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Nein zur Judenmission


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Präsidium der EKD-Synode
 
 
07. November 2016
 
 

Nein zur Judenmission

 

 

 

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Die EKD-Synode tagt noch bis zum 9. November. Foto: idea/kairospress

Magdeburg (idea) – Eine christliche Mission unter Juden wird vom Präsidium der EKD-Synode abgelehnt. Das geht aus einer Vorlage des Gremiums hervor, die dem in Magdeburg tagenden Kirchenparlament am 6. November vorgelegt wurde. Das Papier trägt den Titel „Der Herr lässt sein Heil kundwerden – Entwurf einer Erklärung zu Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes“. Wie es darin heißt, verbinden Juden mit dieser Mission eine lange und schmerzhafte Geschichte von Zwangsbekehrungen und der Bestreitung ihrer Identität als bleibend erwähltes Volk Gottes. Man bekräftige, dass die Erwählung der Kirche nicht an die Stelle der Erwählung des Volkes Israel getreten sei: „Gott steht in Treue zu seinem Volk.“ Das nach 1945 gewachsene Bekenntnis zur Schuldgeschichte gegenüber den Juden und zur christlichen Mitverantwortung am Holocaust habe zu einem Prozess des Umdenkens geführt. Er habe auch Folgen für „die Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines christlichen Zeugnisses gegenüber Juden“. Christen seien ungeachtet ihrer Sendung in die Welt nicht berufen, Israel den Weg zu Gott und seinem Heil zu weisen: „Ein christliches Glaubenszeugnis, das darauf zielt, Juden zum Glauben an Jesus als Christus zu bekehren, widerspricht dem Bekenntnis zur Treue Gottes und der Erwählung Israels.“ Dankbar blicke man auf die vielfältigen Begegnungen von Christen und Juden. Sie seien eine Bereicherung. In den Begegnungen habe man gelernt, „einander gleichberechtigt wahrzunehmen“.

 

„Die Apis“: Das christliche Zeugnis darf nicht infrage gestellt werden

 

In der Aussprache zur Vorlage erklärte der Vorsitzende des württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“, Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), „die Möglichkeit des christlichen Zeugnisses“ auch unter Juden dürfe nicht infrage gestellt werden. Letztlich sei es Gottes Sache, Menschen zu bekehren. Deshalb müsse der Text an einigen, wenigen Stellen geändert werden. Die Pröpstin für Rhein-Main der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Gabriele Scherle (Frankfurt am Main), lehnte derartige Änderungen ab. Schließlich gehe es darum, denen zu widersprechen, „die organisierte Judenmission betreiben“. Innerhalb der EKD wird seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ob Christen Juden missionieren dürfen oder zumindest messianische Juden – also solche, die in Jesus Christus den Messias sehen – unterstützen sollen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg), hatte im vergangenen Jahr vor dem Kirchenparlament erklärt, er wünsche sich eine klare Absage an die Judenmission. Die Änderungsvorschläge sollen nun nochmals im Ausschuss besprochen werden, bevor die Erklärung auf der bis zum 9. November währenden Synodentagung verabschiedet werden soll.


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Gemischte Reaktionen auf Nein der EKD-Synode zur Judenmission

 

 

 

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Das Kirchenparlament hat die Kundgebung gegen die Judenmission einstimmig verabschiedet. Foto: idea/kairospress

Magdeburg (idea) – Gemischte Reaktionen hat das Nein der EKD-Synode zur Judenmission hervorgerufen. Das Kirchenparlament hatte am 9. November einstimmig eine entsprechende Kundgebung verabschiedet. Wie es darin heißt, verbinden Juden mit dieser Mission eine lange und schmerzhafte Geschichte von Zwangsbekehrungen und der Bestreitung ihrer Identität als bleibend erwähltes Volk Gottes. Man bekräftige, dass die Erwählung der Kirche nicht an die Stelle der Erwählung des Volkes Israel getreten sei: „Gott steht in Treue zu seinem Volk.“ Christen seien ungeachtet ihrer Sendung in die Welt nicht berufen, Israel davon zu überzeigen, dass der Weg zu Gottes Heil nur über den Juden Jesus Christus führe: „Alle Bemühungen, Juden zum Religionswechsel zu bewegen, widersprechen dem Bekenntnis zur Treue Gottes und der Erwählung Israels.“

 

Evangeliumsdienst: Wann erkennt die EKD jesusgläubige Juden an?

 

Von dem Beschluss betroffen ist der Evangeliumsdienst für Israel (Ostfildern bei Stuttgart), weil er die christliche Botschaft unter Juden bezeugt. Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zeigte er sich dankbar dafür, dass sich die EKD mit der sogenannten „Judenmission“ auseinandergesetzt hat: „Wir unterstützen die Aussage, dass sich Christen zu Jesus Christus, dem Juden bekennen, der als Messias Israels der Retter der Welt ist.“ Was die EKD verwerfe – dass Menschen zur Konversion gezwungen würden – gebe „es heute real nicht mehr“. Wenn ein Mensch zum Glauben an Jesus, den Messias finde, komme „das durch das Reden des Heiligen Geistes und nicht durch überzeugende Worte“. Der Evangeliumsdienst für Israel sieht kritisch, dass in der Kundgebung die Existenz messianischer Juden bzw. Judenchristen nicht erwähnt wird: „Wann erkennt die EKD jesusgläubige Juden als Schwestern und Brüder aus dem jüdischen Volk an?“ Zudem scheine man in der EKD-Synode zu wissen, dass Gott keine Christen berufe, um Juden das Evangelium von Jesus, dem Messias, weiterzugeben: „Und wenn Gott es dennoch tut? Ob wir das nicht Gott anheimstellen sollten, wen er zu welchem Dienst beruft?“ Diese EKD-Erklärung könne kein abschließendes Wort sein.

 

amzi: Die ersten Nachfolger Jesu waren ausnahmslos Juden

 

Ähnlich äußerte sich die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi/Lörrach). „Der Beschluss der EKD-Synode überrascht nicht, herrscht doch dort die Überzeugung vor, dass Judentum und Christentum zwei Religionen sind, die zwar vieles gemeinsam haben, für die es aber keinerlei Schnittmenge gibt“, sagte der Theologische Leiter Martin Rösch gegenüber idea. Der Beschluss übersehe, dass die ersten Nachfolger Jesu ausnahmslos Juden gewesen seien und niemals beabsichtigt hätten, sich von ihrem eigenen Volk loszusagen. Das Gleiche gelte für die messianischen Juden heute: „Weder sie selber noch Christen, die sie wahrnehmen und Gemeinschaft mit ihnen pflegen, verfolgen das Ziel, aus Juden Nicht-Juden zu machen.“ Die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel unterstütze messianische Juden und arabische Christen vor allem in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Rösch: „Unter unseren Partnern nimmt man die Diskussionslage unter Christen im deutschsprachigen Raum mit Kopfschütteln wahr. Unsere Partner lassen sich von Verlautbarungen wie dem EKD-Synodalbeschluss nicht davon abhalten, als Juden anderen Juden den jüdischen Messias zu bezeugen und in messianische Gemeinden einzuladen.“ Deren Zahl und Größe nehme zu.

 

Kern: Für Messianische Juden lässt das Papier „eine Tür offen“

 

Der Vorsitzende des württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“, der EKD-Synodale Pfarrer Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), verteidigte gegenüber idea die Kundgebung. So heiße es darin: „Wir halten daran fest, dass die Bezeugung unseres Glaubens an Jesus Christus ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil unseres Glaubens ist – auch gegenüber Juden.“ Weiter werde bekräftigt, dass Christen in alle Welt gesandt seien und gegenüber Juden die „lebenstragende Wahrheit“ bezeugten. Die Erklärung halte aber auch fest, dass Israel Gottes erwähltes Volk bleibe. Aus diesem Grund lehne die EKD-Synode die sogenannte „Judenmission“ ab und wende sich dagegen, „Juden zu einem Religionswechsel zu bewegen“; Gott selbst werde sein erwähltes Volk zum Ziel bringen. Kern: „Beschwerlich empfinde ich allerdings einige Voten, die messianische Juden, die an Jesus als Messias glauben, lediglich als ‚ein Problem’ beschreiben – so, als dürfe es sie nicht geben.“ Ihre Identität werde doppelt infrage gestellt: von jüdischer und von kirchlicher Seite. Es bleibe „unhaltbar“, dass sie vom Deutschen Evangelischen Kirchentag nicht zum Markt der Möglichkeiten zugelassen worden seien. Christen hätten sie als Schwestern und Brüder zu achten und zu respektieren. Gerade für sie lasse die EKD-Kundgebung „eine Tür offen“, so Kern.

 

Diener: Bleibende Erwählung Israels und christliches Zeugnis sind gleichberechtigt

 

Der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener (Kassel), stellte sich gegenüber idea ebenfalls hinter die Kundgebung. Er ist auch EKD-Ratsmitglied. Es gelte nun, innerhalb der pietistischen Bewegung darum zu ringen, dass „bleibende Erwählung“ einerseits und „Zeugnis“ andererseits gleichberechtigt betrachtet würden. Er selbst wolle den Gedanken der dauerhaften Erwählung Israels und die daraus sich ergebenden Folgen für das christliche Zeugnis intensiv in die zu erwartenden Debatten einbringen. Diener wie Kern hatten der Erklärung der Synode zugestimmt. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg), hatte im vergangenen Jahr vor dem Kirchenparlament erklärt, er wünsche sich eine klare Absage an die Judenmission.


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