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Kardinal Reinhard Marx und die Gefahr der “Verblödung”


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Kardinal Reinhard Marx und die von ihm beschworene Gefahr der “Verblödung”






26. September 2015



Felizitas Küble



Von Dr. Michael Schneider-Flagmeyer



In der ersten Klasse des Gymnasiums, die damals noch “Sexta” hieß, habe ich von einem guten Lehrer gelernt, dass man niemals ein Buch besprechen soll, das man nicht gelesen hat. Vielleicht hatte der Vorsitzende der Dt. Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx (siehe Foto), keinen solch guten Lehrer – oder er hat diesen klugen Ratschlag vergessen.

Denn genau das hat er jetzt getan: Er hat über etwas geredet und geurteilt bzw. verurteilt, was er – wie er selbst sagt – gar nicht kennt.

Er war bei einer Pressekonferenz auf die ignorante Frage eines Journalisten nach den katholischen Bloggern, die dieser mit einem bestimmten Internetportal verwechselte, hereingefallen, der den islamischen Fundamentalismus mit dem sog. christlichen Fundamentalismus verglich, wobei der Journalist offensichtlich nicht weiß, was das Wort Fundamentalismus eigentlich bedeutet.

Kardinal Marx: “Verbloggung führt manchmal zur Verblödung”

Der Kardinal, der das sehr gut weiß, rückte diese Fragestellung nicht zurecht, sondern fiel über die katholischen Blogger her, die er nicht kennt und gipfelte seine Aussage mit den Worten: “Diese Verbloggung führt manchmal auch zur Verbödung.”

(Siehe hierzu den Artikel bei kath.net, wo man diesen Abschnitt des Interviews im Video anhören kann:

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)

Nun kann man Kardinal Marx zugute halten, dass er sich selbst noch eben gerettet hat, indem er das Wort “manchmal” in seine Bemerkung einfügte – und sich so nicht dem Vorwurf ausgesetzt hat, alle katholischen Blogger in einen Topf zu werfen. Natürlich gibt es unter den Bloggern und Facebookseiten-Unterhalter auch einige schwarze Schafe, auf welche die Charakterisierung des Kardinals zutreffen könnte.

Zwei Sätze aus den Bemerkungen von Kardinal Marx verdienen noch besondere Beachtung. Er sagt, er nehme wahr, “dass sich Szenen untereinander treffen und sich gegenseitig bestätigen und hochjubeln, aber nicht in einen Diskurs eintreten mit Andersdenkenden argumentativ.”

Dieser “Feststellung” könnte man noch etwas abgewinnen, wenn er damit auch ausdrücklich amtskirchliche Szenen und das linke Spektrum in der Kirche gemeint hätte. Das aber hat er eben nicht getan! Und damit entsteht sehr der Eindruck, dass hier wieder Schmieröl auf die Schienen des Zeitgeistes vor allem in den Medien und auch des innerkirchlichen Mainstreams gegossen wurde.

Kritik an einer “Erniedrigung” anderer (die er selbst betreibt)

Der Kardinal fuhr fort: “Wer kann sich auf Jesus von Nazareth berufen und andere erniedrigen?” – Eine richtige Bemerkung, wenn sie nicht in diesem Zusammenhang gefallen wäre. So aber wird sie auf die katholische Bloggerszene insgesamt gedeutet, was mit allem Respekt vor dem Erzbischof als wenig lauter bezeichnet werden kann.

Dann zeigte sich der Kardinal zufrieden damit, dass er diese ganze Internetszene gar nicht wahrnehme. Das sei vielleicht ein Fehler und möglicherweise falsch, aber es sei nun einmal so. Ihn interessiere das nicht so sehr. – Es folgte dann auch noch eine indirekte, aber doch deutlich erkannbare Abwertung dieser Seite des Internets, die so etwas (wie die katholischen Blogger?) ermögliche.

Der neben ihm sitzende Sekretär der Bischofskonferenz strahlte vor Zufriedenheit. Wird hier nicht wieder einmal deutlich, dass sich eine Reihe katholische Amtsträger wie die meisten Politiker Lichtjahre von den Gläubigen entfernt haben und deren “Lebenswirklichkeit” in der Kirche, die sie nun Schrift und Traditon zu Seite stellen wollen, gar nicht mehr wahrnehmen?

Internet-Blogs tragen zur Neu-Evangelisierung bei

Bei dieser Haltung bleibt dem Vorsitzenden der Dt. Bischofskonfernz völlig verborgen, dass die überwiegende Mehrheit der katholischen Blogger das tut, was die Bischofskonferenz mit ihrem großen, reichen und einflußreichen Apparat über Jahrzehnte versäumt hat; nämlich einen bedeutenden Beitrag zur Neuevangelisation zu leisten.

Leider bleibt von dieser Pressekonferenz ein schaler Geschmack. Große Teile der Bischofskonferenz und ihr gesamter Apparat hat immer noch nicht realisiert, warum der Kirche die Mitglieder in Massen davonlaufen, selbst alte Menschen.

Eine Amtskirche, die in großem materiellen Reichtum selbstzufrieden in schöne Ansprachen, die nicht gelebt werden, und vor allem in Strukturen und Bürokratien flüchtet, ist für die Menschen, die das Brot des Lebens suchen, das in der Kirche reichlich vorhanden ist, aber immer weniger die Hungernden erreicht, nicht mehr interessant.

Sie suchen ihre Nahrung an trüberen Quellen oder verfallen in absolute Gleichgültigkeit und Resignation. Und so muss Kardinal Marx auf der Bischofsynode in Rom eine Teilkirche repräsentieren, die sich in rasantem Niedergang befindet – und viele von denen, die ihre Kraft in die Verbreitung des Evangeliums und die Lehre der Kirche einbringen, müssen sich von der Mehrheit der Amtsträger noch abwerten lassen…

Ein Trost bleibt den katholischen Bloggern: In Rom und weiten Kreisen der Weltkirche interessiert man sich für ihre Arbeit und schätzt sie hoch ein.

Quelle:

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