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Sollte die Diakonie vor der Verkündigung kommen?


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Rolf

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Sollte die Diakonie vor der Verkündigung kommen?

 

 

 

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v. l.: Der Liedermacher und Pastor Jörg Swoboda und der Pfarrer Thomas Zippert. Fotos: Privat (2)

Wetzlar (idea) – Wie können Christen die Frohe Botschaft am wirkungsvollsten verbreiten? Auf der Synode der Lippischen Landeskirche Ende Mai hieß es, der Diakonie solle der Vorrang gegeben werden. Denn auf diese Weise könnten auch Menschen erreicht werden, die keine Gottesdienste besuchen. Aber ist die Diakonie tatsächlich wirkungsvoller als Predigten? Dazu nehmen zwei Experten in einem Pro und Kontra für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) Stellung.

 

Pro: Die Diakonie wird als glaubwürdigeres Zeugnis wahrgenommen

 

Nach Ansicht des Professors für Diakoniewissenschaft an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld, Pfarrer Thomas Zippert, wird Diakonie in einer pluralistischen Gesellschaft als glaubwürdigeres und authentischeres Zeugnis des christlichen Glaubens wahrgenommen als die Verkündigung: „Gute Worte gibt es viele, nicht aber solche, denen auch Taten folgen.“ Das sei schon zu Zeiten des Neuen Testaments so gewesen. Die Tat des barmherzigen Samariters sei ohne vorhergehende Verkündigung und nachgehende Deutung ausgekommen. Die Frommen messe Jesus im Weltgericht (Matthäus 25) an ihren unbewussten und nicht als Folge der Verkündigung vollzogenen Taten. Außerdem kämen Außenstehende kaum in die Gottesdienste, um Gottes Wort zu hören, egal wie gut und zielgruppengerecht das Angebot sei: „Also müssen wir zu ihnen hingehen.“ Dafür gebe es Anlass genug, etwa die wachsende Zahl älterer Menschen, die vereinsamen. Zippert: „Dass wir denen zu leben helfen, die es selber nicht mehr oder nicht mehr so gut können, ist natürlich eine Folge christlicher Verkündigung.“ Sie habe intern für Christen Vorrang. Aber nach außen hin müsse es umgekehrt sein. „Für uns selbst brauchen wir die schönsten Gottesdienste zur Erbauung und Vergewisserung – andere brauchen anderes zuerst.“

 

Kontra: Wenn statt des erbetenen Abendmahls ein zweites Abendbrot serviert wird

 

Eine andere Sicht vertritt der Vorsitzende der Deutschen Evangelistenkonferenz, der Liedermacher und Pastor Jörg Swoboda (Buckow/Brandenburg). Nicht erst der diakonische Einsatz – so wertvoll er auch sei – erlaube es Christen, mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit zu treten. Schließlich habe Jesus selbst seinen Nachfolgern aufgetragen, das Evangelium zu verkündigen – „egal, ob man es hören will oder nicht“. Das Problem der Diakonie sei vielfach, dass nicht mehr drin sei, was draufstehe: „Früher waren die Beschäftigten opferbereit und arbeiteten aus Überzeugung.“ Heute sei die Lage anders. Bei immer mehr nichtchristlichen Beschäftigten entfalle die ursprüngliche Motivation. Das merkten die Pflegebedürftigen: „Und nicht erst dann, wenn anstelle des erbetenen Abendmahls von einer ahnungslosen Pflegerin ein zweites Abendbrot serviert wird.“ Außerdem werde die Diakonie als Dienstleistungsunternehmen fast komplett vom Staat finanziert: „Wenn sie also im Prinzip dasselbe tut wie das Rote Kreuz oder die Arbeiterwohlfahrt, droht mit unserer Leitfrage ein Kategorienfehler. Diakonie und Verkündigung befinden sich nicht auf einer gemeinsamen Ebene.“ Das Evangelium von Jesus sei „A und O der christlichen Bewegung, Motor und Deutungsrahmen für jedes christliche Engagement“.

 


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