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Katholiken in Ostdeutschland Gott verlassen


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Rolf

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Katholiken in Ostdeutschland Gott verlassen

 

 

 

Wenige Gläubige, kaum Geld, fehlende Pfarrer: Die katholische Kirche hat es im Osten schwer. Ausgerechnet jetzt findet hier der Katholikentag statt. Eine Spurensuche in der katholischen Diaspora.

 

22.05.2016, von

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, Delitzsch

 

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 epd

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Kein Platz für Gott im Sozialismus: Die Leipziger Universitätskirche wurde 1968 gesprengt.

Der Herr hängt schief. Das hölzerne Kreuz kippt leicht nach rechts, durch die weiß verputzte Wand, an der es hängt, geht ein feiner Riss. Die Bänke sind kühl und hart. Die Besucher der heiligen Messe nehmen es ohne Regung hin, wenn sie zur Einstimmung auf den Gottesdienst niederknien – die Sechzig-, Siebzig- und Achtzigjährigen nicht ausgenommen. Es ist kurz vor neun am Sonntagmorgen, noch immer kommen Männer und Frauen in die kleine katholische Kirche in Bad Düben, im Norden Sachsens. Bald sind die wenigen Bänke dicht besetzt. Kaum einer hat sich am Eingang zur

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ein Gesangbuch aus dem Regal genommen, die meisten haben ihr eigenes dabei, manche sorgsam in Leder eingebunden. Dann spielt die Orgel. Der Pfarrer betritt den Altarraum, die Gläubigen erheben sich.

 

Michael Poschlod kann jedem einzelnen Gottesdienstbesucher in die Augen schauen, weil es auch an diesem Sonntag nicht so viele sind. Er will eine Verbindung schaffen – zwischen sich und den Gläubigen und andersherum. Deswegen spricht er erst über die Apostelgeschichte und dann über die

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. Im nahen Bitterfeld haben bei der sachsen-anhaltischen Landtagswahl ein Drittel der Bürger die rechtspopulistische Partei gewählt. Warum fühlen sich so viele Menschen von deren Parolen so angezogen, fragt der Pfarrer. Und warum von der Botschaft der Kirche nicht mehr? Der Pfarrer spricht mit viel Kraft in der Stimme. Wenn er seiner Gemeinde ins Gewissen redet, legt er den Kopf leicht schief und hebt die rechte Augenbraue. Die Gemeinde hört andächtig zu und schweigt.

Als Priester muss man Vielfahrer sein

Nach den Fürbitten und drei Liedern wird die Kommunion ausgeteilt. Die Glocken läuten, da steht Pfarrer Poschlod schon auf dem Vorplatz und gibt jedem, der aus der Kirche kommt, die Hand. Eine Frau erzählt, dass ihr Mann an diesem Tag nicht kommen konnte, weil er krank im Bett liege. Der Pfarrer wünscht gute Besserung. Ein Mann berichtet vom letzten Chorkonzert. Auch das hört sich Pfarrer Poschlod ruhig an, obwohl er doch eigentlich gar keine Zeit hat. Vor einigen Jahren hat er den Gottesdienst in Bad Düben eine Viertelstunde nach vorne verlegt, um nach der Messe noch ein paar Minuten Zeit für die Gemeindemitglieder zu haben. Erst haben sie gemeckert, dann eingesehen, wie gut es tut, dem Pfarrer noch die Hand geben zu können und kurz mit ihm zu sprechen.

 

„Nun muss ich aber los.“ Um zehn Uhr steigt Pfarrer Poschlod in sein Auto und fährt vom Kirchhof. In einer halben Stunde muss er die nächste Messe in Eilenburg halten, 20 Kilometer südlich von Bad Düben. Der Priester fährt zügig, schneidet die Kurven. Der Herr sieht’s hoffentlich nicht. Sein Vorgänger hat das viele Herumfahren irgendwann sattgehabt. Er sei mehr Kraftfahrer als Seelsorger, hat er immer gesagt. Seitdem die Pfarreien in der Umgebung, auch die von Bad Düben und Eilenburg, in den vergangenen Jahren aufgelöst und in die Großpfarrei Delitzsch überführt wurden, ist auch Pfarrer Poschlod viel unterwegs. Der Priester muss zur Kirche kommen und nicht die Kirche zum Priester. So ist das im Osten. Manchmal, wenn der Geistliche wie jetzt über die schmale Landstraße zum nächsten Gotteshaus fährt, sitzt eine alte Oma an der Bushaltestelle, an der sonntags natürlich kein Bus hält, und der Pfarrer nimmt sie in seinem Auto mit bis zur Kirche. Der Pfarrer ist hier noch richtiger Menschenfischer. Um jeden Gläubigen muss er ringen. „Die Katholiken leben im Osten wie in der Urkirche“, sagt der Pfarrer.

Unwirtliche Gegend für Christen

Die Orte am Wegesrand heißen Thallwitz, Schönwölkau und Laußig und sehen meist auch so aus, wie sie klingen. Über manchem Dorf aber prangt ein prächtiger Kirchturm – es ist immer der evangelische. Von den Bürgern im Osten glauben nur acht Prozent an einen persönlichen Gott. Die meisten davon an den nach protestantischer Lehre. Das Häuflein, das übrig bleibt, ist katholisch. Im Bistum Magdeburg, einem riesigen Gebiet, das vom Harz bis an den Rand der Lausitz und von der Altmark bis kurz vor Jena reicht und das in Teilen die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg umfasst, leben noch etwa 90.000 Katholiken. „Wir sind die Sektierer hier“, sagt Pfarrer Poschlod und hebt die rechte Augenbraue.

 

Ausgerechnet hier, in Leipzig, in dieser für Christen unwirtlichen Gegend, soll in der kommenden Woche der 100. Deutsche Katholikentag stattfinden. Wo ein großer Teil der Bevölkerung katholischen Christen nicht positiv, oft noch nicht einmal gleichgültig, sondern sogar ablehnend gegenübersteht. Ein gewagtes Unterfangen. Die Repräsentanten der Kirche sind sich dessen bewusst, in keinem Grußwort und keiner Ankündigung fehlt die Beteuerung, wie sehr man auf diejenigen zugehen wolle, die nichts mit Gott und der Kirche anfangen könnten. Das kann man mutig oder leichtsinnig finden. Dieser Katholikentag solle offen sein für alle, schreibt Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Burkhard Jung, Leipzigs sozialdemokratischer Oberbürgermeister, spricht davon, „in einer Diaspora Flagge zu zeigen“. Das Motto des 100. Katholikentags lautet: „Seht, da ist der Mensch“. Es stammt aus dem Johannesevangelium, könnte aber angesichts der Flüchtlingskrise nicht aktueller sein.

Teuer erkaufter Gottesglaube

Pfarrer Poschlod wirbt während seiner Gottesdienste für den Katholikentag, aber er begeistert sich nicht für ihn. Er hofft, dass es eine „Generation Katholikentag“ nach Leipzig geben wird, aber so recht glauben daran kann er nicht. Dafür kennt er den Osten einfach zu gut.

Ein bisschen anders mag er sich das damals vorgestellt haben, als er als kleiner Junge im Wohnzimmer seiner Eltern saß und Priester spielte. Der Geruch des Weihrauchs, der ernste Ton, mit dem der Pfarrer sprach, der Klang der Glocken – all das hat den Jungen fasziniert. Seine Eltern waren auch Christen, aber sie hätten nie ernsthaft an eine Kirchenlaufbahn für ihren Sohn gedacht. Immerhin war das die tiefe ehemalige DDR, wo ein jedes fromme Wort verdächtig war. Michael Poschlod durfte entsprechend auch zunächst nicht auf die Erweiterte Oberschule gehen. Die Freiheit, an Gott zu glauben, war in der sozialistischen DDR sehr teuer.

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Der Großvater boxte ihn dann doch noch durch, und nach dem Abschluss konnte Michael Poschlod Theologie studieren. Er ging nach Erfurt und studierte an der einzigen katholisch-theologischen Ausbildungsstätte zwischen Erzgebirge und Ostsee – eine Erfahrung, die die Priester, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, bis heute verbindet. Und es hat ihre Gemeinden geprägt. Die

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im Osten ist auf den ersten Blick vielleicht etwas homogener als die im Westen. Aber sie ist auch an vielen Stellen flexibler und ideenreicher. Es sind Dinge möglich, die viele der katholischen Kirche gar nicht zutrauen.

Ein Orthopäde führt das Kirchenleben fort

Um mehr darüber zu erfahren, muss man für einen Moment die Landstraße zwischen Bad Düben und Eilenburg verlassen und in Richtung Nordosten abbiegen. Vorbei am früheren DDR-Jugendheim in Torgau nach Schlieben im südlichen Brandenburg, wo ein paar graubraune Häuser wie wackelige Zähne in der platten Landschaft stehen. In den vergangenen Jahren wurden in dieser Gegend sechzehn Schulen geschlossen, weil es keine Kinder mehr gab, die zum Unterricht hätten kommen können. Ein Kirchlein gibt es in Schlieben noch, aber längst keinen Pfarrer mehr. 1990 starb Pfarrer Grella, seither war der Pfarrer von Herzberg auch für Schlieben zuständig. Der ging vor sechs Jahren in den Ruhestand, seither wird das kirchliche Leben im südlichen Brandenburg mit Hilfe einer Excel-Tabelle aus einer Orthopädieschuhwerkstatt fortgeführt.

 

Thomas Hilbrich sitzt mit Lederschürze und Headset im Ohr am Wohnzimmertisch vor seinem Laptop. Im Bücherregal stehen „2000 Jahre Christentum“ und „Auf der Spur Jesu“. Thomas Hilbrich muss in seiner Mittagspause die Gottesdienste für die kommende Woche organisieren – was relativ schwierig ist bei sechs Kirchen in der Pfarrei und keinem Pfarrer. Vor knapp anderthalb Jahren hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige ein Team aus Laien mit der Leitung der Pfarrei beauftragt. Hin und wieder können sich die Laien einen Geistlichen aus der Nachbarpfarrei ausleihen. In der übrigen Zeit muss Thomas Hilbrich schauen, wie er jeden Sonntag Gottesdienste anbieten kann. Denn wenn nicht alle vier Wochen eine Messe gefeiert wird, droht einer Kirche die Profanisierung, sie wird dann ein Gebäude wie jedes andere, verfällt womöglich sogar. „Was tot ist, ist tot“, sagt Thomas Hilbrich. Aber die Kirchen um Schlieben sollen noch nicht sterben. Deswegen leitet sein Bruder nun immer wieder Wortgottesdienste für die kleine Gemeinde, seine Frau hat eine Fortbildung gemacht, um den Segen sprechen zu können. Gott wäre in Schlieben ziemlich allein, gäbe es die Familie Hilbrich nicht.

Äußerer Zwang stiftete Einheit nach Innen

Dabei waren die katholischen Gemeinden im Osten vor zwei Generationen überhaupt nicht klein. Am Ende des Zweiten Weltkriegs und danach kamen durch Vertreibung und Flucht Hunderttausende Katholiken in das Kernland der Reformation. Allein auf dem Boden des heutigen Bistums Magdeburg waren es 75.0000. In der Delitzscher Kirche St. Marien wurden zeitweise fünf Sonntagsgottesdienste gefeiert, in den Dörfern ringsum erwiesen die Evangelischen den Katholiken ihre Gastfreundschaft. Dann begann die Zeit des Sozialismus, und an vielen Stellen verdorrte das Gemeindeleben. Aber es blühte nicht mehr auf, als die Mauer fiel und die Planwirtschaft verschwand. Die Menschen blieben ohne Gott.

 

 

Provisorium: Bis zum Wiederaufbau der zerstörten Paulinerkirche gab es nach der Wende nur eine Metallinstallation.

Auch im Westen verliert die katholische Kirche beständig Mitglieder, aber im Osten gibt es keine Struktur, die das, was übrig geblieben ist, zusammenhalten könnte. Die ehemalige DDR war ein repressives System, ohne Freiheit für und Vertrauen in die Menschen. Aber dieser Druck von außen hat die Gemeinden im Inneren auch gestärkt. Sie haben sich eingeigelt und fest zusammengehalten. Nun zerren allerhand Versuchungen am Menschen, und Gott ist für viele die langweiligste von ihnen. Bischof Feige fasste es vor ein paar Jahren so zusammen: „Wir sind keine Volkskirche, wie es sie mancherorts vielleicht noch gibt, wir sind auch nicht mehr die Diasporakirche, wie wir sie aus DDR-Zeiten kennen.“

Im Schnitt 12 Kirchenbesucher in Magdeburg

Im Osten sprechen sie deswegen wieder vom Missionieren, als lebe man nicht mitten in Europa, sondern irgendwo in Asien. „Unserer Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen. Unserer Kirche fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können“, schrieb vor fünfzehn Jahren der Erfurter Bischof Joachim Wanke. „Wir müssen den Glauben vorleben“, sagt auch Thomas Hilbrich. Beim Abendessen müsste jede katholische Familie die Segensworte über dem Brot sprechen und sich immer vergegenwärtigen, dass Gott da sei. Aber den Laien fehlt die Autorität des Pfarrers. „Wir beten für einen neuen Pfarrer“, sagt Thomas Hilbrich. „Aber wir dürfen die Priester in ihren großen Wohnungen und leeren Kirchen auch nicht alleine lassen, wir müssen sie unterstützen.“

 

Pfarrer Poschlod wohnt alleine auf 700 Quadratmetern, in der Pfarrwohnung über der alten Delitzscher Kirche und dem Gemeindesaal. Eine Haushälterin kommt einmal in der Woche und bügelt ihm die Hemden. Seit zehn Jahren ist Pfarrer Poschlod in Delitzsch. Wenn er ganz in Schwarz und mit Römerkragen auf die Straße geht, erkennt ihn kaum jemand. Aber er hat nie daran gedacht, woanders hinzugehen, gar in den Westen. „Mein Bischof hier hat in meine Ausbildung investiert. Nun muss ich ihm dienen.“ Das Dienen fällt hier nicht immer leicht. Delitzsch sei Gott sei Dank eine „kirchenfreundliche“ Stadt, sagt der Pfarrer. Was offenbar nicht selbstverständlich ist, weil der Pfarrer es so betont. Kirchenfreundlich heißt im Osten: Die Stadt gibt jedes Jahr 2500 Euro, um den Außenbereich der Kirche zu pflegen. Damit lassen sich ein paar Bäume pflanzen und die Mauer neu streichen. Für eine Rampe, damit die alten Damen und Herren mit Rollator in die Kirche kommen können, musste mehrere Jahre gespart werden. Zu 70 Prozent würden die östlichen Gemeinden vom finanzstarken Bistum Paderborn alimentiert. „Alleine wären wir nicht lebensfähig.“ Im Bistum Paderborn gehen durchschnittlich 157 Männer und Frauen in die heilige Messe, im Bistum Magdeburg sind es zwölf, sagt die kirchliche Statistik. Wenn sich die Gemeindemitglieder mehr Geld für dieses oder jenes Projekt wünschen, sagt Pfarrer Poschlod ihnen: „Die Stadt in der Nähe heißt Leipzig und nicht Limburg.“

Immerhin kommt ein Kirchenmusiker aus Aachen

Wenn die Mittel knapp sind, braucht es umso mehr Nähe. Pfarrer Poschlod nimmt sich dafür auch zwischen den Gottesdiensten Zeit. Über der Eingangstür des Hauses von Frau Liebow haben mit Kreide die Sternsinger ihr Zeichen gemacht: Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. Frau Liebow kann schon seit einiger Zeit nicht mehr in den Gottesdienst kommen, sie ist zu alt und zu schwach. Also kommt der Pfarrer zu ihr. Das Wohnzimmer ist warm, und auf dem Sofa stapeln sich Kissen und Decken. Frau Liebow ist so schmal, sie versinkt fast dazwischen. Pfarrer Poschlod setzt sich neben sie, legt seine Hand auf ihre. Dann breitet er ein weißes Tuch auf dem Wohnzimmertisch aus, spricht die Segensworte und reicht Frau Liebow die Hostie. Ihre Hände zittern, die Augen sind feucht. Dann setzt er sich noch einen Moment zu ihr. Sie reden über Gott und die Welt.

 

Die, die noch an Gott glauben, werden älter und älter, sagt Pfarrer Poschlod, zurück im Auto. Es wachsen nur ganz wenige nach. Nur zwei Kinder aus der ganzen Pfarrei haben in diesem Jahr ihre Erstkommunion gefeiert. Die Kinder müssen in der Schule meist in den evangelischen Religionsunterricht gehen, weil katholischer nicht angeboten wird. Damit beim Seniorennachmittag überhaupt ein Gespräch zustande kommen kann, haben Katholiken und Protestanten ihre Veranstaltungen schon vor einiger Zeit zusammengelegt. Gerne würde der Pfarrer eine Art „Lebenswende-Feier“ etablieren, an der die Jugendlichen teilnehmen können, wenn sie nicht zur Jugendweihe gehen wollen, einem Relikt aus DDR-Zeiten, das immer mehr Zuspruch findet. Aber dem Pfarrer fehlt das Personal, um die „Lebenswende-Feier“ zu organisieren. Seine beiden Mitarbeiter gehen bald in Rente. Der Geistliche weiß noch nicht, wie er sie ersetzen soll.

Aber, und da wird Pfarrer Poschlod nahezu euphorisch, als er auf den Parkplatz neben der Kirche in Eilenburg einbiegt, es gebe ja auch gute Nachrichten! Einen Kirchenmusiker. Es hat sich tatsächlich ein junger Mann aus Aachen, wo aus katholischer Perspektive richtig was los ist, knapp 600 Kilometer auf den Weg gemacht, um am anderen Ende des Landes im Kirchlein Franz Xaver, über 60 Gottesdienstbesuchern thronend, zu spielen: Pilger sind wir Menschen, suchen Gottes Wort, unerfüllte Sehnsucht treibt uns fort und fort. Wer hört unsere Bitte, wer will bei uns sein? Komm in unsere Mitte, Herr, tritt bei uns ein. Der Regen trommelt aufs Kirchendach und gegen die Fenster. Pfarrer Poschlod kommt im weißen, bodenlangen Priestergewand in den Altarraum. „Sehen wir’s positiv.“ Er hebt die Arme zum Segen.

 

Quelle: F.A.Z.


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