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Psychotherapeutin: Kinder werden zu Narzissten verzogen


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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Psychotherapeutin: Kinder werden zu Narzissten verzogen

 

 

 
Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger warnt in ihrem neuesten Buch „Wenn die Tyrannenkinder erwachsen werden - Warum wir nicht auf die nächste Generation zählen können“ vor dem heute üblichen Laissez Faire in der Erziehung der Kinder.

In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ am 10. April 2016 nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Die Zahl von psychotherapeutischen Behandlungen hätte sich in Österreich seit 2005 verdoppelt. Immer mehr Jugendlichen seien auf einem strikten Verweigerungskurs. Schon viele Kinder unter zehn Jahren sind verhaltensauffällig.

Der Grund für diese Rebellion der Kinder: „Weil sie nicht in einer kindgerechten Umgebung aufwachsen. Die Eltern dieser Kinder machen ihren Job nicht. Sie wollen lieber die Freunde ihrer Kinder sein, als sie zu erziehen“.

Wenn den Kindern keine Grenzen gesetzt werden und sie keine Regeln zu befolgen haben, werden sie nicht in ihrer Kreativität gefördert, wie viele heutzutage glauben, sondern schlichtweg ihrem eigenen Schicksal überlassen. Dadurch entwickeln die Kinder keine Grundsicherheit und fühlen sich im Grunde überfordert. Gleichzeitig wird ihnen aber der Eindruck vermittelt, sie können tun, was ihnen gerade beliebt. Das Ergebnis: Herzkalte Narzissten, die sich sozial nicht integrieren lassen und die auch gegenüber den Anforderungen des Lebens hilflos ausgesetzt sind.

Besonders problematisch ist die Tatsache, dass die Kinder nicht mehr von den Eltern, also von der älteren Generation, sondern von der Clique (Peergroup) erzogen werden zu der sie gerade gehören. Es ist also eine horizontale Erziehung. Dadurch wird die Übertragung der Kultur, der Werte, der sozialen Normen von Generation zu Generation unterbrochen. „Das ist eine Novität und führt zu absurden Betriebskulturen, die narzisstisch und brutal sind.“
 

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#2
Kranich

Kranich

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Auch ich erlebe in meinem Beruf (an einer Schule für schwer verhaltensauffällige Kinder) immer mehr diese Situation. Eines der Probleme bei der Kindererziehung ist, dass Kinder sich ja auch gerne mal wehren und motzen, wenn ihnen irgendetwas nicht erlaubt wird. Es gibt mittlerweile viele Eltern, die es nicht mehr ertragen, wenn sie einen "Streit" mit ihren Kindern ausfechten müssen und die jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gehen, indem sie einfach alles erlauben. Leider führt das dann in der Pubertät oft dazu, dass die Kinder die Eltern regelrecht drangsalieren, da sie sie ja als völlig machtlos erlebt haben und sowieso der Meinung sind, dass ihnen niemand mehr etwas zu sagen hat.

Hinzu kommt, dass die Eltern kein Geführ dafür haben, wie es funktionieren kann, eine wirkliche Beziehung zum Kind aufzubauen. Denn Regeln und Grenzen funktionieren nur dann wirklich, wenn die Kinder sich von ihren Eltern wahrgenommen und geachtet fühlen. Regeln und Grenzen ohne Beziehungsarbeit, nur um ihrer selbst willen, sind unsinnig und werden von Kids in der Regel mit voller Rebellion unterlaufen.

Die heutige Elterngeneration der Kinder, die wir in der Schule haben (die Eltern sind zwischen 25 und 40 Jahre alt) sind oft selbst emotional so unreif und selbstzentriert, dass es ihnen einfach nicht mehr gelingt, ihre Kinder positiv zu prägen. Nach meiner Einschätzung nimmt die Anzahl psychisch belasteter Kinder und Jugendlicher stark zu und diese Dynamik wird sich noch mehr steigern.


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