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Der Christ und die Obrigkeit in einer Demokratie


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Rolf

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Der Christ und die Obrigkeit in einer Demokratie

 

 

 

    Seitdem TOPIC sich kritisch zur Flüchtlingspolitik von Angela Merkel äußert, mehren sich Proteste, vor allem aus Kreisen der Brüderbewegung, mit der Forderung, diese Kritik zu unterlassen. Dem TOPIC Informationsdienst wird konkret vorgeworfen, er betreibe „Hetze“ und „verunglimpfe hemmungslos Autoritäten“. Ein bibelgläubiger Christ habe sich nach dem Römerbrief Kapitel 13 der Obrigkeit unterzuordnen und diese nicht zu kritisieren, sondern für sie still zu beten.

   Als Paulus den Römerbrief mit seinen Anweisungen zur Obrigkeit schrieb, lebten die Christen in einer Diktatur. Protest oder gar Kampf waren undenkbar – sich still zu verhalten, war der beste Weg, seinen Glauben leben zu können. Der Christ hierzulande ist von Gott in eine Demokratie hineingestellt. Doch wer ist in einer Demokratie eigentlich die Obrigkeit? Laut Artikel 20 des deutschen Grundgesetzes geht „alle Staatsgewalt vom Volke aus“. In einer Demokratie ist das Volk die Obrigkeit, und die gewählten Politiker sind „nur“ Vertreter des Volkes, die den Willen des Volkes umzusetzen haben.

   Somit ist der Christ unserer Tage in einer völlig anderen Position als die Christen der damaligen Zeit. Christen können wie alle anderen Staatsbürger einer Demokratie auch ihren Willen frei kundtun und von der Basis aus Entscheidungsprozesse anstoßen. Sie können, ja, sie sollen sogar nach dem Grundgesetzt so handeln, wie es das alttestamentliche Buch Jeremia in seinem Kapitel 29 Vers 7 aufgibt: „Suchet der Stadt Bestes ... und betet für sie zum Herrn; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's euch auch wohl.“ Hier gibt es einen klaren Bezug zwischen dem Zustand des Gemeinwesens, in dem wir leben, unserem Verhalten diesem Gemeinwesen gegenüber, und unseren Möglichkeiten, frei als Christ zu leben. Wichtig: Es heißt nicht, „indem ihr betet“, sondern „und betet“. Es ist eine Aufzählung: Das Beste für die Stadt aktiv zu fördern und für sie zu beten. Ein generelles Kuschen, Stillhalten oder Erdulden in Bezug auf politische Entwicklungen ist in einer Demokratie keineswegs der biblische Königsweg, wie ein aktuelles Beispiel aus Baden-Württemberg zeigt.

   Dort hatte die rot-grüne Regierung einen Bildungsplan erarbeitet, der die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ zum Leitprinzip in allen allgemeinbildenden Schulen machen sollte, so, wie Schwule, Transsexuelle, Bisexuelle etc. es gefordert hatten. Dagegen hatten Christen massiv öffentlich protestiert u. a. mit einer Unterschriftenaktion mit 192.000 Unterzeichnern. Nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg, bei der Rot-Grün die Regierungsmehrheit verlor und sich eine mögliche Koalition von den Grünen mit der CDU abzeichnet, unterschrieb Kultusminister Andreas Stoch (SPD) am 4. April 2016 noch schnell den Bildungsplan. Somit ist er jetzt gültig – noch vor der Regierungsneubildung.

   Der neue Bildungsplan ist gegenüber dem Entwurf allerdings entschärft, sodass die christlichen Kritiker etwas aufatmen können – wenngleich auch nicht völlig. „Die Schärfe und Übergewichtung des Themas ‚sexuelle Vielfalt‘ wurde als Reaktion auf die Bürgerproteste und Stellungnahmen massiv zurückgenommen“, so der Vorsitzende der Evangelischen Lehrer- und Erziehungsgemeinschaft, Studiendirektor Paul-Gerhard Roller. Auch wurde als Orientierung für die Schüler das „christliche Menschenbild“ in den Bildungsplan wieder aufgenommen, das im Entwurf fehlte, aber von Christen eingefordert wurde. Dieses Beispiel zeigt, dass eine Unterordnung unter eine falsch verstandene Obrigkeit in einer Demokratie unserer Tage fehl am Platz – und auch nicht klar biblisch zu begründen ist.

 

 

      

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