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Missionale: Die Zukunft der Kirchen ist ökumenisch


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Rolf

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Missionale: Die Zukunft der Kirchen ist ökumenisch


Der Vorsitzender der „Missionale“, Pfarrer Christoph Nötzel. Foto: stagefoto.com/J.Moeller

Köln (idea) – Die Zukunft der Kirchen ist ökumenisch. Diese Meinung vertraten mehrere Redner beim 39. „Missionale“-Treffen mit rund 4.000 Teilnehmern am 27. Februar in Köln. Ihr Vorsitzender, Pfarrer Christoph Nötzel (Düsseldorf), sagte vor Journalisten, dass vor allem junge Menschen die Verkündigung von Christus nicht mehr in der „konfessionellen Verschiedenheit“ wahrnähmen: „Die Glaubwürdigkeit der Kirchen wächst, wenn sie das Verbindende, nämlich ihr Bekenntnis zu Jesus Christus, in den Vordergrund stellen.“ Nötzel, der auch Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland ist, hob hervor, dass Protestanten und Katholiken beispielsweise die Frage nach neuen Gemeindeformen verbinde, um jüngere Menschen zu erreichen. In diesem Bereich würden sie konfessionsübergreifend „lebhaft experimentieren“ und sich austauschen. Die Missionale sei eine gute Plattform für das „ökumenische Aufmachen“. Er kündigte an, dies in den kommenden Jahren weiter ausbauen zu wollen. Die Leiterin der Ökumene-Abteilung, Oberkirchenrätin Barbara Rudolph (Düsseldorf), sagte in einer Veranstaltung, dass es immer um das Ziel gehe, das Evangelium zu den Menschen zu bringen: „Die katholischen Geschwister und wir singen einfach nur unterschiedliche Stimmen ein und desselben Liedes.“

 

Theologische Unterschiede aushalten

 

Nötzel ermutigte in einer Bibelarbeit dazu, theologische Unterschiede auszuhalten. Wer in Christus seine Mitte gefunden habe, könne sich besser in andere Menschen hineinversetzen und versuchen sie zu verstehen: „In Christus bin ich dazu befreit, die Welt auch aus der Perspektive der anderen wahrzunehmen.“ Eine „Kirche im Zeichen des Kreuzes“ müsse demütig sein. Deshalb sollten Christen auch nicht rechthaberisch oder eitel auftreten. Wichtig sei, Gott komplett zu vertrauen. Er habe denEindruck, dass das kirchliche Reden von der Zukunft oft resigniert klinge. Das empfinde er als zutiefst gottlos.

 

Siegfried Zimmer: Die Bibel neu erschließen

 

Der Theologieprofessor Siegfried Zimmer (Ludwigsburg) rief die Teilnehmer in einem Seminar auf, biblische Texte durch ungewohnte Zugänge neu zu erschließen. Hilfreich sei beispielsweise, vor einer Bibelarbeit historische Informationen weiterzugeben. Vor dem Lesen der beiden Korintherbriefe könne man über die Stadt Korinth erzählen. Dann ließe sich die Situation, in der der Apostel Paulus die Texte verfasst habe, besser nachempfinden. Am Beispiel der Berufung des Mose am brennenden Dornbusch (2. Mose 3) erläuterte Zimmer die Bedeutung biblischer Texte für die Gegenwart. Menschen des Orients hätten in Bildern gedacht. Diese müssten wahrgenommen und interpretiert werden. So habe Mose die Schafe seines Schwiegervaters gehütet, als er von Gott aufgefordert wurde, die Israeliten aus ihrer Gefangenschaft in Ägypten zu befreien: „Die meisten Berufungen erfolgen im stinknormalen Alltag.“ Zimmer ermutigte die Zuhörer, daraus persönliche Fragen zu entwickeln: „Ist dein Glaube alltagstauglich oder ist er eine Flucht aus dem Alltag?“

 

Kann der Mensch sich aus freiem Willen für Jesus entscheiden?

 

Gott hat laut Zimmer die Neugier von Mose geweckt, indem er ihm überraschend im brennenden Dornbusch erschien. Das gelte auch heute. Jeder Mensch müsse sich zwar aktiv für Christus entscheiden, aber „diese Entscheidung wird erst ermöglicht durch viel Vorarbeit. Auch wir brauchen einen Dornbusch.“ Es sei eine „fromme Selbstbelügung“, wenn man meine, sich aus freiem Willen für Jesus entschieden zu haben, obwohl man beispielsweise in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und von klein auf zu Gemeindefreizeiten gefahren sei. Wer das glaube, müsse sich fragen, ob er sich auch für Jesus Christus entschieden hätte, wenn er stattdessen unter Muslimen ohne Kontakt zu Christen aufgewachsen wäre. Zimmer: „Jeder Mensch braucht zuerst etwas, das seine Neugierde kitzelt.“ Als „Erfinder“ des Missionale gilt Landeskirchenrat i. R. Klaus Teschner (Kaarst/Niederrhein). Er leitete 15 Jahre lang das Volksmissionarische Amt der rheinischen Kirche (heute Amt für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste). Von 1992 bis zu seiner Pensionierung 2003 war er im Landeskirchenamt zuständig für theologische Grundsatzfragen. Das jährliche Missionale-Treffen soll Christen zur missionarischen Arbeit ermutigen. Zum Trägerkreis gehören Mitglieder der evangelischen Kirchen Rheinland und Westfalen sowie der Freikirchen und christlicher Werke.


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