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Herrnhuter „Losungen“ geben Gottes Wort verfälscht wieder


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Rolf

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Herrnhuter „Losungen“ geben Gottes Wort verfälscht wieder

 

 

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Das weit verbreitetste deutsche Andachtsbuch – „Die Losungen“. Foto: jahreslosung.eu

Speyer (idea) – Das weit verbreitetste deutsche Andachtsbuch – „Die Losungen“ der Evangelischen Brüder-Unität (Herrnhuter Brüdergemeine) – ist redaktionell teilweise „schlampig“ und „theologisch ideologisierend“ gemacht. Diesen Vorwurf erhebt Pfarrer Ulrich Kronenberg (Speyer). Das Buch enthält für jeden Tag einen ausgelosten alttestamentlichen Bibelvers – die Losung – und eine zugeordnete Stelle aus dem Neuen Testament – den sogenannten Lehrtext. In einem Brief an Pfarrerin Benigna Carstens (Herrnhut/Oberlausitz), die für die Redaktion des Losungsbuches verantwortlich ist, schreibt der Theologe, dass Bibelverse oft nur bruchstückhaft wiedergegeben würden. Wichtige Aussagen der jeweiligen Bibelstellen fielen dadurch weg, zum Beispiel über den Zorn und das Gericht Gottes. Christen müssten aber das Evangelium vollständig weitergeben. „Ich sehe hier eine ernsthafte Gefahr, immer weiter in das Wohlfühlchristentum abzugleiten“, so Kronenberg.

 

 

„Soll hier der Schmusegott präsentiert werden?“

 

Konkret nennt er unter anderem die Tageslosung vom 23. Mai aus 3. Mose 19,32, die wiedergegeben ist mit den Worten „Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren“. Es fehlt jedoch der zweite Teil des Satzes „... und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr“. Kronenberg fragt, warum dieses zentrale Gebot weggelassen wird: „Soll hier der Schmusegott präsentiert werden, den man sehr weit verbreitet findet in unserer Kirche?“. Beim Lehrtext für den gleichen Tag (Römer 12,10) sei lediglich die Aussage abgedruckt „Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor“. Der vorhergehende Satz „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich“ wurde weggelassen. Kronenberg zufolge ist aber die brüderliche Liebe das Erkennungszeichen der Christen: „Sind wir schon so weit in unserem theologisch-korrekten Genderwahn, dass wir deshalb die Botschaft gekürzt bekommen müssen?“.

 

Bibeltext wird „handzahm“ gemacht

 

Kronenberg kritisiert auch die Wiedergabe von Markus 5,41 und 42 über die Auferweckung der Tochter des Jairus. Im Lehrtext des Losungsbuches heißt es: „Jesus ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm: „Talita kum! – das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher.“ Nicht genannt sei der abschließende Satz in Vers 42: „Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.“ Laut Kronenberg gehörte das Entsetzen zur Reaktion der Menschen, die Jesus Christus in Wort und Tat erlebten. Er fragt: „Warum will man das so handzahm machen?“ Das Anstößige des christlichen Glaubens „werde damit salonfähig gekappt“. So könne man mit Gottes Wort nicht umgehen, sagte der Theologe der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. „Wir handeln mit dem Wort des lebendigen Gottes – nicht mit drittklassiger Ausschussware“. Für Kritik hatte im März bereits die verkürzte Wiedergabe einer Bibelstelle in dem Andachtsbuch gesorgt. Dort hieß es im Lehrtext vom 16. März „Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann“ (Galater 6,10). Der zweite Teil der Aufforderung „allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (man soll also in erster Linie Mitchristen helfen) fehlte jedoch.

 

Brüder-Unität: Wir machen Losungen nicht „handzahm“

 

Pfarrerin Benigna Carstens aus Herrnhut wies die Kritik von Kronenberg gegenüber idea zurück. Die Redaktion der Losungen mache die biblische Botschaft durch ihre Auswahl keineswegs „handzahm“. In den alttestamentlichen Bibelstellen, aus denen die Losungen gezogen würden, fänden sich „jede Menge“ Worte über die Sünde, reichlich Ermahnungen zur Furcht des Herrn und Aufrufe, die Gebote Gottes zu loben. Ebenso seien immer wieder Aufforderungen zur Umkehr dabei. Auch vom Zorn und Gericht Gottes werde gesprochen.


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