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Käßmann fordert Abschaffung der Wehrpflicht


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Rolf

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Käßmann fordert Abschaffung der Wehrpflicht




Jesus.de-



01.09.2007


(epd) - Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat die Abschaffung der Wehrpflicht gefordert. Schon jetzt müsse im Prinzip nur noch derjenige zur Bundeswehr, der es selbst wolle, sagte die evangelische Theologin am Freitag in Hannover. «Wir
sollten konsequent sein und den letzten Schritt tun, indem wir die Wehrpflicht abschaffen und die Freiwilligendienste ausbauen», sagte die Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer bei der Vorstellung des «Schwarzbuches
Wehrpflicht».

Die Wehrpflicht habe schwerwiegende Folgen für die Lebensplanung junger Männer, sagte die Bischöfin. Das von der Zentralstelle und der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland herausgegebene «Schwarzbuch Wehrpflicht» stelle 99 von mehr als 4.000 Anfragen an die Zentralstelle vor. Aus ihnen werde deutlich, dass eine drohende Einberufung über Arbeitsplatz, Ausbildungslehrgang oder gar eine Abwanderung von Fachkräften ins Ausland entscheide.

Käßmann verwies auf eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums. Danach muss die Wirtschaft jährlich Aufträge in einer Höhe von rund 20 Milliarden Euro ablehnen, weil die nötigen Facharbeiter fehlen. Gleichzeitig berichteten junge Männer immer wieder, dass ihnen nur dann eine unbefristete Stelle in Aussicht gestellt werde, wenn sie keinen Wehr- oder Zivildienst mehr leisten müssen.

Die Bischöfin kritisierte die aktuelle Musterungspraxis, die nur noch ein «Roulette-Spiel» sei. Rund 80.000 Männer eines Jahrgangs würden gar nicht gemustert, von den Verbleibenden werde fast jeder Zweite mit «untauglich» bewertet. Derzeit scheine zu gelten «Untauglichkeit ist der beste Arbeitsplatzschutz». Mit Gerechtigkeit habe das nichts mehr zu tun, sagte Käßmann.

Auch der Generalsekretär der Evangelischen Jugend, Mike Corsa, bezeichnete die Wehrpflicht als «nicht mehr tragbar». Laut Verfassung solle der Zivildienst die Ausnahme sein. Tatsächlich stünden derzeit etwa 85.000 Zivis nur 65.000 Wehrdienstleistende gegenüber. Die Wohlfahrtsverbände seien auf eine Abschaffung der Wehr- und damit auch der Zivildienstpflicht vorbereitet.

Käßmann ist seit 2003 Präsidentin der Zentralstelle mit Sitz in Bockhorn bei Wilhelmshaven. Die seit 50 Jahren bestehende Einrichtung sieht sich als zentrale Anlaufstelle für Fragen zur Kriegsdienstverweigerung, zum Zivildienst und zur Wehrpflicht.
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