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Toleranz nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln


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Rolf

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Interreligiöser Dialog: Toleranz nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln






Chemnitz (idea) – Im Miteinander mit anderen Religionen, insbesondere dem Islam, wird eine der zentralen Herausforderungen für Christen in den kommenden Jahren darin bestehen, zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit zu unterscheiden. Diese Ansicht vertrat der Islamwissenschaftler vom Institut für Islamfragen der Evangelischen Allianz, Carsten Polanz (Bonn), bei einem Impulstag der Sächsischen Bekenntnisinitiative (SBI) am 10. Oktober in Chemnitz. Viele Bürger, die sich für tolerant hielten, seien in Wahrheit nur gleichgültig, so Polanz vor den rund 100 Besuchern. Christen sollten sich nicht „im Namen der Toleranz“ einreden lassen, den Absolutheitsanspruch ihrs Glaubens zu relativieren. Der christliche Glaube sei keine Verhandlungsmasse, die man in den interreligiösen Dialog einbringen könne. Zum Dialog gehöre ein klarer Standpunkt. Jesus habe gesagt, er sei das Licht der Welt sowie der Weg, die Wahrheit und das Leben.

„Christen haben einen absoluten Wahrheitsanspruch, aber keinen Machtanspruch“

„Christen müssen im Umgang mit anderen Menschen deutlich bekennen, dass sie einen absoluten Wahrheitsanspruch haben“, so Polanz. „Allerdings erheben wir daraus keinen Machtanspruch.“ Das unterscheide das Christentum grundlegend vom Islam. Laut Polanz sind die Unterschiede zwischen den Botschaften Jesu und Mohammeds gewichtiger als deren Gemeinsamkeiten. Es genüge daher nicht, im interreligiösen Dialog auf die Parallelen der drei abrahamitischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam – zu verweisen. Auch widersprach der Wissenschaftler der verbreiteten Behauptung, der islamistische Terrorismus habe nichts mit dem Islam zu tun: „Islamismus ist ohne den Islam undenkbar.“ Ohne das Vorbild Mohammeds und die Lehren des Islams wäre der radikale Islamismus nicht möglich. Es gehe nicht darum, Muslime pauschal zu verurteilen, betonte Polanz. „Aber wir helfen integrationsbreiten Muslimen nicht weiter, wenn wir die Verknüpfung von Islam und Islamismus leugnen oder verdrängen.“

Landesbischof Rentzing schickte ein Grußwort

Der sächsische Landesbischof Carsten Rentzing (Dresden) sandte ein Grußwort an die Teilnehmer des Impulstages. Darin würdigte er das Thema des Tages „Allein Christus“ als zeitlos zentral. Christen sollten auch Muslimen gegenüber Zeugnis ablegen von der Hoffnung, die sie trägt. Aus verschiedenen Gemeinden habe er gehört, dass einzelne Flüchtlinge um christliche Unterweisung bäten. Rentzing: „Lasst uns beten, dass der Frieden in unserem Land erhalten bleibt und Flüchtlinge hier auf viele überzeugte Christen treffen.“ Einer der Sprecher der Bekenntnisinitiative, Pfarrer Gaston Nogrady (Markersbach), erläuterte, dass die SBI weiterhin für den Kirchenleitungsbeschluss von 2001 eintritt, wonach eine Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in der sächsischen Landeskirche ebenso nicht infrage kommt wie eine gelebte homosexuelle Beziehung im Pfarrhaus. Die Bekenntnisinitiative ermutige zu entschlossenem Auftreten in, statt resignativem Austreten aus der Kirche. Man verstehe sich als Netzwerk bekennender Christen innerhalb der Landeskirche.

Rüß: „Wir wünschten uns Verhältnisse, wie ihr sie in Sachsen habt.“

Der Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), sagte, im Norden und im Westen seien die kirchlichen Fehlentwicklungen noch viel prekärer als in den östlichen Bundesländern: „Wir wünschten uns Verhältnisse, wie ihr sie in Sachsen habt.“ Es sei erschütternd zu sehen, dass bekenntnistreue Christen inzwischen in der absoluten Minderheit sind. So habe ein Theologiestudent, der zu erkennen gebe, dass er homosexuelle Paare später nicht segnen werde, in der Nordkirche keine Chance, Pastor zu werden: „Wenn aber einer sagt, er habe Schwierigkeiten mit dem Glaubensbekenntnis, also der Jungfrauengeburt oder dem Sühnetod Jesu, dann steht einer Ordination nichts im Wege.“ Es habe Zeiten gegeben, in denen die evangelische Kirche in ethischen Fragen die Meinungsführerschaft gehabt habe, so Rüß. Das sei längst vorbei. Heute machten sich die evangelischen Kirchenleitungen zu Multiplikatoren und Verstärkern ethischer Dammbrüche. Umso wichtiger sei es, dass bekenntnistreue Christen sich miteinander vernetzten und sich gegenseitig unterstützten.

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