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Familiensynode: Was Katholiken und Evangelikale verbindet


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Rolf

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Familiensynode: Was Katholiken und Evangelikale verbindet






Drei Wochen lang hatten im Vatikan 270 Bischöfe aus aller Welt mit Laien und Experten über Fragen von Ehe und Familie diskutiert.

Rom/Bonn (idea) – Die römisch-katholische Kirche verbindet auf vielen Gebieten mehr mit der evangelikalen Bewegung als mit den evangelischen Volks- und Staatskirchen. Das erklärte der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zum Abschluss der katholischen Familiensynode am 25. Oktober. Drei Wochen lang hatten im Vatikan 270 Bischöfe aus aller Welt mit Laien und Experten über Fragen von Ehe und Familie diskutiert. Schirrmacher war der einzige Evangelikale, der an der Synode teilnahm. Wie er idea sagte, sieht Franziskus als erster Papst auch Protestanten als „vollwertige Gläubige“ an: „Er honoriert aber besonders die Ernsthaftigkeit der evangelikalen ‚Heiligung’ und des Zeugnisgebens und wünscht sich das auch für seine Kirche.“ Im weltweiten Kampf gegen Probleme wie Korruption und Menschenhandel müssten die Kirchen künftig noch stärker konfessionsübergreifend zusammenstehen, so Schirrmacher. Bei ethischen Themen wie dem Eintreten für die lebenslange Ehe oder dem Kampf gegen Abtreibung hätten allerdings nur Katholiken und Evangelikale einen eindeutigen Standpunkt: „Da müssen wir – zusammen immerhin fast zwei Milliarden Menschen – trotz aller Lehrunterschiede weiterhin gemeinsam am Ball bleiben.“ Er habe während der Synode den Eindruck gehabt, dass es von katholischer Seite ausdrücklich erwünscht sei, „dass wir deutlich unsere Sicht vortragen“.

Für einen offeneren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen

Mit wiederverheirateten Geschiedenen möchte die römisch-katholische Kirche künftig offener umgehen. Eine knappe Zweidrittelmehrheit (178 Stimmen) sprach sich dafür aus, die jeweiligen Einzelfälle und Umstände zu beurteilen. Der zuständige Priester könne dann entscheiden. „Das bedeutet, dass der Papst für seine vorsichtige Öffnung eine klare Rückendeckung bekommen hat und sich seine Gegner nicht durchgesetzt haben“, so Schirrmacher. Man könne nun gespannt sein, was er daraus mache. Am Abendmahl dürfen Wiederverheiratete aber auch weiterhin nicht teilnehmen: „Hier bleibt das Dokument bewusst vage.“ Große Einigkeit habe aber darüber geherrscht, dass wiederverheiratete Geschiedene besser in die Kirche integriert werden müssten. Schirrmacher: „Indem der Papst als erste Reaktion die Päpstlichen Räte für die Familie und für die Laien zu einer neuen Kongregation für Familie, Laien und Leben umgeformt hat – nur die Kongregationen sind als Ministerien im Vatikan wirklich am Gestalten beteiligt – hat er das Thema Familie, aber auch die Laien stark aufgewertet. Und das ist für die katholische Kirche beachtlich.“

Keine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe

Der Umgang mit Homosexuellen spielt in dem gut 30 Seiten langen Abschlussdokument nur eine untergeordnete Rolle. Die Synodenväter hätten zwar bekräftigt, dass auch Homosexuelle respektiert und angenommen werden müssen. Eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau hätten sie jedoch ausgeschlossen. „Allerdings wird positiv erwähnt, dass es auch unter Homosexuellen echte Fürsorge geben kann. Das ist mehr, als die meisten erwartet hatten“, so Schirrmacher. Als enttäuschend bezeichnete der Theologe die Tatsache, dass etwa Polygamie, arrangierte sowie religions- und konfessionsverschiedene Ehen in dem Abschlussdokument in einem Satz als „Probleme“ bezeichnet werden. Die meisten Gruppen hätten gefordert, das zu differenzieren: „Trotzdem blieb der ursprüngliche Abschnitt praktisch unverändert.“ Das vermittle den Eindruck, als sei beispielsweise in konfessionsverschiedenen Ehen „immer der nichtkatholische Partner das Problem“.

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