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Landesbischöfin Käßmann ruft zu gelebter Ökumene auf


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Rolf

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Landesbischöfin Käßmann ruft zu gelebter Ökumene auf





Jesus.de-


08.09.2007


(epd) - Der ökumenische Prozess zwischen Protestanten und Katholiken geht nach Ansicht der hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann zu zögerlich voran. In den nächsten Jahren erwarte sie keinen theologischen Durchbruch, sagte Käßmann am Freitag in einem Interview von «Spiegel Online»: «Daher sollten wir jetzt nicht so sehr aufs Lehrgespräch setzen, sondern uns auf das praktische Christentum konzentrieren.»

Aus der Bibel gebe es den Auftrag, so viel Einheit wie möglich zu leben, sagte die Bischöfin der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland weiter. Wenn eine Kirche sich allerdings als einzige Weltkirche verstehe, sei ein Dialog sehr schwierig: «Die römisch-katholische Haltung, sie allein sei die heilige Kirche, akzeptieren wir Protestanten nicht.»

Papst Benedikt XVI. hat Käßmann zufolge die Ökumene bisher nicht vorangebracht. Manche Reformkatholiken hätten die Hoffnung aufgegeben, dass sich während der Amtszeit Benedikts in der Frage des Zölibats oder beim Priesteramt der Frau etwas ändere. Auch die sexual-ethischen Forderungen des Papstes hätten bei den Menschen nicht unbedingt durchschlagenden Erfolg, sagte die Bischöfin.

«Es fällt mir schwer, die offizielle römisch-katholische Haltung zu Aids nachzuvollziehen», sagte Käßmann weiter. Die Folgen sind der Bischöfin zufolge nicht verantwortbar. Wenn die Kirchen aufklärten und die Kondome befürworteten, trage dies dazu bei, Ansteckung zu verhindern und Menschenleben zu retten. «Ich wünsche mir, dass auch die römisch-katholische Kirche Verhütung und Familienplanung positiv sieht.» Eine Kombination aus Religion und Angst sei der falsche Weg.

Zur Freiheit eines Christenmenschen gehöre nach Martin Luther auch Kritikfähigkeit, sagte Käßmann: «Die Zusage des Evangeliums, geliebt zu sein, möchte ich spüren und nicht den Druck, verdammt zu sein, wenn ich nicht nach bestimmten Moralvorstellungen lebe.» Diesen Druck sehe sie auf katholischer Seite in der fehlenden Liebe für Frauen in Schwangerschaftskonflikten, im Umgang mit Geschiedenen oder homosexuellen Menschen, sagte Käßmann.

Für die evangelische Kirche wünscht Käßmann sich in Zukunft neben ansprechenden Gottesdiensten auch eine gute seelsorgerliche Begleitung an den Übergangen des Lebens wie Geburt, Einschulung, Heirat und Tod. Auch Kindertagessstätten sowie Religions- und Konfirmandenunterricht seien Schaltstellen: «Erfahrungen dort bestimmen mit, ob Menschen sich in Zukunft zu ihrer Kirche zählen.»
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