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Wie Christen heute über Sünde reden sollten


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Rolf

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Was Menschen von Gott trennt
 
 
14. September 2016
 
Wie Christen heute über Sünde reden sollten

 

 

 

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Thorsten Dietz ist Professor für Systematische Theologie an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg. Foto: Tabor

Marburg (idea) – Christen sollten anders über Sünde sprechen. Für viele Zeitgenossen ist die Rede darüber eine „unverständliche Geheimsprache“. Diese Ansicht vertritt der Theologieprofessor an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg, Thorsten Dietz, in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Für viele Nichtchristen bedeute Sünde, dass Christen den Menschen als schlecht und wertlos beurteilten. Nach christlichem Verständnis bezeichne Sünde jedoch eine gestörte Beziehung zu Gott und die „Unfähigkeit, sich von ihm annehmen und lieben zu lassen“.

 

Der Begriff „Sünde“ ist unverzichtbar

 

Laut Dietz kommt es nicht darauf an, die Sünde bei anderen zu entdecken: „Die wichtigste Sünde ist immer meine eigene.“ Über das Thema müsse man so sprechen, dass man „nicht Menschen kleinmacht, sondern Gott groß macht“. Dabei sollten Verkündiger auf das Wort „Sünde“ ebenso wenig verzichten wie auf andere „Grundwörter des Glaubens“ wie Gnade, Rechtfertigung und Versöhnung. Sünde sei auch bei Jesus Christus ein zentrales Thema. Dietz: „Ohne Sünde gibt es kein Christentum.“ Man dürfe den Begriff aber „nicht so verwenden als wüssten ohnehin alle schon Bescheid“. Es komme darauf an, Sünde am Beispiel aktueller Erfahrungen zu erklären.

 

Die großen Sünden unserer Zeit

 

Zu den großen Sünden unserer Zeit zählt Dietz die Hartherzigkeit, etwa im Umgang mit Flüchtlingen: „Mich erschreckt die Verhärtung in der öffentlichen Diskussion, die Kälte gegenüber den konkreten Menschen.“ Wenn man keine Tränen mehr für das weltweite Leid habe, sei das christliche Europa am Ende. Eine Sünde sei auch ein übertriebenes Bedürfnis nach Sicherheit. Deutschland sei ein Land, das politisch, finanziell und gesundheitlich so viel Sicherheit biete wie nie zuvor. Gleichzeitig neigten die Deutschen zu einem „krampfhaften Streben nach absoluter Sicherheit“. Dies könne die Gesellschaft jedoch nicht leisten. Ferner bezeichnete Dietz auch die Sucht, sich zu zerstreuen, als eine Sünde: „Wir surfen im Internet, klicken uns endlose Stunden durch Videos, lassen uns mit Informationen und Tönen berieseln, umgeben uns mit Ablenkungen. Dabei verpassen wir das eigentlich Notwendige: Beziehungen pflegen, die Familie zu entwickeln, andere zu lieben.“ Dietz ist Autor des Buches „Sünde. Was Menschen heute von Gott trennt“ (SCM R. Brockhaus).


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