Auch in der Kirche sei Gender immer Rand- und Reizthema zugleich gewesen. Geschlechtlichkeit gelte als Luxusproblem, das zu viel Raum einnehme. Anti-Gender-Kräfte versuchten, den Begriff „Gender“ negativ umzuwerten, bauten Feindbilder auf und schürten Ängste.

 

Papst Benedikt XVI. machte den Kampf gegen Gender zu einem Markenzeichen

 

Zu den Kritikern von Gender gehörten etwa Papst Franziskus, der Evolutionsbiologe Prof. Ulrich Kutschera (Kassel), die Journalisten Volker Zastrow (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Harald Martenstein (Die Zeit) sowie die Autorin des Buches „Gender Gaga“, Birgit Kelle. Laut der EKD-Referentin Heß wendet sich die katholische Kirche massiv gegen „neue Menschenrechte“ wie Antidiskriminierung und sexuelle Selbstbestimmung und mache Front gegen eine „Vielzahl von Geschlechtern“. Papst Benedikt XVI. habe den Kampf gegen Gender zu einem „Markenzeichen seines Pontifikates“ gemacht.

 

Pfarrerin: Die Kirche hat Kultur des Sexismus geprägt

 

Pfarrerin Eli Wolf (Frankfurt am Main) zufolge hat die Kirche ein „Problem im eigenen Haus“. Sie habe in der Vergangenheit eine Kultur von Ausgrenzung, Rassismus und Sexismus geprägt. Auch heute gebe es Christen, die gegen Veränderungen zugunsten lesbischer, schwuler, inter- und transsexueller Menschen sind. Wolf ist verpartnert mit der Vorsitzenden der Kölner Grünen, Marlis Bredehorst, und hat mit ihr zwei Kinder. Sie werde nicht mehr so stigmatisiert, wie das noch vor zehn Jahren der Fall gewesen wäre, so Wolf. Auch lesbisch empfindende Menschen seien Teil der guten Schöpfung Gottes. Während ihrer Schwangerschaft habe man ihr jedoch das Gericht Gottes gewünscht und sie als eklig, falsch und pervers bezeichnet. Was den Wertekanon angeht, gebe es in der evangelischen Kirche unterschiedliche Ansichten. Man müsse mit Menschen anderer Meinung so lange reden, bis man sich einig sei. Sie wünsche sich eine offene, plurale Kirche ohne Ausgrenzungen, gemäß Galater 3,28: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ Man müsse jedoch damit rechnen, dass Diskriminierungen zunehmen.

 

Bischöfin Fehrs: „Setzen Sie gegen Einfalt die Vielfalt!“

 

Die Bischöfin des Sprengels Hamburg, Kirsten Fehrs, sagte in einem Grußwort, sie sorge sich um die Diskussionskultur. Es gebe eine aggressiv aufgeladene Kommunikation. Es werde kaum noch argumentiert. Vielen gehe es nur darum, Menschen herunterzumachen und zu hassen. Es brauche das Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Nötig sei kein Ethik-Kodex, sondern lediglich die Beachtung des achten Gebots: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Fehrs: „Setzen Sie gegen Einfalt die Vielfalt!“


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