Wir sollten vor Konflikten nicht zurückschrecken (Charles H. Spurgeon)
(Quelle: Georg Walter
)
Nehmt das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist.
Epheser 6,17
Charles Spurgeon
Christ zu sein bedeutet, ein Krieger zu sein. Der gute Soldat Jesu Christi darf nicht erwarten, dass es für ihn in dieser Welt leicht sein wird – diese Welt ist ein Kampfplatz. Auch darf er nicht auf die Freundschaft der Welt hoffen, denn dies wäre Feindschaft gegen Gott. Seine Berufung ist der Kampf. Während er die Rüstung, die ihm gegeben wurde, Stück für Stück anlegt, kann er sich selbst die weisen Worte zusprechen: „Dies erinnert mich an Gefahr, dies bereitet mich auf den Kampf vor, dies sagt mir, dass ich auf Widerstand stoßen werde.“
Aus unserem Text geht deutlich hervor, dass unser Sieg nur durch Kampf errungen wird. Viele versuchen es mit Kompromissen, aber wenn du ein wahrer Christ bist, kannst du so nicht handeln. Die Sprache der Täuschung ist einer heiligen Zunge nicht angemessen. Unser Gegner ist der Vater der Lüge, und alle, die auf seiner Seite stehen, üben sich in der Kunst der Zweideutigkeit, aber die Heiligen verabscheuen dies. Wenn wir über Bedingungen für Frieden verhandeln und versuchen, etwas durch Politik zu erreichen, haben wir uns auf einen Weg begeben, der uns Schande bringen wird. Wir haben von unserem göttlichen Feldherrn nicht den Auftrag erhalten, einen Waffenstillstand auszuhandeln oder best mögliche Bedingungen. Wir wurden nicht ausgesandt, um Zugeständnisse zu machen! Manche sagen, wenn wir ein wenig nachgeben, wird die Welt auch uns ein wenig entgegenkommen, und es könnte daraus etwas Gutes entstehen. Wenn wir nicht zu strikt und zu eng sind, dann wird Sünde vielleicht ein wenig anständiger erscheinen. Dies sei ferne! Das ist gewiss nicht der Befehl, den wir von unserem Feldherrn erhalten haben. Wenn Friede geschlossen werden soll, wird Er den Frieden schließen, Er wird es tun, oder Er wird uns sagen, was wir tun sollen. Aber gegenwärtig haben wir andere Befehle.
Wir sollten auch nicht darauf hoffen, etwas zu gewinnen, wenn wir uns neutral verhalten oder wenn wir gelegentlich einen Waffenstillstand anbieten. Wir sollen vor Konflikten nicht zurückschrecken und mit den Feinden unseres HERRN so einvernehmlich verfahren wie möglich, indem wir ihre Versammlungen besuchen, um ihre Verlockungen zu genießen. Solche Befehle finden wir nicht in der Schrift. Ihr sollt eure Waffen ergreifen und in den Kampf ziehen.
Keiner sollte davon träumen, die Schlacht zufällig zu gewinnen. Kein Mensch wurde jemals heilig durch einen glücklichen Zufall. Unendlicher Schaden entstand durch Unachtsamkeit, aber niemand hat jemals den Kampf des Lebens dadurch gewonnen. Die Dinge laufen zu lassen, wie sie sind, führen in die Hölle. Wir haben nicht den Befehl, uns still zu verhalten und Dinge auf die leichte Schulter zu nehmen. Nein, wir sollen allezeit beten und beständig wachsam sein. Der eine Satz, der aus dem Text spricht, ist dieser: Nehmt das Schwert des Geistes! Nehmt das Schwert des Geistes! Es bedeutet nicht diskutieren oder debattieren! Es bedeutet nicht verhandeln oder Kompromisse machen. Das donnernde Wort heißt: Nehmt das Schwert! Die Stimme unseres Feldherrn ist klar wie eine Trompete: Nehmt das Schwert! Kein Christ wird diesem Text gehorsam sein, wenn er nicht mit klarer, kantiger und entschiedener Standhaftigkeit, mit Mut und Entschiedenheit, das Schwert ergreifen wird! Wir müssen in den Himmel eingehen mit dem Schwert in der Hand.
Das Wort Gottes, das unsere Waffe ist, stammt aus edler Quelle, denn es ist das Schwert des Geistes. Es hat die Eigenschaften eines Schwertes, denn es ist der Geist Gottes, der ihm diese Eigenschaften gegeben hat. Wir sehen, es ist der Heilige Geist, der ein Schwert hat. Er ist still wie der Tau, sanft wie Salböl, zart wie die Zephirlilie in der Abenddämmerung und friedfertig wie eine Taube. Und doch, dies ist ein anderer Aspekt, er schwingt eine tödliche Waffe. Er ist ein Geist des Gerichts und des Feuers, und er trägt sein Schwert nicht umsonst. Von ihm kann gesagt werden: „Der Herr ist ein Kriegsmann, Herr ist sein Name.“
Das Wort Gottes in der Hand des Geistes fügt tödliche Wunden zu und lässt das Herz des Menschen bluten. Können sich einige unter euch daran erinnern, wie ihr Sonntag für Sonntag von seinem Schwert getroffen wurdet? Wart ihr nicht so betroffen, dass ihr ärgerlich wurdet? Ihr hattet euch beinahe entschlossen, nie wieder das Evangelium zu hören. Dieses Wort verfolgte euch und drang durchs Herz bis in die Geheimnisse eurer Seelen – und es fügte euch tausend Wunden zu. Schließlich war euer Herz von Nadelstichen übersät, was besser ist als im Herzen getroffen zu sein – und dann kam die Hinrichtung! Die Wunde war tödlich, und niemand als der, der töten kann, hat dich lebendig gemacht! Erinnerst du dich daran, wie deine Sünden getötet wurden, eine nach der anderen? Der Nacken der Sünde wurde auf den Schlachtpflock gelegt, und der Geist übte mit seinem Schwert das Amt des Henkers aus. Danach, Gott sei gedankt, wurden auch deine Ängste, Zweifel, Hoffnungslosigkeit und dein Unglaube in Stücke zerhackt durch dieses Wort. Das Wort gab dir Leben. Aber zunächst war es etwas, das alles tötete. Deine Seele war wie ein großes Schlachtfeld nach einem großen Kampf unter dem Wirken des göttlichen Geistes, dessen Schwert aus dem Kampf nicht leer zurückkommt.
Geliebte, der Geist Gottes ist von Generation zu Generation im Kampf mit Amalek, mit dem Bösen und mit dem Irrtum. Er wird keines der Übel schonen, die heute die Nationen beschmutzen. Sein Schwert wird nicht zur Ruhe gelangen, bis alle Kanaaniter zerstört sind. Der Heilige Geist verherrlicht nicht nur Christus durch das, was er offenbart, sondern auch durch das, was er zerstört. Der Kampf mag kräftezehrend sein, aber er wird von Zeitalter zu Zeitalter geführt werden, bis der Herr Jesus erscheint, denn der Geist Gottes wird stets dafür kämpfen, dass Liebe über Hass siegt, die Wahrheit Gottes über den Irrtum, die Heiligkeit über die Sünde und Christus über Satan! Er wird Sieger sein, und diejenigen, die mit ihm sind, werden durch seine Macht mehr als Überwinder sein. Der Heilige Geist hat den Krieg erklärt, und er führt ein zweischneidiges Schwert.
Das Wort Gottes, das wir weitersagen, ist das einzige Schwert, das der Heilige Geist gebraucht. Ich weiß, dass der Heilige Geist Predigten der Gnade benutzen kann, aber dies ist nur insofern möglich, wie Gottes Wort darin enthalten ist. Ich weiß, der Heilige Geist kann christliche Literatur benutzen, aber dies ist nur insofern möglich, wie Gottes Wort ausgeteilt wird. Die Überführung von Sünde, die Bekehrung und der Trost werden alleine durch Gottes Wort gewirkt. Erlerne also die Weisheit, das Wort Gottes für heilige Zwecke zu gebrauchen. Der Heilige Geist ist Gott und daher ist er der größte Geist im gesamten Universum. Alle Weisheit wohnt in ihm.
Charles Spurgeon, The Sword of the Spirit, 19. April 1891.